STV-Coach Rino Letizia im Interview: "Vier Niederlagen am Stück - das kannte ich nicht" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.08.2021 um 14:15 Uhr
STV-Coach Rino Letizia im Interview: "Vier Niederlagen am Stück - das kannte ich nicht"
Es war ein Horrorstart, den die neuen Trainer Rino Letizia und Marco Rietz, mit dem STV Deutenbach in den ersten vier Partien in der Bezirksliga Süd erlebten. Doch nach punktlosen 0:12-Toren zeigt die Tendenz nun wieder nach oben. Vor dem Kärwa-Heimspiel gegen Ligaprimus SC Aufkirchen am Samstag (16 Uhr) spricht Letizia im Interview über seine ersten Wochen und die Lage am Weihersberg.
Von Marco Galuska
Rino Letizia
fussballn.de / Strauch
Die Rote Laterne ist nach dem Remis in Dombühl erst einmal weg aus Deutenbach. Mit welchen Gefühlen geht man da ins Kärwa-Heimspiel gegen den Primus aus Aufkirchen am Samstag?

Rino Letizia (45):
Nun, man muss sagen, dass wir uns gefangen haben und die Mannschaft begreift, was Marco (Rietz, Anm. der Red.) und ich wollen. Das hat man schon in Herrieden gesehen, dann kam der Heimsieg gegen Ansbach-Eyb und nun hat auch das Spiel in Dombühl belegt, dass die Tendenz nach oben zeigt. Im Heimspiel gegen Aufkirchen haben wir nichts zu verlieren, können nur gewinnen. Vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung gegen eine Mannschaft, die derzeit die Liga dominiert.

Nach 0:12-Toren, ohne eigenen Punkt - was denkt man sich da als Trainer bei einem neuen Verein und einer neuen Liga?

Letizia:
Das ist ganz schwer gewesen für mich. Nach jeder Niederlage überlegt man sich auch nachts noch, woran das liegt. Ich habe viel mit meinem "Co" Marco kommuniziert, muss aber auch sagen, dass von der Mannschaft ein tolles Feedback kam. Die Faktoren, warum es nicht so gelaufen ist, finden sich. Wir haben einen großen Umbruch, dazu einige Verletzte, Urlaubszeit, dann auch mal das fehlende Spielglück, das noch hinzu gekommen ist. Aber natürlich hinterfragt man sich da auch selbst, ob das alles so richtig war.

War der Wechsel nach sechs erfolgreichen Jahren beim TSV Langenzenn ein bewusster Wechsel aus der Komfortzone?

Letizia:
Nein, so kann man das nicht sagen. Denn bevor das Angebot kam, habe ich überhaupt nicht auf einen Wechsel spekuliert und wäre ja eigentlich noch ein Jahr in Langenzenn geblieben. Ich habe mir dann auch zwei Wochen Bedenkzeit erbeten, was für einige sicher komisch klingt, wenn man die Chance bekommt, in Zukunft zwei Ligen höher zu coachen. Aber ich habe mich in Langenzenn einfach sehr wohl gefühlt und wollte eigentlich noch etwas erreichen dort. Ich bin auch ein ehrgeiziger Typ, insofern gibt es diese Komfortzone für mich nicht. Letztlich habe ich mich aber dann doch dafür entschieden, diesen Schritt zu gehen.

Nach den Pleiten zu Beginn, denkt man doch sicher auch ein wenig an die erfolgreiche Zeit in Langenzenn zurück. Wie war die Stimmung am Weihersberg nach dem Fehlstart?

Letizia:
Also grundsätzlich geht mein zweiter Blick nach all den Jahren noch immer in die Kreisklasse 3 und den Ergebnissen aus Langenzenn. Aber mein Fokus ist in Deutenbach und da hat es mich sogar überrascht, wie positiv man mit den Resultaten umgegangen ist. Die Zuschauer und das Umfeld haben uns zugestanden, dass der Umbruch seine Zeit braucht. Vor allem aber haben die Jungs selbst gemerkt, dass es doch besser wird, sie haben sich nie hängen lassen, Vollgas gegeben und uns Trainern auch vermittelt, dass ihnen unser Training gefällt. Ich muss schon sagen, dass es für mich auch ganz neu war, vier Mal hintereinander zu verlieren. Das kannte ich so nicht. Aber ich merke auch, dass ich in jedem Spiel als Trainer in dieser Liga dazu lerne.

Welche Stellschrauben haben dazu geführt, dass nun vier Punkte aus den letzten beiden Spielen gelungen sind?

Letizia:
Das System, mit dem ich ursprünglich spielen lassen wollte, hat nicht funktioniert. Das ging in Langenzenn, aber das ging in dieser Form hier so nicht. Auch da lernt man als Trainer dazu. Wir haben das nun zweimal geändert. Ich denke, nun haben wir das für die Mannschaft richtige gefunden.

Marco Rietz (l.) und Rino Letizia coachen gemeinsam den STV Deutenbach. Zuvor waren beide Trainerkollegen in der Kreisklasse 3.
fussballn.de / Schlirf

"Wir" umschreibt das Trainergespann mit Marco Rietz. Wie läuft die Zusammenarbeit mit einem ehemaligen Trainerkollegen, der zuvor selbst in vorderster Reihe stand?

Letizia:
Marco ist vielleicht nominell mein Co-Trainer, aber wir sprechen alles gemeinsam ab. Das läuft ganz hervorragend, wir sind da immer auf einen gemeinsamen Nenner gekommen - was ja auch nicht selbstverständlich ist, wenn man zuvor selbst alles final entschieden hat.

Wurden nach dem ernüchternden Start nicht schon Stimmen laut, dass man den einen oder anderen Spieler reaktivieren müsste?

Letizia:
Wie gesagt, man hat uns da in Ruhe arbeiten lassen. Wir konnten aber Moritz Duschl reaktivieren, was insofern wichtig war, dass mit ihm, Markus Brattinger und Tim Bergmann gleich drei Sprecher auf dem Platz weggebrochen waren. Man merkt das auch in den Spielen, in denen Moritz jetzt wieder dabei war, dass uns das gut getan hat. Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, würde ich wohl selbst noch spielen, weil ich schon weiß, wie wichtig die Kommunikation auf dem Platz ist.

Nach dem Fehlstart und der ersten Konsolidierung - wohin führt der weitere Weg beim STV Deutenbach?

Letizia:
Es sind zwar erst sechs Spiele gespielt in der Liga, aber ich sehe uns langfristig nicht auf einem Abstiegsplatz. Selbst mit unserem schlechten Start wären einige Punkte mehr drin gewesen. Eine Platzierung um Rang zehn traue ich uns schon zu. Ich bin noch nie abgestiegen! Wir wollen die gute Entwicklung fortsetzen, uns vielleicht im Winter noch gezielt auf zwei, drei Positionen verstärken.

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Tabelle Bezirksliga Süd

Pl.
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Sp
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Pkt
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12
12
5
4:10
4
16
4
5:7
3
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Trainerstationen R. Letizia

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AK
 

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