Langenzenn-Coach Gerlitz: "Wer das Derby versäumt, wird es bereuen!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.08.2021 um 10:45 Uhr
Langenzenn-Coach Gerlitz: "Wer das Derby versäumt, wird es bereuen!"
Ein Highlight liefert die Kreisklasse 3 am morgigen Sonntag (15 Uhr) mit dem Derby zwischen dem TSV Langenzenn und den SF Laubendorf. Während die Gäste ihren ersten Sieg auswärts landen wollen, strebt der TSV mit seinem neuen Coach Rainer Gerlitz den ersten Dreier überhaupt an - und dieser verspricht ähnlich wie zuletzt in Obernzenn ein Spektakel.
Von Marco Galuska
Rainer Gerlitz freut sich auf das morgige Derby gegen Laubendorf und will dort natürlich am liebsten den ersten Saisonsieg einfahren.
Christian Günther
Ende Februar war es dann fix, dass Rainer Gerlitz in Langenzenn die Nachfolge von Rino Letizia antreten würde, nachdem dieser nach sechs Jahren seinen Abschied in Richtung Deutenbach verkündet hatte. Anders als bei einem solchen Amtsantritt üblich, war für den erfahrenen Coach diesmal keine Spielbeobachtung seines neuen Teams möglich. "Wir haben dafür recht zeitig, schon Ende Mai, mit leichtem Training begonnen. Mir war wichtig, dass wir keine Überbelastung haben, denn die Verletzungsgefahr nach so einer langen Pause ist trotz der Laufchallenge, die die Mannschaft gemacht hat, schon groß", berichtet Gerlitz.

Qualitätsverlust kompensieren - langfristige Perspektive

Felix Bauer (in blau) wird das morgige Derby nach seiner Schulter-Operation verpassen.
Manfred Durlak

Der Plan ging soweit auf, obwohl freilich der vorgezogene Saisonstart zum Umdisponieren zwang. Neben einer unglücklichen Verletzung von Felix Bauer, der auf die Schulter gefallen ist und operiert werden musste, gab es bislang keine größeren Verletzungen zu beklagen. Und dennoch fehlen den Langenzennern im Vergleich zur Vorsaison vier echte Stammkräfte, weil neben dem verletzten Bauer die Nieszery-Brüder und Haris Aletic den Verein verlassen haben.

"Das ist natürlich ein Qualitätsverlust, den man erst einmal kompensieren muss. Aber es geht mir auch darum, neue Ideen einzubringen. Ich bin ein Mann der Ausbildung, arbeite gerne mit jungen, hungrigen Spielern zusammen. Und hier finde ich ein offenes Umfeld und eine charakterlich einwandfreie und willige Mannschaft, das harmoniert gut, da bin ich wirklich sehr zufrieden", sagt der Coach und lobt die sehr gute Trainingsbeteiligung: "Wenn von 40 Mann auf dem Papier dann trotz Verletzter und Urlauber rund 30 da sind, freut man sich als Trainer auf jede Einheit!" In enger Zusammenarbeit mit Norbert Engst, der nach seiner Rückkehr die 2. Mannschaft übernommen hat, sind die Trainingsinhalte für beide Teams, die nur nach Gruppen getrennt sind, identisch.

Richtige Balance finden

Freilich nicht zufrieden ist Gerlitz mit der bisherigen Punktausbeute von zwei Zählern aus den ersten drei Partien: "Wir sehen das nicht kurzfristig. Grundsätzlich glaube ich, dass alle Mannschaften noch nicht auf dem höchsten Level sind, da fehlt noch der Rhythmus, das wird sich erst nach sechs bis acht Spielen einpendeln. Natürlich hätten wir trotzdem gerne ein paar Punkte mehr gehabt."

Der Start beim Auftakt in Weinzierlein ließ sich für die Langenzenner gut an.
Sabrina Zschachlitz

Dabei sah es am Anfang gleich richtig gut aus, als der TSV in Weinzierlein schon mit 2:0 in Führung lag, am Ende aber die Punkte geteilt wurden. "Da kam dann aber etwas zu viel Euphorie auf, wir waren nicht über 90 Minuten stabil und die richtige Balance nicht gefunden, was für mich ein wichtiges Thema ist", analysiert der 56-Jährige. Das Heimspiel gegen Neuhof/Zenn, wo Gerlitz drei Jahre gecoacht hatte, ging mit 1:4 verloren. Danach durfte er sich von seinen Ex-Spielern anhören, dass er es ihnen wohl zu gut beigebracht hätte. "Klar tut so eine Niederlage weh, umgekehrt ist es auch schön, alte Bekannte in Spielen wieder zu sehen. Ich bin da ja auch nicht durch die Hintertüre raus." Zuletzt gab es dann noch ein 4:4 in Obernzenn - "ein schönes Spektakel, Entertainment für die Zuschauer, die sich danach auch lange noch darüber unterhalten, weil es eben solche Spiele auch lange nicht mehr gegeben hat", weiß Gerlitz um die Bedeutung solcher außergewöhnlicher Begegnungen.

Ein 4:4 gab es in Obernzenn - "Entertainment für die Zuschauer".
Sabrina Zschachlitz

Ein Sieg zum Highlight gegen Laubendorf?

Ein absolutes Highlight wartet nun mit dem Derby gegen Laubendorf. "Genau dafür spielen wir doch Fußball! Da gibt es was zu sehen und ich denke, es werden auch viele Zuschauer kommen - und wer da nicht kommt, wird es bereuen. Wir spielen gerne offensiv und wer zu uns kommt, soll auch etwas geboten bekommen", wirbt Gerlitz. Dass mit den Laubis nicht nur ein Nachbar, sondern eine echte Hausnummer aus der Liga zu Gast ist, weiß der TSV-Trainer, geht aber auch hier in die Offensive: "Wir wollen das Spiel genießen, aber nicht sagen: 'Oh, sind die aber gut.' Wir wollen unseren ersten Sieg holen!"

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