In der Landesliga-Partie
der Saison 2019/20 zwischen dem BSC Woffenbach und dem SV Fortuna Regensburg
hatte es kurz vor Ende der ersten Halbzeit noch torlos unentschieden gestanden,
als Schiedsrichter Joshua Roloff auf Elfmeter für die Oberpfälzer entschied.
Arber Morina trat an – Christopher Blank parierte. Eine Glanzparade musste der
BSC-Schlussmann dafür aber nicht auspacken, weil Morina dem Keeper den Ball
absichtlich in die Hände spielte. Der Grund für diese bemerkenswerte Aktion:
Einige Minuten zuvor war der Woffenbacher Alex Saburin verletzt liegen
geblieben, woraufhin ein Mitspieler den Ball ins Aus beförderte. Das aber war
den Regensburger Spielern entgangen. Statt fair den Ball zum Gegner
zurückzuspielen, setzten sie die Partie fort. Und der folgende Angriff führte
zum Elfmeter, den Morina fair „verschoss“. Dank eines späten Treffers von Mario
Cieslik gingen die Regensburger letztlich dennoch als Sieger vom Platz.
„Es gehört im Fußball zum guten Ton, den Ball an den Gegner zurückzuspielen,
wenn der ihn absichtlich ins Aus gespielt hat, damit ein verletzter Spieler
behandelt werden kann. Das haben die Regensburger Spieler in der Hektik des
Spiels verpasst, weitergespielt und einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Es
spricht für die Mannschaft und besonders für Arber Morina, dass sie, als ihnen
die Situation bewusst wurde, nicht eine Sekunde zögerten und keinen Vorteil aus
dem Strafstoß ziehen wollten. Und es ist ein eindrucksvolles Zeichen für den
fairen und respektvollen Umgang miteinander, der bei allem sportlichen Ehrgeiz
immer an erster Stelle stehen sollte“, erklärt der Vizepräsident und
Fairplay-Beauftragte des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Jürgen Pfau.
Bereits im September 2019 hatten der BFV-Bezirksvorsitzende Thomas Graml und
Landesliga-Spielleiter Werner Mages den Regensburger Mittelfeldspieler als
„Fair ist mehr“- Monatssieger gewürdigt.
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