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Artikel veröffentlicht am 30.07.2021 um 10:30 Uhr

Veitsbronn II Coach Bitzenbauer: "Das sind die Emotionen, die gefehlt haben!"

Die Kreisklasse 3 hat ihren Saisonauftakt schon hinter sich gebracht - und dabei einige spektakuläre Ergebnisse produziert. Eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte der ASV Veitsbronn II beim 4:4 im Derby in Puschendorf. Spielertrainer Michael Bitzenbauer blickt zurück auf den emotionalen Wiedereinstieg und voraus auf das, was sein Team noch erwartet.

Von Marco Galuska

Der Fußball und all seine Emotionen sind zurück: Michael Bitzenbauer hat sie als Spielertrainer des ASV Veitsbronn II gleich zum Auftakt erlebt.

Linde Bitzenbauer

Eigentlich war es als Übergangslösung gedacht, als Michael Bitzenbauer, der nach vielen Jahren in der 1. Mannschaft seiner Veitsbronner in der Zweiten kickt, den vakanten Trainerposten beim Kreisklassen-Team im vergangenen Jahr kurzerhand selbst übernommen hatte. "Es war ja lange Zeit unklar, wann es überhaupt wieder weitergehen wird - und wie viele Spiele es werden. Von daher haben wir uns entschlossen, dass ich 'die paar Einheiten' auch hinbekommen werde", blickt Bitzenbauer, der zugleich auch stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter beim ASV ist, auf 2020 zurück.

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen, recht viel Fußball war dabei aber nicht möglich. Nach dem langen Warten ging es dann aber speziell für die Teams der Kreisklasse 3 doch schneller als erwartet. "Durch die 15er-Liga hat sich der Saisonstart ja deutlich nach vorne geschoben, der Plan war sonst ja auf Mitte August ausgerichtet. Das war dann gar nicht so einfach, dass man den Spagat schafft: zum einen musste man Kondition aufbauen, dabei die Laune hochhalten und aufpassen, dass man die Spieler nach der Pause auch nicht überfordert", schaut der 35-Jährige auf eine "knackige Vorbereitung" zurück.

Der Einsatz stimmt bei der Veitsbronner Zweiten.

fussballn.de / Oßwald

Sehr gute Trainingsbeteiligung

Dass jenes Unterfangen gerade für eine Zweite, die das Ziel "nichts mit dem Abstieg zu tun haben" ausgerufen hat, schwieriger ist als für manch aufstiegsambitionierte 1. Mannschaften, war Bitzenbauer klar. Umso erfreulicher ist die aktuelle Bestandsaufnahme: "Wir hatten in dieser Woche 20 Mann im Training. Im Schnitt kommen wir auf 17 Spieler, das ist für eine 2. Mannschaft beachtlich und zeigt, dass die Jungs gut mitziehen."

Nach einer durchaus ordentlichen Vorbereitung sollte zum Saisonstart gleich ein echtes Derby beim Aufsteiger SG Puschendorf/Tuchenbach anstehen. "Wir haben ja einige junge Spieler aus dem Nachwuchs hinzubekommen, da war das natürlich schon ein Sprung ins kalte Wasser, mit so einem Derby als erstes Spiel bei den Herren", sagt der Spielertrainer, der ein packendes Match zusammenfasst: "Die ersten 20 Minuten hatten wir wenig Kontrolle, da war der Zwischenstand für uns glücklich. Wir haben dann in der Halbzeit umgestellt, sind besser ins Spiel gekommen, haben 3:2 und sogar in Unterzahl 4:3 geführt, aber mit dem Abpfiff noch das 4:4 gefangen."

Den Sieg durften die Veitsbronner im Derby zwar nicht bejubeln, aber einen Punkt aus einem spektakulären Fußballspiel mitnehmen.

Linde Bitzenbauer

Freilich war der Trainer Bitzenbauer ob des verpassten Sieges nach dem Spiel "kurz angefressen", aber die faire Gesamtbetrachtung folgte schon schnell hinterher: "Dass man den Sieg so kurz vor Schluss aus den Händen gibt, ist zwar bitter, aber insgesamt war es auch verdient. Es war ein geiles Derby, das so ziemlich alles zu bieten hatte, was zum Fußball gehört. Die Jungs haben das gut gemacht und vor allem waren das Emotionen, die anderthalb Jahre gefehlt haben!"

Weinzierlein als echter Gradmesser

Apropos Emotionen. Bitzenbauer ordnet auch für sich persönlich die Rückkehr des Spielbetriebs in den Wochenablauf ein: "Da war schon am Montag die Vorfreude da und ab Freitag wächst die Anspannung." So ähnlich ist es auch in dieser Woche wieder, wenn nun am Sonntag mit dem ASV Weinzierlein und Ex-Veitsbronn-Coach Damian Gliscinski "eine der Top-Mannschaften der Liga" am Hamesbuck gastiert.

"Das ist eine total kompakte Truppe, sehr laufstark. Wenn man gegen Langenzenn ein 0:2 aufholt und noch 2:2 spielt, sagt das viel aus. Das wird ein brutal schwerer Gegner und Gradmesser für uns", schaut Bitzenbauer voraus, der die Weinzierleiner in den Favoritenkreis der Liga einbezieht: "Die spielen da wieder oben mit. Mit den beiden Nicht-Aufsteigern Laubendorf und Langenzenn, die weiterhin dabei sind, sowie den beiden Kreisliga-Absteigern aus Burggrafenhof und Neuhof/Zenn ist die Liga aus meiner Sicht sogar noch stärker geworden."

Das zweite Heimspiel, das dann in der übernächsten Woche gegen die SG aus Obernzenn folgt, hat für die Veitsbronner einen besonderen Rahmen. Denn das traditionelle Kärwa-Wochenende findet nach der Zwangspause im Vorjahr diesmal mit einem ASV-Sportfest anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums am Hamesbuck statt. Zunächst steigt das Frühschoppenspiel der Bezirksliga-Mannschaft, dann um 13:30 Uhr ist das Kreisklassen-Team dran: "Das wird schon besonders, da freuen sich alle drauf!"