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Artikel veröffentlicht am 29.07.2021 um 12:00 Uhr

Herren-Fußball in Schweinau: Ein schönes Kapitel geht vorerst zu Ende

Was die Spatzen bereits vor einigen Monaten von den Dächern pfiffen, ist nun bestätigt: In der kommenden Saison wird am Schweinauer Buck kein Herrenfußball gespielt und der Post SV meldet keine 3. und 4. Mannschaft. Damit geht ein weiteres, schönes Kapitel im Nürnberger Amateurfußball zunächst einmal zu Ende.

Von Dieter Krestel / MG

Abschied vom Schweinauer Buck

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Lange Zeit waren die Plätze am Nürnberger Fernsehturm eine bekannte Adresse bei den Kickern der Region. Fünf Jahre am Stück (von 2002 bis 2007) spielten die Schweinauer im Kreisoberhaus. Obwohl seit dem doppelten Abstieg aus der Kreisliga in den Saisons 2006/07 und 07/08 "nur noch" A-Klassen-Fußball in Schweinau gespielt wurde, gehörte das Team in unmittelbarer Nähe zum Fernsehturm als fester Bestandteil zum hiesigen Amateurfußball.

Brand des Kabinentrakts als einschneidendes Ereignis

Ein einschneidendes Ereignis in der Vereinsgeschichte war dann sicherlich der Brand im Mai 2008, der den nach der Fusion mit dem TV Jahn insgesamt in Schieflage geratenen Verein 1860 Schweinau noch stärker ins Wanken brachte. So standen nach dem Brand zunächst keine Kabinen zur Verfügung und die äußeren Umstände gestalteten sich lange Zeit schwierig, was insgesamt auch zu einem starken Mitgliederschwund führte.

Durch den Brand im Jahr 2008 wurde der komplette Kabinentrakt in Schweinau zerstört.

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Letztendlich führten die genannten Umstände dazu, dass der Post SV Nürnberg das Gelände in Schweinau übernahm und der TV 1860 Jahn-Schweinau als eigenständiger Verein der Geschichte angehörte. Dies tat der Treue vieler Mitglieder der Fußballabteilung allerdings keinen Abbruch und beide Mannschaften liefen zunächst unter dem Namen Post SV-Schweinau auf, bevor sie schließlich als Post SV Nürnberg 3 und 4 beim BFV geführt wurden.

Vereinstreue in einem Bild: Torjäger Sebastian Oestheimer (links) und Abwehrchef Dieter Krestel liefen mehr als 10 Jahre gemeinsam für 1860 Schweinau, nach der Fusion den TV Jahn Schweinau und später den Post SV 3 auf.

privat

2015 klopfte man dann noch einmal ans Tor zur Kreisklasse, als man in der Relegation gegen den SSV Elektra Hellas 4:1 gewinnen konnte, im Entscheidungsspiel allerdings gegen den SC Viktoria mit 1:3 den Kürzeren zog und weiterhin in der A-Klasse bleiben musste.

Yasin Kozak dreht nach seinem Treffer in der Relegation gegen Elektra Hellas jubelnd ab.

fussballn.de / Kastner

Selbstorganisierte Mannschaft

Nachdem es im Umfeld der Mannschaft immer weniger Unterstützer gab, mussten die Spieler und der Trainerstab immer mehr Aufgaben übernehmen und sich um alle organisatorischen Aufgaben kümmern, was sich zunehmend schwieriger gestaltete. Neben dem fehlenden Nachwuchs aus der Jugend war dies mitunter ein Grund, warum sich ein Ende der Herrenmannschaft in Schwanau seit einiger Zeit abzeichnete. Konnte man vor der Saison 2019/21 noch einige vielversprechende Neuzugänge nach Schweinau lotsen, verlief das Spieljahr bis zum Abbruch auch zufriedenstellend. Jedoch zeichnete sich während der Corona-Pause ab, dass ein Großteil der Mannschaft den Verein verlassen würde und man einen Spielbetrieb im folgenden Jahr kaum noch aufrechterhalten könnte.

Mannschaft in verschiedene Richtungen verstreut

Inzwischen hat sich die ehemalige Schweinauer Truppe in verschiedene Richtungen verstreut und neuen Vereinen angeschlossen. Der langjährige Torjäger Sebastian Oestheimer und Ibrahim Cankurtaran schlossen sich dem TSV Azzurri Südwest II an, während es den anderen Schweinauer Stümer Yasin Kozak zusammen mit Cevat Bulut zum SV Raitersaich zog. Daniel Schlecht und Nihat Senol schlossen sich dem TSV Altenfurt an, Hasan Sahin wechselte zum SV Eyüp Sultan und Serbay Mete schnürt seine Schuhe zukünftig für Türk FV Forchheim, Müjdat Sancaroglu für den ASV Vach II. In den Landkreis Neumarkt/Jura hat es hingegen Torhüter Phillip Laudel verschlagen, der nun als Feldspieler für den TSV Ochenbruck II aufläuft und auch Dieter Krestel, der den Rufen seines ehemaligen Weggefährten Francesco Restino gefolgt ist und fortan die Schuhe für den TSV Feucht schnürt.

Der Post SV Nürnberg 3 hat sich in verschiedene Richtungen verstreut.

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Obwohl das Kapitel Herrenfußball in Schweinau zunächst beendet wurde, bleibt zu hoffen, dass der Zustand nur ein Vorübergehender ist und der Ball in Schweinau bald auch im Herrenbereich wieder rollt, damit die Geschichte auf dem traditionsreichen Sportplatz weitergeschrieben werden kann.

Über die Jugend zurück zum Herrenfußball in Schweinau?

Das Konzept mit den zwei Fußballstandorten in der Stadt beim Großsportverein Post SV bleibt aufgrund der Entfernung von Ebensee und Schweinau erhalten. In der kommenden Saison wird der Sportpark Schweinau von Jugendmannschaften genutzt. Von den G- bis zu den C-Junioren sind dabei alle Altersklassen am Schweinauer Buck besetzt. "Wir wollen auf Dauer auch wieder die Lücke nach oben schließen und auch wieder Herren im Spielbetrieb haben. Der Zulauf unten ist aktuell schon sehr erfreulich", erklärt der Sportliche Leiter des Post-SV-Fußball Rafael Wieczorek. Auch Anfragen von Vereinen zur Nutzung des Sportgeländes gab es bereits. Konkret entwickelt hat sich dazu jedoch noch nichts.