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Artikel veröffentlicht am 25.07.2021 um 10:25 Uhr

Historischer Fünferpack: "Ich bin doch keine Maschine"

SPIELTAG AKTUELL Der TSV Mönchröden hat seit vier Jahren kein Auftaktspiel mehr verloren. Dass die Frühstarter den ebenfalls hoch gehandelten FC Oberhaid gleich mit 8:1 abkanzeln ist die eine Geschichte, dass ein Newcomer sich dabei direkt in die Geschichtsbücher schoss eine ganz andere…

Von Bernd Riemke

Erst in der Corona-Pause berichtete anpfiff.info über die Viererpacker in der Bezirksliga Oberfranken West. Fünf Tore in einem einzigen Spiel waren bislang noch niemandem gelungen. Bis zum gestrigen Samstag, als Louis Göhring die Bühne betrat. Der 23-Jährige wechselte erst im Sommer aus Sonneberg in den Wildpark und schoss in seinem allerersten Bezirksligaspiel auf Anhieb fünf Treffer.

Herr Göhring, Herzlichen Glückwunsch zu diesem historischen Spiel!
Louis Göhring (lacht): Vielen Dank. Dabei sind wir gar nicht so gut in die Partie gestartet und sogar in Rückstand geraten. Allerdings hatte ich schon da nicht das Gefühl, dass wir das Ding verlieren können. Nach einem Geistesblitz sind wir schnell zum Ausgleich gekommen und ab da hat das Schicksal seinen Lauf genommen. Es hat dann einfach alles gepasst und wir hätten Oberhaid sogar mit sechs Toren in die Halbzeit schicken können.

In jener ersten Halbzeit erzielten Sie zunächst einen lupenreinen Hattrick.
Louis Göhring: Dabei hab ich es vor dem Tor gar nicht so gut gemacht. Ich bin allein fünf oder sechsmal alleine aufs Tor zugelaufen. Da kann man schon drei machen. Es hätten auch mehr sein können. Ich bin da schon sehr selbstkritisch. Außerdem bin ich gut gefüttert worden und hatte auch das Glück auf meiner Seite. Beim zweiten Treffer wollte ich eigentlich den Ball ablegen, aber er senkte sich dann ins hintere Eck.

Louis Göhring (re.) brauchte für seinen ersten Bezirksligatreffer nur 24 Minuten Anlaufzeit. Danach verewigte er sich in den Geschichtsbüchern.

anpfiff.info

Nur nicht so bescheiden. Das, was andere in ihrer ganzen Karriere nicht geschafft haben, haben Sie in Ihrem allerersten Spiel erledigt.
Louis Göhring (lacht): Es kommt, wie es kommen soll.

Sie wurden nach 77 Minuten ausgewechselt. Haben Sie den Applaus genossen oder dem Trainer nicht eher gesagt, dass Sie doch noch mehr hätten schießen können?
Louis Göhring (schmunzelt): So ähnlich habe ich ihm das flappsig auch gesagt. Aber die Auswechslung war schon in Ordnung so, denn ich war etwas angeschlagen.

Beschreiben Sie doch gerne den Abend nach dem Spiel? Durften Sie gleich eine Runde ausgeben?
Louis Göhring: Tim Holzheid und ich mussten bei der Einstandsfeier im Sportheim ohnehin noch unsere musikalische Leistung unter Beweis stellen. Wir haben uns für „Keine Maschine“ von Tim Bendzko entschieden. Das Lied hören wir oft im Mannschaftskreis.

„Ich bin doch keine Maschine. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut“ heißt es darin im Refrain. Könnte das beruhigend für die nächsten Verteidiger sein, die sich mit Ihnen messen dürfen?
Louis Göhring (lacht): Wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen. Jedes Spiel ist anders. Wir haben einen guten Anfang hingelegt und ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Nächste Woche geht es weiter und da geht es wieder nur über die mannschaftliche Geschlossenheit. Dass die hier so krass gelebt wird, habe ich zuvor selten erlebt.