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Artikel veröffentlicht am 21.07.2021 um 06:00 Uhr

Ascherl-Nachfolge geklärt: "Sportlich und menschlich guten Draht aufgebaut!"

Einen echten Paukenschlag gab es vor einigen Tagen beim SCW Obermain. Trainer Florian Ascherl hatte sein Amt überraschend niedergelegt. Jetzt haben die Verantwortlichen des Kreisligisten die Weichen gestellt und einen Nachfolger verpflichtet, der im Spielkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels zwar kein gänzlich Unbekannter ist, aber bisher eher in den Nachbarlandkreisen als Trainer tätig war.

Von Marco Heumann

In einer am Dienstagabend verbreiteten Pressemitteilung gibt der SCW Obermain bekannt, dass ab sofort Ralf-Werner Ohnemüller die erste Mannschaft des Lichtenfelser Kreisligisten als Trainer übernimmt. Der 55-Jährige folgt damit auf Florian Ascherl. Der frühere Regionalligaspieler hatte den Verein am 30. Juni kurzfristig und überraschend verlassen.

Als Grund für seine Entscheidung nannte der 39-Jährige vor allem die fehlende Breite im Kader der beiden Teams. "Ein großes Problem ist schon immer unser enger Kader", führte er im Gespräch mit anpfiff.info aus. Er habe immer betont, dass er nicht mit einem 15-Mann-Kader in die Saison gehe. Nachdem die Möglichkeit einer Kooperation mit der neuen Eberner Akademie nicht wahrgenomen wurde und zahlreiche Gespräche nicht fruchteten, zog der Ex-Hofer und Bayreuther, der seit 2018 im Amt war, die Notbremse. "Mit der Aussage, dass wir mit 30 Mann in der ersten und zweiten Mannschaft schon nicht absteigen werden und notfalls mit den alten Herren auffüllen können, war der Entschluss dann für mich klar!", brachte er seine Entscheidung auf den Punkt.

Bleibt als spielender Co an Bord: Marco Dießenbacher (li.) - hier 2019 im Trikot der DJK Lichtenfels gegen Johannes Bornschlegel vom 1. FC Lichtenfels 2.

anpfiff.info

Marco Dießenbacher bleibt als spielender Co

Fur Florian Ascherl übernahm zunächst Marco Dießenbacher, der die Mannschaft in der Vorbereitung interimsmäßig gecoacht hat. Der 37-Jährige, lange Jahre Trainer und Spieler beim FC Burgkunstadt, rückt jetzt wieder in die zweite Reihe, bleibt aber als Co-Trainer an Bord und wird auch aktiv auf dem Platz als Spieler ins Geschehen eingreifen.

"Hinter dem Verein liegen drei intensive Wochen. Der Rücktritt von Florian Ascherl hatte uns während der laufenden Vorbereitung ziemlich kalt erwischt und war so nicht zu erwarten", heißt es in der Pressemitteilung. Umso dankbarer sei man gewesen, dass Marco Dießenbacher keine Sekunde gezögert und die Mannschaft sofort übernommen habe. Das Gros der Spieler habe dem Verein auch nach dem Abschied von Florian Ascherl die Treue gehalten und auch die zweite Mannschaft will mithelfen, diese nicht einfache Situation zu lösen. "Über diesen Zusammenhalt freuen wir uns sehr!", erklärt Nicole Herold-Hönicke. Die zweite Vorsitzende des SCWO lobt zudem den neuen Coach. "Mit Ralf-Werner Ohnemüller haben wir einen Trainer gefunden, der sehr gut in unser Anforderungsprofil passt und mit dem wir sportlich und menschlich schnell einen guten Draht aufgebaut haben. Trotz aller Herausforderungen gehen wir jetzt optimistisch in die neue Saison, die durch eine positiv gestimmte Mannschaft geprägt wird."

Der Neue als Erfolgscoach: 2014/2015 wählten die anpfiff.info-User Ralf-Werner Ohnemüller zum Trainer des Jahres in der Bayreuth-Kulmbacher Kreisliga.

anpfiff.info

2013/2014 bei der SG Roth-Main

Der 55 Jahre alte Ralf-Werner Ohnemüller kommt aus Kulmbach und ist in der heimischen Fußballszene bestens bekannt und vernetzt. Zu seinen Trainerstationen zählten unter anderem der TSC Mainleus, der FC Marktleugast, der SSV Kasendorf und der ATS Kulmbach. Zuletzt coachte der 1,93 Meter große Versicherungsmakler in der Saison 2018/2019 den A-Klassisten SV Burghaig, ehe er sich der U19 der (SG) TSV Kulbach widmete. Auch wenn er im Spielkreis Coburg-Kronach-Lichtenfels bisher ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist, die Kreisliga 2 kennt Ralf-Werner Ohnemüller bereits. In der Saison 2013/2014 stand er einige Monate bei der SG Roth-Main an der Seitenlinie.