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Artikel veröffentlicht am 17.07.2021 um 12:00 Uhr

“Müssen uns erstmal durchmogeln”: Hiobsbotschaft für die Spieli

Richtig rund läuft die Vorbereitung bei der SpVgg Erlangen, einem der großen Favoriten der neuen Bezirksliga-Saison nicht. Viele kleine und jetzt auch große Verletzungen bremsen die Mannschaft von Helmut Wolff aus. Ein wichtiger Spieler, der im Mittelfeld gesetzt war, hat sich in der letzten Woche schwer verletzt - es droht sogar das Karriereende. anpfiff.info hat sich in Erlangen umgehört.

Von Sebastian Baumann

fussballn.de / Strauch

Viel hatten sie vor bei der SpVgg Erlangen in der kommenden Saison. Schließlich wurde der Bezirksligakader in der Breite und auch in der Tiefe verstärkt, einige namhafte Spieler konnten verpflichtet werden. Doch jetzt gibt es die erste Hiobsbotschaft. Simon “Exe” Exner, der fest eingeplant war auf der Sechs von Trainer Helmut Wolff, hat sich in der letzten Woche schwer am Knie verletzt. Das vordere Kreuzband ist durch, dazu ist der Außen- und Innenmeniskus in Mitleidenschaft gezogen. “Exe hat einen Totalschaden im Knie”, bedauert der Trainer den Ausfall seines Routiniers, der eine zentrale Rolle im Spiel der Weinrotschwarzen spielen sollte.

Für den Übungsleiter ein herber Verlust. “Das tut mir unheimlich leid, weil er ein wichtiger Spieler ist und auch als Mensch überragend. Sein Ausfall ist ein schwerer Verlust für uns.” Und auch ein großer Dämpfer in Sachen Aufstiegskampf. Schließlich bringt Exner von seinen vorherigen Vereinen, dem FSV Erlangen-Bruck und dem ATSV Erlangen viel Erfahrung mit. Zuletzt wollte der Routinier familienbedingt schon etwas kürzertreten, deswegen scheint es im Moment ungewiss, ob der Techniker wieder zurückkommt.

Normalerweise ist Simon Exner (in rot) ein spielfreudiger Sechser, doch jetzt fällt der Routinier mit einem Kreuzbandriss lange aus.

anpfiff.info

Dünner Kader zu Saisonbeginn

Zwar hat Helmut Wolff nominell einen großen Kader, doch aktuell geben sich die Verletzten und Urlauber die Klinke in die Hand. “Ich kann es den Jungs ja nicht verdenken, dass sie in den Urlaub wollen, nach so einer langen Zeit, in der nichts ging”, sagt der Trainer, der vor allem viele kleineren Muskelverletzungen bei seinen Spielern ausgemacht hat. “Man merkt die lange Pause und die meisten Spieler haben doch kaum etwas gemacht in dieser Zeit.” Zwar hat Wolff deswegen erst einmal mit einem dosierten Training angefangen und nach und nach die Intensität gesteigert, dennoch merkt man es seinen Spielern an, dass sie lange nichts getan haben.

“Müssen uns erst mal durchmogeln”

Auch die vielen Urlauber tun ihr Übriges. Wichtige Spieler wie der neue Stammtorwart Jonas Dirr waren im Urlaub oder gehen wie Tim Basener, der gleich drei Monate auf Reisen gehen wird und zudem noch verletzt ist. Mit Timur Zenginer und Max Kundt fallen aktuell zwei weitere Offensivkräfte aus. “Das ist im Endeffekt meine komplette Offensive”, sagt der Übungsleiter, der vor allem zu Saisonbeginn einen schweren Start erwartet. “Das ist sehr ärgerlich, weil wir eigentlich eine sehr gute Mannschaft haben, aber eben nicht zu Saisonbeginn.”

Nachdenklich: Helmut Wolff muss auf einige Spieler verzichten.

fussballn.de / Strauch

Also will sich der Trainer "erst einmal durchmogeln", wie er es sagt - vor allem im August zwickt der personelle Schuh - und danach so gut es geht den Rückstand aufholen. “Wir müssen schon punkten von Beginn an und wollen nicht hinten reinrutschen, sonst geht das Kopfkino los.” Vielleicht sind die vielen Ausfälle aber auch eine Chance für den restlichen Kader, denn die vier Spieler, die aus der U19 herausgekommen sind, haben bisher einen sehr guten Eindruck gemacht.

Auch das Auftaktprogramm hat es durchaus in sich für den Spieli-Trainer. Erst kommt der ASV Weisendorf, eine Mannschaft, die Wolff unter den ersten fünf Teams der Tabelle erwartet, nach Erlangen zum Derby und bringt den ehemaligen SpVgg-Trainer Bernd Fuchsbauer mit, dann müssen die Erlanger nach Ottensoos. Der letztjährige Aufsteiger hat mit seiner starken Aufholjagd im letzten Jahr auch den Spieli-Trainer beeindruckt. Zum Schluss der Auftaktserie geht es dann ins Erlanger Derby gegen den TV 1848 Erlangen. Danach wird sich zeigen, wo die Reise des vermeintlichen Top-Favoriten hingeht. Im Spitzenbereich sieht der Trainer vor allem den SV Gutenstetten und seinen Ex-Verein aus Buckenhofen.