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Artikel veröffentlicht am 15.07.2021 um 14:00 Uhr

Gutenstetten auf Formationssuche: "Wir sind nicht der absolute Topfavorit!"

Als Vizemeister beendete der SVG Steinachgrund das vergangene Spieljahr, das wegen des Abbruchs keine Aufstiegschance via Relegation bot. Freilich wird das Team aus Gutenstetten auch in der kommende Woche startenden Saison wieder im Favoritenkreis der Bezirksliga Nord gehandelt. Trainer Norbert Nein erwartet trotz eines namhaften Last-Minute-Transfers sein Team jedoch nicht exklusiv an der Spitze.

Von Marco Galuska

Norbert Nein will mit seinem neuen Verein SVG Steinachgrund oben mitmischen, sieht aber keine absolute Favoritenrolle in einer starken Liga.

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Die lange Corona-Pause hatte den Einstieg für den neuen Trainer im Steinachgrund nicht gerade leicht gemacht. "Ich hatte leider keine Möglichkeit, die Mannschaft im Vorfeld einmal live zu sehen, außerdem darf man nicht vergessen, dass im Laufe der vergangenen Saison schon einige Spieler weggebrochen sind und sich alles auch erst wieder einspielen muss", verweist Coach Norbert Nein auf Namen, die aus verschiedenen Gründen im Vergleich zum Beginn der vergangenen Saison mittlerweile nicht mehr für Gutenstetten auf dem Platz stehen. Für Gallo, Gressel, Kirschner, Zinnbauer oder auch Patrick Mai, der nach seinem Kreuzbandriss noch weiterhin fehlt, mussten neue Spieler, zum Großteil aus dem Nachwuchs, eingebaut werden. "Das ist auch das Ziel des Vereins, dass die Jugendspieler integriert werden und nicht einfach eine fertige Mannschaft auf dem Platz steht."

Formation noch nicht gefunden

Gut eine Woche vor dem Saisonstart fällt das Zwischenfazit aus der Vorbereitung eher durchwachsen aus. "Bislang kann ich noch nicht zufrieden sein, weil wir noch keine Möglichkeit hatten, um annähernd mit einer Formation so zu spielen, wie ich es im Kopf hätte", sagt Nein. Durch Urlaub, Impfung, private Gründe oder auch Verletzungen, wie die von Torjäger Dustin Lunz, der sich seit Wochen mit Knieproblemen plagt, fehlten immer einige Spieler, so dass die Variationsmöglichkeiten begrenzt waren. Beim Pokalspiel in Nürnberg beim Kreisligisten SGV 1883 (1:0) war die Ersatzbank mit einem Keeper und Feldspieler dünn besiedelt.

Jonas Trapp ist einer der Neuzugänge aus dem eigenen Nachwuchs.

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Nichtsdestotrotz verdiente sich die Truppe dort ihr Lob für eine engagierte Leistung. Auch die jungen Spieler wie Jonas Trapp, Finn Körger oder Abwehrhüne Tim Fierus - er brach sich im Spiel einen Zeh an, wird aber dennoch nicht ausfallen - konnten auf sich aufmerksam machen. In der Offensive zeigte sich Neuzugang Tobias Kauf sehr lauffreudig und erzielte das Tor des Tages, auch wenn die Kaltschnäuzigkeit der beiden Topscorer aus dem Vorjahr - Dustin Lunz und Frank Kirschner - schon sichtbar vermisst wurde. Zufrieden war Nein auch mit dem Test am Folgetag beim Landesligisten FSV Erlangen-Bruck, der mit 2:0 gewonnen werden konnte: "Das war ein sehr guter Auftritt gegen eine junge Truppe!" Besonders erfreulich war dabei auch, dass mit Niklas Rückel und Julian Schmid zwei Youngster die Tore erzielen konnten.

Carmine de Biasi (rechts) kam vom TSV Abtswind aus der Bayernliga.

Markus Schütz

In Bruck war mit Carmine de Biasi auch der Last-Minute-Transfer, der zuletzt beim Bayernligisten TSV Abtswind gespielt hat, erstmals mit von der Partie. "Wir haben natürlich für die Offensive noch Ausschau gehalten und wir brauchen auch Bausteine mit Erfahrung für ein stabiles Gerüst", erklärt der Übungsleiter den Transfer, der über einen Spieler zustande gekommen ist. "Carmine macht schon einen richtig guten Eindruck, aber freilich muss er die Mannschaft noch genauer kennenlernen."

Pokalfinale am Mittwochabend

Neuzugang Tobias Kauf (rechts) traf beim 1:0-Sieg im Pokalhalbfinale.

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Am heutigen Abend steht das vorletzte Testspiel der Vorbereitung in Großdechsendorf auf dem Programm. Am Sonntag geht es zur Mittagszeit gegen den SV Raitersaich, ehe in der kommenden Woche nun noch ein zusätzliches Match im Plan auftaucht. Durch den Sieg im Kreispokal-Halbfinale am vergangenen Sonntag geht es zu Hause gegen den Titelverteidiger SC Aufkirchen. Nein sieht dem Spiel am Mittwochabend mit gemischten Gefühlen entgegen: "Natürlich nehmen wir das nicht auf die leichte Schulter und wollen mit einer guten Mannschaft gewinnen, aber andererseits haben wir auch den Rundenbeginn im Hinterkopf, da liegt der Fokus drauf und wir müssen schauen, mit welcher Mischung wir das angehen."

Acht Auswärtsspiel zu Beginn

Das Pokalendspiel gegen Aufkirchen wird für einige Wochen auch das letzte Match vor heimischer Kulisse sein, weil der Hauptplatz Anfang August neu angelegt wird, so dass es in der Liga achtmal in Folge auswärts geht. Der Startschuss fällt am Europakanal beim TV 48 Erlangen, den Nein aus seiner aktiven Zeit und Nähe zum Wohnort natürlich seit Jahren verfolgt: "Das ist eine komplett junge Mannschaft, eine wilde, hungrige Truppe, die bislang einen guten Eindruck in der Vorbereitung gemacht hat. Ich hoffe, dass wir bis dahin wieder soweit wie möglich alle Mann an Bord haben, um gut in die Saison zu starten."

In den folgenden Partien in Adelsdorf, Weisendorf und Mögeldorf ist schon der eine oder Gegner dabei, den Nein in der Liga weit vorne erwartet: "Ich denke, dass die Liga noch einmal stärker und ausgeglichener geworden ist: Buckenhofen, die Spieli, Weisendorf, aber auch Mögeldorf - da sind schon ein paar Kandidaten dabei. Natürlich wollen wir auch oben dabei sein, sind grundsätzlich ein Gejagter, aber ich sehe uns nicht als den absoluten Topfavoriten. Wir wollen an das Erreichte aus der Vorsaison anknüpfen." Eine genauere Zieldefinition verkneift sich der Coach - zumindest öffentlich.