Spiel des Lebens: Franz Melber: Vier Elfer, fünf Tore und ein Anruf auf der Arbeit - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.07.2021 um 18:00 Uhr
Spiel des Lebens: Franz Melber: Vier Elfer, fünf Tore und ein Anruf auf der Arbeit
Das eine Match, das man nie vergisst. Die Partie, in der etwas ganz Besonderes gelang. Ein jeder Fußball kennt solche Begegnungen und hat seine ganz persönliche. Für anpfiff.info erinnern sich Akteure aus der Region an ihr ganz persönliches „Spiel des Lebens“. Diesmal Franz Melber vom Kreisklassisten SC Stettfeld.
Von Marco Heumann

Franz Melber (SC Stettfeld)

Bei welchem Verein spielten Sie und in welcher Liga? Wer war der Gegner?
Franz Melber: Das „Spiel des Lebens“ ist für mich ganz klar das 2019er Aufstiegsspiel um die Kreisklasse mit dem SC Stettfeld gegen die SG Traustadt / Donnersdorf. Ein unfassbares Spiel vor 700 Zuschauern an der Flutbrücke in Haßfurt.

Beschreiben Sie kurz die Ausgangslage vor dem Spiel!
Franz Melber: Wir sind als Favorit in die A-Klasse-Saison gestartet, waren aber im März nach der dritten Niederlage in Folge meilenweit von unserem Ziel entfernt. Plötzlich bog beim Dienstagstraining der eigentlich verletzte Christian Höfler um die Ecke. Er riss mit seinem Comeback alle noch einmal mit und wir starteten eine Serie von sechs Siegen. Tatsächlich konnten wir uns am Ende noch Platz zwei  und damit die Teilnahme an der Relegation sichern. Die Ausgangslage vor dem Relegationsspiel war dann für uns und die SG Traustadt/Donnersdorf klar und einfach: Wer das Spiel gewinnt, ist aufgestiegen! 

Warum war es Ihr Spiel des Lebens?
Franz Melber: Ein Sieg in einem Relegationsspiel mit seinem Heimatverein vor 700 Zuschauern – alleine das würde schon für ein „Spiel des Lebens“ reichen. Was da alles rund um das Spiel in Stettfeld los war? Einmalig! Aber dann war auch noch der Spielverlauf selbst völlig verrückt und an Dramatik kaum zu überbieten. Auch in der Saison steckten bis dahin schon so viele Geschichten mit ständigen Aufs und Abs. Ich weiß es ungemein zu schätzen, so ein besonderes Spiel gemeinsam und zusammen mit meinem Bruder und meinen Kumpels erlebt haben zu dürfen. Ein perfekter Tag! Mehr geht nicht! Besten Dank noch einmal an alle, die dabei waren. Allen voran die Spieler mit ihren Familien, die Verantwortlichen, die Helfer, alle Fans und Zuschauer und natürlich unsere Freunde aus Lauter! Eigentlich müsste ich hier jeden einzelnen erwähnen. Leider sprengt das den Rahmen. Aber einen besonderen Gruß muss ich loswerden: und zwar an unseren damaligen Trainer Marco Wagner – ein ganz feiner Mensch und ein großer Fußballer!

Da war es vollbracht! Das Mannschaftsfoto nach dem "Spiel des Lebens"!
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Wie waren der Spielverlauf und das Endergebnis?
Franz Melber: Es war natürlich überragend, dass das Stadion an der Flutbrücke als Spielort ausgewählt wurde. Das war schon eine beeindruckende Kulisse. Die Haßfurter legten sich die Tage vorher auch richtig ins Zeug und stellten ein perfektes Grün zur Verfügung. Wenn sie nur mit derselben Akribie den Getränkestand vorbereitet hätten. (lacht) Die SG Traustadt/Donnersdorf war wirklich ein sehr starker Gegner an diesem Tag. Wir mussten eigentlich über die gesamte Spieldauer hinweg verteidigen und hinterherlaufen. Dazu kamen etliche verletzungsbedingte Wechsel und vier Elfmeter für die Traustädter. Am Ende hieß es dennoch 3:2 für uns nach Verlängerung und ich habe bis heute eigentlich keine Ahnung, wie wir das geschafft haben. Die Matchwinner waren an diesem Tag Keeper Tobias Deuber, der zwei der vier Elfmeter hielt, und der Siegtorschütze Thomas „Buzi“ Frank. Kurios und unvergessen war und bleibt, wie unser Abwehrturm Andi Bruchmann, der wie immer ein überragendes Spiel ablieferte, vor Beginn der Verlängerung nach draußen sprintete, sich schnell ein Handy organisierte und auf Arbeit Bescheid gab, dass er sich nun etwas verspäten wird.

Vorbereiter im "Spiel des Lebens": Vor dem 1:0 legt Franz Melber (SC Stettfeld) quer, Luis Schenk (SG Traustadt/Donnersdorf) kommt zu spät.
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Wie ging es dann in den nächsten Wochen weiter?
Franz Melber: Es war verrückt. Wochenlang wurde gefeiert. Da waren so viele Highlights dabei – das darf man hier gar nicht alles erzählen. Ganz egal, wie lange wir noch Fußball spielen – an das Spiel und die Tage davor und danach werden wir alle immer gerne zurückdenken. Es war und ist einfach eine unglaublich lustige und herzensgute Truppe – nicht nur die Spieler selbst, sondern alle im und um den Verein. Sensationell!

Vielen Dank für das Gespräch!

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Leser-Kommentare

Steckbrief F. Melber

Franz Melber
Alter
31
Nation
Deutschland


Saisonbilanz F. Melber

 
24/25
12
0
0
1
R
0
1
23/24
13
0
0
2
R
0
0
22/23
22
0
0
3
R
1
0
21/22
22
5
5
0
R
0
0
21/22
1
1
0
0
R
0
0
19/21
18
1
4
0
R
0
0
18/19
22
4
6
0
R
2
0
17/18
23
1
0
0
R
0
0
16/17
5
0
0
1
2
0
0
16/17
7
0
0
1
R
0
0
15/16
22
0
0
0
R
0
0
14/15
22
0
0
0
R
0
0
14/15
3
0
0
3
R
0
0
12/13
27
0
0
2
R
0
0
11/12
14
1
0
0
R
0
0
10/11
12
0
0
3
R
0
0
Gesamt
245
13
15
16
2
3
1

Das Spiel des Lebens

(SG) Traustadt/Donnersdorf: Papke 2,7, Wolf C. 3,1, Willner 1,8, Scheder 2,9, Kieshauer 2,4, Gernert 2,6, Schenk L. 2,9, Böhnlein M. 3,1, Kelber 3,1, Schmitt Fa. 3,0, Mauer 2,7 / Schenk P., Lenhard, Keller, Ferchichi, Böhnlein C., Meißner S. (116.), Hillenbrand 2,9 (36.)
SC Stettfeld: Deuber T. 1,6, Bruchmann 2,4, Melber 3,3, Bunk 3,1, Spath M. 3,0, Spath J. 2,3, Melber 2,6, Spath S. 2,9, Frank T. 2,0, Lang 2,7, Hümmer C. 2,1 / Kroener, Wagner M., Hasch 2,6 (5.), Full (112.), Hümmer H. 3,3 (61.)
Tore: 0:1 Hümmer C. (20.), 0:2 Frank T. (65., Spath J.), 1:2 Kieshauer, Foulelfmeter (77., Böhnlein M.), 2:2 Kieshauer, Foulelfmeter (85., Hillenbrand), 2:3 Frank T. (110., Lang)
Gelbe Karten: Schenk L. - Foulspiel (45.+2) / - | Gelb-rote Karten: Schenk L. - Foulspiel (114.) / -
Zuschauer: 440 | Schiedsrichter: Davina Lutz (TSV Poppenhausen) 2,0

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