Spielleitertagung Bezirksliga Mfr.: “Die letzten Monate haben keinen Spaß gemacht” - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.07.2021 um 21:15 Uhr
Spielleitertagung Bezirksliga Mfr.: “Die letzten Monate haben keinen Spaß gemacht”
Während Dieter Habermann seinen Rückzug vom Amt des Bezirksvorsitzenden andeutete, bedankte sich Thomas Jäger bei seinen Vereinen für die gute Zusammenarbeit im Rückblick auf die kommende Saison. Zudem gab der Bezirksspielleiter die Auf- und Abstiegsregelung bekannt. Spielertrainer haben zudem einen eigenen Paragrafen in der Rechts- und Verfahrensordnung.
Von Sebastian Baumann
Thomas Jäger führte durch die Tagung.
Sebastian Baumann
Nach 735 Tagen und drei Minuten sehen wir uns wieder”, eröffnete der gut gelaunte Bezirksspielleiter Thomas Jäger die Spielleitertagung der Bezirksligisten in Mittelfranken und begrüßte nach einer aufgrund von Corona sehr langen Pause endlich wieder seine Vereine persönlich. Nach der Vorstellung der Ehrengäste gab es für den ehemaligen Bezirksspielleiter Ludwig Beer, der im Februar 2021 verstorben war, eine Gedenkminute.

Dieter Habermann deutete seinen Rückzug in seinem Grußwort an.
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Habermann deutet Rückzug an

Keiner hat sich in der Pandemie mit Ruhm bekleckert, weder der Verband noch die Politik. Wir haben unser Bestes versucht und wollten es für jeden Verein richtig machen. Das war aber für die vielen Vereine in Bayern natürlich nicht möglich. Die letzten Monate haben als Bezirksvorsitzender und Mitglied des BFV-Vorstand keinen Spaß gemacht. Wir haben nie ein Lob und haben Vorwürfe bekommen, die teilweise unter der Gürtellinie waren”, erklärte Bezirksvorsitzender Dieter Habermann in seinem Grußwort. 62 Vorstandsitzungen des BFV, von denen nur drei in Präsenz waren, hatte der Funktionär im letzten Jahr bestritten, um die bestmögliche Lösung für die Vereine zu finden und kritisierte den Umgang untereinander, der früher viel herzlicher war als heutzutage. “Ich bin auf der Suche nach einem Nachfolger für mich, der dann die Prügel einsteckt”, deutete Habermann seinen altersbedingten Rückzug an.

Lob an die Vereine durch Thomas Jäger

Es war alles, nur keine normale Saison”, blickte Thomas Jäger auf die schwierigen letzten Monate zurück und die lange Saison in den Ligen. Der TV 1848 Erlangen, der ASV Weisendorf und der SC Adelsdorf lagen an der Spitze der Fairnesstabelle der Bezirksliga Nord, bei der die SpVgg Erlangen in der Bezirksliga Nord auf dem letzten Platz lag. In der Bezirksliga Süd kassierte der Meister aus Weißenburg nur neun Gelbe Karten in der ganzen Saison und führte dementsprechend die Fairnesswertung deutlich vor dem FC Wendelstein an. Im Vergleich der beiden Ligen kassierte die Nord-Staffel 40 Gelbe Karten mehr als die Vereine im Süden. “Ich möchte Danke sagen für die tolle Mitarbeit von allen Vereinen. Ihr habt alle richtig geil mitgemacht und so stelle ich mir das auch für die neue Saison vor.

Das Eröffnungsspiel findet in Hüttenbach am 23.07.2021 um 19 Uhr statt, Gegner ist die DJK-SC Oesdorf. Der letzte Spieltag der beiden Bezirksligen wird am 21.05.2022 um 14 Uhr stattfinden, zudem gibt es nur zwei Wochenspieltage. Es wird an 27 Wochenenden gespielt und am Ostersamstag. Der Erdinger Meistercup wird im kommenden Jahr wieder stattfinden, aktuell ist der Termin der 25./26.06.2022, verriet der Bezirksvorsitzende zum Schluss. 

Abstiegsmodalitäten

Zwei Direktabsteiger gibt es in jeder Bezirksliga. Die Plätze 14,13, und 12 der beiden Bezirksligen spielen gegeneinander Relegation mit Hin- und Rückspiel, die drei Verlierer steigen ab. Die Gewinner spielen gegen die Kreisligazweiten, die vorher ebenso die drei Relegationsteilnehmer ausspielen. Dieses Spiel wird auf einem neutralen Platz ausgetragen, der Sieger ist dann Bezirksligist. Der Meister steigt direkt auf, der Tabellenzweite der jeweiligen Staffel geht in die Relegation.

Frühschoppen- und Freitagsspiele abgelehnt

Der Bezirksspielleiter stellte zudem zwei Vorschläge zur Wahl. Zum einen konnten die Vereine abstimmen, ob sie die Möglichkeit haben wollen, einmal im Halbjahr ein Freitagsspiel unter Flutlicht oder ein Frühschoppenspiel am Sonntagfrüh durchzuführen, ohne dass der jeweilige Gegner ablehnen kann. Dieser Vorschlag wurde klar abgelehnt. Zum anderen stand wie so oft der §14 zur Wahl, bei dem Mannschaften Spiele verlegen können, wenn zeitgleich in der Nähe Profifußball stattfindet. Auch dieser Vorschlag wurde - wie in den letzten Jahren immer - abgelehnt.

Thomas Zöllner, der Vorsitzende des Sportgerichts im Bezirk.
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Viele Berufungen beim Sportgericht

Die Anzahl der Sportgerichtsfälle geht weiterhin kontinuierlich zurück: Von 248 Fällen vor zehn Jahren auf 126 Fälle in der letzten Saison, allerdings geht Thomas Zöllner davon aus, dass der niedrige Stand auch an der verkürzten Saison lag. Der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts wies noch auf die hohe Anzahl der Berufungen hin, von denen viele schon vorab abgelehnt wurden, weil sie nicht formgerecht waren oder zu spät abgegeben wurden. “Das kostet die Vereine nur unnötig Geld.” Seit Juli werden Spieler, die eine Rote Karte bekommen haben, Wettbewerbs-bezogen nach Spieltagen und nicht nach Wochen gesperrt.
 
§51d der Rechts- und Verfahrensordnung für Spielertrainer

Zusätzlich wurde ein neuer Paragraf eingeführt, der die Spielertrainer betrifft. So kann es sein, dass ein Spielertrainer als Trainer eine Rote Karte bekommt, aber dennoch als Spieler im nächsten Spiel spielen kann.

"Erhält ein Spielertrainer eine Rote Karte, richtet sich die Folge danach, ob er die Rote Karte in seiner Tätigkeit als Trainer oder Spieler erhalten hat. Ein Spielertrainer kann mit einer Gelb-Roten Karte aus dem Innenraum verwiesen werden, wenn er zuvor als Spieler oder Trainer mit einer Gelben Karte verwarnt wurde. Er kann als Spieler mit einer Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen werden, wenn er zuvor als Trainer oder Spieler mit einer Gelben Karte verwarnt wurde.”

Weiterhin dürfen fünf Spieler ausgewechselt werden, die drei Wechselfenster pro Spiel gibt es ab dieser Saison aber nicht mehr, das bedeutet es sind auch fünf Wechselmöglichkeiten möglich.

Bezirksschiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein freute sich über fünf Aufsteiger in die Bayernliga.
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Fünf Aufsteiger in die Bayernliga bei den Referees

Bezirksschiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung des Schiedsrichterwesens in Mittelfranken und freute sich über einen großen Erfolg. Fünf Aufsteiger gab es von der Landesliga in die Bayernliga, sodass es mittlerweile elf Schiedsrichter aus Mittelfranken in der Bayernliga gibt. In allen Verbandsklassen gab es zudem keine Absteiger. Auch die Neulingskurse, die online durchgeführt wurden, erzeugten große Resonanz.

Stefan Merkel, der Ehrenamtsbeauftragte des BFV, warb für das Ehrenamt und freute sich, dass es immer noch sehr viele Ehrenamtliche in den Vereinen gibt. Deswegen wird der BFV auch im Gegensatz zum DFB als einziger Landesverband in Deutschland die Ehrenamtlichen auszeichnen. Am 25. September werden dann die Kreissieger in Bayern geehrt. “Wir haben sehr viele Vorschläge bekommen”, freut sich Merkel.

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