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Artikel veröffentlicht am 03.07.2021 um 09:00 Uhr

Mit blauem Auge davongekommen: ASV Fürth hofft auf ruhigere Fahrwasser

Mit einem hauchzarten Vorsprung von 0,01 per Quotient sicherte sich der ASV Fürth in der vergangenen Spielzeit den Klassenerhalt in der Kreisliga denkbar knapp. Um das Abstiegsgespenst diesmal möglichst frühzeitig zu vertreiben, hat man an der Magazinstraße nicht nur auf dem Gelände kräftig angepackt und neue Gegebenheiten geschaffen, sondern auch beim Kader noch einmal ordentlich nachjustiert.

Von Michael Watzinger

ASV Fürth-Coach Reinhold Fischer blickt nach schweren Zeiten wieder optimistischer in die Zukunft.

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Saison zum Vergessen

"Die letzte Spielzeit war mit Sicherheit nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Wir hatten rückblickend wirklich einige schwere Phasen überstehen müssen und hatten letztlich auch eine gehörige Portion Glück", fasst ASV-Trainer Reinhold Fischer die Situation um die vergangene Saison knapp zusammen. Glück, oder besser gesagt ein minimaler Vorsprung von 0,01 per Quotient, sollte seine Truppe letztlich im Kreisoberhaus halten, oder wie der Coach analysiert: "Wir haben über die gesamte Saison mit personellen Engpässen zu kämpfen gehabt. Das fing schon mit zahlreichen Abgängen an. So sind wir gar nicht richtig in Tritt gekommen und waren schon ein recht bunter Haufen - so etwas darf es bei uns nicht mehr geben! Hätten wir Ende der Hinrunde, Anfang der Rückrunde keine Siegesserie hingelegt, in der wir auch einige Top-Teams der Liga bezwingen konnten, wären wir sicher nicht mit einem dicken blauen Auge davon gekommen!"

Dank einer Erfolgsserie Ende der Hinrunde/Anfang der Rückrunde hievte sich der ASV Fürth (in lila) zu einem besseren Quotienten und bleibt in der Kreisliga. Ligaprimus Mögeldorf (in rot) brachte man die einzige Saisonniederlage bei.

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Zeit für Veränderung

Damit ein solcher Drahtseilakt in Zukunft tunlichst vermieden werden kann, hat man an der Magazinstraße die Zeichen der Zeit erkannt: In der Corona-Pause wurde auf dem Gelände einiges vorangebracht, so wurde unter anderem der Kabinentrakt völlig neu hergerichtet und erstrahlt in neuem Glanz. Abteilungsleiter Jürgen Loos sieht darin dringend notwendige Veränderungen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben: "Anders als so mancher Konkurrent arbeiten wir auf unsere Spieler bezogen nicht mit Geld. Umso wichtiger ist es aber, dann andere Anreize zu schaffen, um attraktiv zu bleiben und den Jungs anderweitig etwas bieten zu können. Deshalb war es wichtig etwas zu tun, da vieles schon wirklich in die Jahre gekommen war. Es war auch an der Zeit, den Mitgliedern etwas in dieser Form zurückgeben zu können und ich möchte mich noch einmal ausdrücklich bei allen Unterstützer bedanken, die das ermöglicht haben!"

In der Corona-Pause tat sich auf dem Gelände des ASV Fürth so einiges. So wurden unter anderem die Umkleiden, Duschen, sowie der Gymnastikraum auf Vordermann gebracht.

ASV Fürth

Die richtigen Lehren gezogen

Ein zentraler Punkt der letztjährige Misere lag aus Fischer-Sicht unter anderem in der dünnen Personaldecke begründet. Umso erfreulicher zeigt sich der Trainerfuchs über die jüngste Entwicklung, die einige neue Gesichter an die Magazinstraße führte. In der Tat konnte der ASV mit Jan Holysz, Pawel Kielbasa (beide zuvor SV Wacker), Kevin Kraus (ASV Zirndorf), Sidi Hertl (SC Germania), Mohammad Abdullah (SV Wacker Salzgitter), Michael Hahn (SV Weißenbronn) und den Rückkehrern Kevin Berecz sowie Marcel Pfortner die Personaldecke gehörig aufstocken und wichtige Baustellen schließen. Verzichten muss Fischer zukünftig auf Thorsten Klaski, der seine Laufbahn beendete und Florian Knauer, der aus privaten Gründen kürzertreten wird. "Die Neuzugänge tun uns wirklich gut und werden uns sowohl in der Breite als auch in der Spitze deutlich voranbringen. Schon in den ersten Einheiten konnte man sehen, dass alle Jungs topmotiviert sind und das Niveau noch einmal deutlich anheben. Anders als im letzten Jahr, als viele Abgänge dafür gesorgt haben, dass sich erst langsam eine Mannschaft finden konnte, haben wir jetzt andere Voraussetzungen und das hilft uns dabei schneller zusammenzuwachsen - auch wenn uns andererseits die Abgänge von Thorsten und Flo natürlich schmerzen."

Thorsten Klaski (r.) ist einer von zwei Leistungsträgern, auf die der ASV Fürth zukünftig verzichten muss.

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Sattler und Demas als tolle Unterstützer

Eine positive Entwicklung sieht Coach Fischer derweil nicht nur auf seine Mannschaft bezogen, sondern auch bei seinem Trainerstab selbst: "Mein Co-Trainer Stefan Sattler macht einen hervorragenden Job und bringt immer wieder klasse Ideen ein. Deshalb leitet im Moment eigentlich er das Training und ich kann als stiller Beobachter fungieren - auf diese Weise haben wir eine Sicht auf die Dinge von innen und von außen, was uns hoffentlich noch besser dabei hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen."

Neben Sattler hat es Fischer vor allem auch Andreas Demas angetan, der sich um die Torhüter kümmert und nebenbei als Co-Trainer der 2. Mannschaft fungiert: "Andi ist ein super Typ und äußerst engagiert. Er lässt sich unheimlich viel für die Keeper einfallen und geht mit den Jungs auch auf Details ein. Ich bin froh, dass wir ihn nach dem Abgang von Norbert Nein für uns gewinnen konnten. Ich habe Leute an meiner Seite, auf die ich mich absolut verlassen kann."

Von seinem Co Stefan Sattler schwärmt Trainerfuchs Reinhold Fischer ebenso in den höchsten Tönen wie von Torwart-Trainer Andreas Demas.

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Licht am Ende des Tunnels?

Die Hoffnung auf einen Umschwung ist im Lager des ASV also groß. Abteilungsleiter Loos hat dabei auch die langfristige Ausrichtung im Blick: "Corona hat uns, genau wie wohl viele andere Vereine, ganz schön gebeutelt, umso wichtiger ist es, dass nun wieder etwas vorangeht. Langfristig muss es auch unser Ziel sein, wieder Jungs aus dem eigenen Nachwuchs nach oben zu ziehen - die Voraussetzungen hierfür stehen nicht schlecht, schließlich haben wir jede Altersklasse mindestens einmal besetzt. Wir wollen eine Umgebung schaffen, in der sich die Jungs wohlfühlen und sich bei uns entwickeln können."

Der Wohlfühlfaktor ist auch bei den Senioren immer ein entscheidender Punkt. Die Truppe wirkt auf Trainer Fischer zusammengeschweißt, weitere Aktionen, um dies weiter zu fördern, sind bereits geplant: "Ich habe mich sehr gefreut, dass die Jungs mir auch schon in der ungewissen Zeit zugesagt haben weiter beim ASV spielen zu wollen - unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Genau dieses Gemeinschaftsgefühl wollen wir weiter fördern, auch deshalb planen wir bereits für März ein fünftägiges Wintertrainingslager am Gardasee. Wir wollen auf jeden Fall alles dafür tun, um eine ruhige Saison spielen zu können - angesichts des erneut starken Teilnehmerfeldes haben wir dann schon einiges erreicht!"