Ungekrönte Torkönige: Marco Volkert - Torjäger trotz(t) Abschied - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.06.2021 um 09:00 Uhr
Ungekrönte Torkönige: Marco Volkert - Torjäger trotz(t) Abschied
Der Abbruch der Spielzeit 2019/21 machte nicht nur Vereinen einen Strich durch die Rechnung, auch persönliche Erfolgsgeschichten blieben unvollendet. Wir wollen dennoch einen Blick auf individuelle Spitzenleistungen werfen und gebührend würdigen. Eine besondere Geschichte liefert mit Marco Volkert ein außergewöhnlicher Kicker, der zuletzt Ende 2019 in der Kreisklasse 3 kickte und dennoch nicht mehr übertroffen wurde.
Von Marco Galuska
Marco Volkert ballerte gleich zu Saisonbeginn kräftig los, nach zwei Spieltagen standen schon sechs Treffer auf dem Konto.
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Am 3. November 2019 erzielte Marco Volkert im Trikot des SV Losaurach beim 5:2-Heimsieg gegen den TSV Emskirchen per Doppelpack seine Saisontore Nummer 16 und 17 in der Kreisklasse 3. Es veränderte sich seitdem viel im Weltgeschehen, aber auch in der sportlichen Laufbahn des mittlerweile 29-Jährigen, der seit anderthalb Jahren nicht mehr beim SVL ist und dennoch (gemeinsam mit Laubendorfs Luca Horneber) als Torschützenkönig über die Ziellinie der abgebrochenen Saison in der Kreisklasse 3 gegangen ist.

Mindestens im Doppelpack traf Marco Volkert in der nun abgebrochenen Saison beim SV Losaurach.
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Dass die 17 Treffer, die Volkert bis zum 12. Spieltag markiert hatte, zum inoffiziellen Titel des Torschützenkönig reichen würden, das war freilich Ende 2019 nicht abzusehen, als Corona noch ein paar Monate entfernt war und Volkert in der Winterpause nach Uffenheim wechselte. "Der SV Losaurach ist und bleibt mein Heimatverein, daher verfolge ich das freilich auch weiterhin. Es spielen ja meine besten Kumpel noch dort", sagt der Goalgetter, der von seinem Nachbarn darauf hingewiesen wurde, dass er  "ja immer noch ganz vorne in der Torschützenliste" stehen würde und natürlich lachen muss, dass es einmal mehr zu jenem persönlichen Spitzenrang gereicht hat.

Seit der C-Jugend bei den Herren trainiert

Der pfeilschnelle Torjäger, der in der Vergangenheit auch schon in der Landesliga für Stadeln seine Treffsicherheit unter Beweis stellen konnte, war eigentlich ein Spätstarter im Fußball und eiferte seinem Vater, der einst für Langenzenn in der Landesliga und auch in Emskirchen gestürmt hatte, relativ spät nach. "Ich habe mit dem Vereinsfußball eigentlich erst in der D7 angefangen. Mir hat das am Anfang auch keinen Spaß gemacht. Ich war wirklich der schlechteste Fußballer!" Aber Volkerts Ehrgeiz sollte jenen Umstand zum Gegenteil wenden: "Ich habe mir als Kind Fußball-Videos angeschaut und einige Sachen abgeschaut. Schnell bin ich eigentlich schon immer gewesen und dann hat man gemerkt, dass man das beim Fußball ja ganz gut brauchen kann. In der D11 wurde ich dann Stürmer und ab der C-Jugend hab ich in Losaurach schon bei den Herren mittrainiert. Ich war wirklich jeden Tag am Sportplatz", beschreibt der Blondschopf seine Anfangsjahre, ehe er ab der A-Jugend dann auch für die 1. Mannschaft stürmen durfte und zum Torgaranten wurde.

Beim FSV Stadeln wirbelte Marco Volkert auch gegen höherklassige Defensivreihen.
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In der Kreisliga wurde er zum Torschützenkönig und weckte Begehrlichkeiten aus höheren Ligen. Nach einem kurzen Ausflug in die Bezirksliga zum FSV Bad Windsheim ging es zum 1. FV Uffenheim, wo auch seine 20 Treffer den Abstieg in die Kreisliga nicht verhindern konnten. Nach einer weiteren Rückkehr nach Losaurach ging es in die Landesliga zum FSV Stadeln, wo Volkert unter Trainer Alex Rambau gleich gut einschlagen sollte. Private und berufliche Gründe sorgten damals dafür, dass er wieder zum Heimatverein zurück wechselte, ehe erneut die Stationen Stadeln, Losaurach und Uffenheim folgen sollten. "Mich hat man natürlich einen Wandervogel genannt, aber bei so vielen Vereine war ich gar nicht. Es ist auch so eine Sache: einerseits fühlt man sich geschmeichelt und dann packt dich der Ehrgeiz, wenn ein höherklassiger Verein anfragt, andererseits war da auch immer mein Heimatverein."

Fragezeichen nach schwerer Verletzung

Ob Marco Volkert beim ASV Vach nach seiner schweren Verletzung noch einmal durchstarten kann?
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Im Winter 2019/20 wechselte Volkert also vom SV Losaurach erneut nach Uffenheim. Ein Wechsel, der unter keinem guten Stern stand. Zunächst kam die lange Corona-Pause, dann hatte sich Volkert zwei Rippen und einen Lendenwirbel angebrochen, ehe am 20. September 2020 das erste Punktspiel gegen Kreisliga-Spitzenreiter SF Dinkelsbühl anstand. Für 45 Minuten war Volkert erstmals wieder auf den Platz zurückgekehrt, steuerte prompt einen Treffer bei - und riss sich dann am Mittelkreis ohne Fremdeinwirkung die Achillessehne. "An Fußball war eigentlich gar nicht mehr zu denken. Ich bin ja mehrere Monate ausgefallen. Zum Glück habe ich in Neustadt/Aisch eine super Behandlung bekommen. Seit Ende Februar geht es mit dem Joggen wieder", erzählt Volkert über die Zwangspause, die aufgrund des neuerlichen Lockdowns letztlich irgendwie dann doch für alle Amateurfußballer galt.

Als dann sein früherer Trainer Alex Rambau ("Mit ihm bin ich immer super klar gekommen!") auf der Suche nach einem Torjäger war, einmal mehr bei ihm anklopfte, obendrein auch noch mit Christoph Nieszery ein früherer Weggefährte aus Losaurach nun ebenfalls beim ASV Vach tätig ist, juckte es wieder so richtig in den Füßen. So startet der Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker nun doch noch einmal in eine Vorbereitung bei einem Landesligisten und muss dabei auch in sich hineinhören. "Man muss sehen, wie gut es wieder geht. Nach der langen Pause steht da natürlich schon ein großes Fragezeichen, man braucht das Gefühl für den Ball wieder, aber vor allem muss man auch ehrlich zu sich, seinem Körper und letztlich auch seinem Chef sein. Nur mit Schmerzen würde es keinen Sinn machen", hofft der Stürmer und freilich sein neuer Verein auf ein Comeback ohne größere Probleme.

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Torschützen Kreisklasse 3

SF Laubendorf
(17|0|0)
SV Losaurach
(14|1|1)
TV Dietenhofen
(16|0|0)
ASV Weinzierlein
(15|0|0)
In Klammern: Spiele | Elfmeter | Tor-Vorlagen


Saisonbilanz M. Volkert

 
24/25
12
12
0
3
R
0
1
23/24
25
14
1
5
R
1
0
22/23
17
6
0
5
7
0
0
21/22
12
4
0
6
R
0
0
21/22
2
0
0
1
R
0
0
19/21
14
17
1
1
R
0
0
19/21
1
0
0
0
R
0
0
19/21
1
1
0
1
R
0
0
18/19
15
7
0
7
4
0
0
18/19
1
1
0
0
R
0
0
17/18
29
24
0
0
R
0
0
15/16
11
10
0
0
R
1
0
15/16
12
4
2
4
4
0
0
14/15
26
31
0
0
R
0
0
13/14
35
20
1
1
6
0
0
12/13
7
0
0
7
0
0
0
Gesamt
220
151
5
41
21
2
1

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