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Artikel veröffentlicht am 13.06.2021 um 08:45 Uhr

Ungekrönte Torkönige: Tobias Pirkwiesers hauchdünner Vorsprung

Der Abbruch der Spielzeit 2019/21 machte nicht nur Vereinen einen Strich durch die Rechnung, auch persönliche Erfolgsgeschichten blieben unvollendet. Wir wollen dennoch einen Blick auf individuelle Spitzenleistungen werfen und gebührend würdigen. Weiter geht es mit Tobias Pirkwieser, der seine 20 Saisontore zum Kreisliga-Aufstieg für die SpVgg Nürnberg nicht an die große Glocke hängen möchte.

Von Fabian Strauch

SpVgg-Torjäger Tobias Pirkwieser (links) war vor dem Tor zumeist einen Schritt schneller als seine Gegenspieler.

fussballn.de / Gitzing

Keine Frage, der Aufstieg der SpVgg Nürnberg am Grünen Tisch ist zwar hochverdient, dennoch hätten sämtliche Protagonisten liebend gerne unter anderen Umständen das Ziel erreicht. So auch Tobias Pirkwieser, der mit seinen 20 Saisontoren zum besten Torschützen der Kreisklasse 5 zum Zeitpunkt des Abbruchs avancierte: "Natürlich hätten wir gerne die Saison zu Ende gespielt. Am Platz den Aufstieg zu feiern ist immer schöner als sich gegenseitig über Whatsapp zu gratulieren." Als ausschlaggebenden Faktor sieht der Torjäger derweil insbesondere "den unbändigen Willen der Mannschaft, in jedem Spiel über die Grenzen zu gehen; und nicht zuletzt auch unser Trainerteam, das einen überragenden Job gemacht hat." Dass am Neumühlweg eine besondere Bindung zum Verein gelebt wird, macht den 30-jährigen Ur-Gebersdorfer besonders stolz, denn "gefühlt jeder Spieler aus der Mannschaft hat eine Aufgabe im Verein, sei es als Jugendtrainer oder Vorstand. Das zeigt die brutale Identifikation mit dem Verein." Auch die Frage nach dem Stellenwert des zweiten Aufstiegs ins Kreisoberhaus spricht Bände in puncto Verwurzelung mit seinem Verein: "Jeder Aufstieg der Spielvereinigung ist etwas Besonders, egal ob es die 1. Mannschaft, die Alten Herren oder ein Juniorenteam schafft!"

Die Rückennummer 17 auf der Brust: Jene Anzahl an Einsätzen benötigte Tobias Pirkwieser, um seine 20 Saisontreffer zu erreichen.

fussballn.de / Strauch

Kopf-an-Kopf-Rennen an der Torjägerliste

Aber nicht nur für den Verein ist die vorzeitig beendete Saison 2019/21 ein voller Erfolg, auch persönlich lief es für Pirkwieser wie am Schnürchen. Der Torjäger vom Dienst verpasste kein einziges Spiel und kam folglich auf 17 Einsätze, in denen er satte 20 mal das Schussvisier richtig eingestellt hatte und ins Schwarze traf. Dazu legte er noch 18 Treffer für seine Gegenspieler auf, darunter vor allem Marcel Klaußner, der in 14 Einsätzen 19 Saisontore erzielte, und nach Meinung von Pirkwieser diesen "bis zum regulären Saisonende wohl auch noch überholt" hätte. Seine eigene Leistung möchte Pirkwieser ohnehin nicht zu hoch hängen, lieber sieht er sich als Teamplayer und weiß dies auch von seinen Mitspielern sehr zu schätzen: "Die individuellen Leistungen sind für mich nicht so entscheidend, es gab auch keine internen Wetten oder ähnliches. Alleine an der Zahl der Vorlagen sieht man ja, dass wir uns gegenseitig den Torerfolg gegönnt haben und der Erfolg der Mannschaft über allem stand. Viel wichtiger ist mir aber zu erwähnen, dass ich schon sehr gut einschätzen kann, dass das restliche Team defensiv sehr viel für mich arbeitet, damit ich meine Stärken in der Offensive voll zur Geltung bringen kann!"

Highlight-Spiel in Zirndorf

In jedem Spiel mit SpVgg-Torerfolg war auch (mindestens) ein Treffer von Tobias Pirkwieser zu notieren. Entsprechend gab es auch "den ein oder anderen weniger ernst gemeinten Spruch, wenn ich nicht getroffen habe. Ich erinnere mich da an das Spiel bei Rangierbahnhof (0:0, Anm. d. Red.), als ich - leistungsbedingt vollkommen zu Recht - vorzeitig ausgewechselt wurde." Als sein persönliches Saison-Highlight bezeichnet der bescheidene Offensivmann die Energieleistung des Teams beim 5:3-Auswärtssieg in Zirndorf: "Das war ein wirklich verrücktes Spiel, in dem wir in der ersten Halbzeit ein ordentliches Feuerwerk abbrennen konnten und nach der Pause unseren Vorsprung fast noch aus der Hand gegeben hätten. Zum Glück konnten wir am Ende noch nachlegen und den Sieg eintüten."

Trotz einer schwierigen Phase hatten Tobias Pirkwieser (in schwarz) und seine SpVgg Nürnberg am Ende - wie so oft in der Saison 19/21 - das Siegerlächeln auf den Lippen.

fussballn.de / Schlirf

Mit Blick auf die neue Saison, wenngleich deren Beginn derzeit noch nicht feststeht, macht sich das Gebersdorfer Urgestein keinen persönlichen Druck. Vielmehr möchte er gemeinsam mit seinen Jungs erfolgreich sein: "Mein ehemaliger Jugendtrainer Manfred Römischer lebte immer das Motto vor, jedes Spiel gewinnen zu wollen, auch wenn das vielleicht der ein oder andere im Verein nicht so gern hört. Ich denke auf jeden Fall, dass für die Kreisliga-Saison ein gesicherter Mittelfeldplatz ein realistisches Ziel ist. Hoffentlich können wir uns wieder über mehrere Jahre in der Kreisliga etablieren."

Ein langfristiger Traum schwebt dem treffsicheren Stürmer ebenfalls noch vor: "Es wäre schon toll, mit meinem Verein irgendwann einmal in der Bezirksliga zu spielen. Ob das dann in ein, zwei oder fünf Jahren der Fall ist, wird man sehen." Noch höhere Ambitionen sieht der verwurzelte Gebersdorfer derweil kritisch, weil man "dafür dann womöglich die hohe Identifikation durch eine hohe Anzahl an externen Neuzugängen aufs Spiel setzt." Nicht nur auf dem Platz, auch abseits steht für Tobias Pirkwieser also das Wohl seiner SpVgg Nürnberg an oberster Stelle.

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