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Artikel veröffentlicht am 06.06.2021 um 08:00 Uhr

Ungekrönte Torkönige: Luca Horneber und der Kreisliga-Traum der Laubis

Der Abbruch der Spielzeit 2019/21 machte nicht nur Vereinen einen Strich durch die Rechnung, auch persönliche Erfolgsgeschichten blieben unvollendet. Wir wollen dennoch einen Blick auf individuelle Spitzenleistungen werfen und gebührend würdigen. Weiter geht es mit Luca Horneber, der mit den SF Laubendorf hauchdünn den Aufstieg verpasst hat, aber beim erneuten Anlauf zur Kreisliga wieder seine Tore beisteuern möchte.

Von Marco Galuska

Luca Horneber (links) konnte zwar noch mit seinen Laubendorfern das Derby gegen Langenzenn gewinnen, der Punktquotient aber reichte nicht zum Aufstieg.

Yasin Mülayim

Die SF Laubendorf und der Traum von der Kreisliga - er lebt weiter, solange er noch nicht erfüllt ist. Im Prinzip waren die Laubis in den vergangenen acht Jahre nur einmal nicht in der Verlosung dabei, wenn es um die Aufstiegsränge aus der Kreisklasse ging. So manche Schlacht wurde in der Relegation geschlagen, auf den freilich längst verdienten Aufstieg warten die Sportfreunde und ihr Torjäger Luca Horneber aber noch immer. Und Horneber war bei allen Relegationspartien der vergangenen Jahre dabei, hat all die Dramen erlebt und dann nach ein paar Tage und Wochen der Enttäuschung wieder einen neuen Anlauf genommen.

Laubendorf ist längst zur Heimat geworden

Der mittlerweile 27-jährige Offensivmann hatte mit dem Fußball spielen in der Jugend des ASV Vach begonnen, war später quasi ein Mitbegründer des FV Kleeblatt Fürth, ehe die Familie aus Fürth wegzog. "Mein damaliger Trainer hat mir zu Laubendorf geraten und ich hatte sogar schon ein paar Spieler gekannt, so hat das dann gut gepasst", erinnert sich Horneber an seine Anfänge in der C-Jugend bei den Laubis. Mittlerweile ist der Stürmer vom Verein nicht wegzudenken und der Verein längst auch für ihn eine Art Familie geworden.

"Da wurde ja schon in der Vergangenheit darüber berichtet, dass es bei uns sehr familiär zugeht und sich vieles richtig gut entwickelt hat über die Jahre", will Horneber nicht zusätzlich auf den Putz hauen und freut sich stattdessen einfach, ein Teil des Gesamtkonstrukts in Laubendorf zu sein. So stellt er in der Rückschau weder seine eigene Leistung und auch nicht so sehr die der Mannschaft in den Vordergrund, sondern die Perspektive im Klub allgemein: "Die Hauptsache ist doch, dass es als Verein gut weitergeht."

Aufstieg bleibt weiter das Ziel

Beim Auswärtssieg in Veitsbronn erzielte Luca Horneber (links) alle vier Tore für die SF Laubendorf.

Manfred Durlak

Freilich wäre der Aufstieg in die Kreisliga das Ziel gewesen, das man gerne schon in dieser verlängerten Saison gepackt hätte. 2020 waren die Laubis schließlich nicht zu schlagen, konnten ihre Rückkehrer bestens integrieren, tankten weiter Selbstvertrauen und so sagt Horneber auch selbstbewusst: "Es ist wirklich schade, dass abgebrochen wurde. Ich bin mir wirklich sicher, wir hätten das geschafft, weil wir eine sehr gute Truppe haben, die schon ziemlich gut besetzt ist." Auch die Option des Aufstiegs am Grünen Tisch, der ja für den Tabellendritten (mit einem Punkt, oder einem Quotient von 0,05, lag man hinter dem Ersten aus Roßtal) im Zuge der Abstimmung wieder ein Thema war, hätte man letztlich angenommen: "Es wäre sicher nicht so wie am Platz gewesen, aber klar hätten wir den Aufstieg gerne gehabt."

Am grünen Rasen hatte Horneber zuvor mit 17 Toren in 17 Spielen eine starke Quote vorzuweisen. 17 Treffer erzielte in der Liga sonst nur Losaurachs Marco Volkert und beide hatten damit ein Tor mehr als Roßtals Tolga Toker. Dass Laubendorf in dieser Wertung vorne geblieben ist, erscheint zumindest als ein Trostpflaster für die Laubis und Horneber, der eine Umschulung zum Bautechniker in Regenstauf macht und daher oftmals nur am Wochenende zur Verfügung stand. "Torschützenkönig war ich eigentlich nie. Ich habe früher auch mehr am Flügel gespielt, eher Tore vorbereitet oder Elfmeter herausgeholt - die ich dann nicht geschossen habe", lacht der Angreifer, der den Ball in der Regel an Kapitän Christian Wassner überreichen durfte und mit mehr Egoismus die eigene Bilanz noch höher hätte schrauben können.

Erinnerung an Spiele einer besonderen Saison

In Erinnerung geblieben ist aus dieser außergewöhnlichen Saison freilich der 4:1-Sieg in Veitsbronn, als Horneber seinen Viererpack schnürte: "Das war ein schöner Tag, aber auch das 5:0 gegen Losaurach, das spannende 4:3 in Stadeln oder unser Derbysieg zuletzt gegen Langenzenn - das waren schon Highlights, an die man sich gerne zurück erinnert." Einen speziellen Treffer könnte er unter seinen 17 Erfolgserlebnissen aber nicht hervorheben. "Ich habe mal ein Fallrückziehertor gemacht, das war allerdings noch in der Vorsaison gegen Bürglein."

Gefühlt aus einer anderen Zeitrechnung: Der Saisonauftakt der SF Laubendorf fand am 18. August 2019 in Wilhermsdorf statt.

Manfred Durlak

Wichtiger als ein spezielles Erfolgserlebnis bleibt sowieso das Ganze: Nach einem Bandscheibenvorfall im Jahr 2018, der erst später diagnostiziert wurde, hat Horneber über die Reha vor allem den Rücken trainiert. "Es ging von da an für mich persönlich wieder bergauf. Außerdem haben wir den Umbruch in der Mannschaft nach gefühlt zehn Abgängen mit der Jugend super aufgefangen. Die Perspektive stimmt also auch für die Zukunft", blickt Horneber voraus.

Sollte der Kreisliga-Abstieg nach Abbruch auch rechtlich bestehen bleiben, käme mit dem SV Burggrafenhof ein weiteres echtes Derby hinzu. Die Hauptsache nach der langen Pause ist aber schon einmal erreicht: Seit zwei Wochen rollt der Ball auf dem Trainingsplatz in Laubendorf wieder. Es geht also allmählich wieder los, die Mannschaft bleibt nahezu unverändert, das Ziel sowieso - nur der Ausgang in der Endabrechnung soll ein anderer werden, dafür kann man wieder jedes Tor von Luca Horneber gut gebrauchen.