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Artikel veröffentlicht am 05.06.2021 um 08:00 Uhr

Ungekrönte Torkönige: Dustin Lunz - ein selbstkritischer Torgarant

Der Saisonabbruch der Spielzeit 2019/21 machte nicht nur manchem Verein einen Strich durch die Rechnung, auch persönliche Erfolgsgeschichten blieben dadurch unvollendet. Wir wollen dennoch einen Blick auf individuelle Spitzenleistungen werfen und gebührend würdigen. In der Bezirksliga Nord gab es einen geteilten ersten Platz. Stetten-Torjäger Dustin Lunz beeindruckt neben sportlicher Qualität auch mit klarem Blick.

Von Michael Watzinger

Dustin Lunz hatte in der abgebrochenen Saison allen Grund zur Freude und traf in 21 Partien satte 21 Mal.

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Kontinuität zahlt sich aus

Bereits in der vorherigen Spielzeit zählte Dustin Lunz in der Bezirksliga Nord zu den Top-Torjägern der Liga. Für die Krone reichte es für den treffsicheren Angreifer allerdings trotz beachtlicher 24 Toren nicht - auch, weil Hüttenbachs Matthias Gruner mit 56 Erfolgen eine schier unglaubliche Saison ablieferte und sich zum Schützenkönig aufschwang. In seiner zweiten Spielzeit in Gutenstetten konnte sich der 27-Jährige, was die Trefferquote angeht, nun gar noch einmal steigern, ehe der Zähler bei 21 Einschlägen in ebenso vielen Partien aufgrund der Corona-Krise abrupt stehen blieb.

Vollends zufrieden zeigte sich der abschlusstarke Stürmer angesichts der eigenen Leistung aber nicht, auch wenn es diesmal zum geteilten Spitzenplatz (gemeinsam mit Türkspor/Cagrispor-Offensivmann Mustafa Jasarevic) reichen sollte: "Insgesamt kann ich mit der Ausbeute natürlich schon zufrieden sein - allerdings sehe ich schon auch immer noch Luft nach oben bei mir. Es hätten auch noch ein paar Tore mehr sein können. Gerade, wenn man im letzten Jahr die Treffsicherheit von Matthias Gruner mitbekommen hat, ist der Ehrgeiz natürlich geweckt sich ebenfalls weiter zu steigern. Dabei profitiere ich aber auch von wirklich tollen Mitspielern, die das Tore schießen einfacher machen."

Dustin Lunz bei der Arbeit: Seit zwei Jahren beweist der 27-jährige Angreifer (in blau) in Stetten seine Treffsicherheit. Mit 21 Toren in 21 Spielen sicherte er sich diesmal gar die inoffizielle Torjäger-Krone.

Linde Bitzenbauer

Lunz besticht durch gesundes Maß an Selbsteinschätzung

Anhand jener Aussage wird schnell deutlich, dass der Offensivmann neben einiger sportlich herausragender Eigenschaften vor allem auch über eine durchaus gesunde Selbsteinschätzung verfügt. "Über meine Stärken rede ich eigentlich nicht so gerne. Ich würde einen guten Abschluss, ein ordentliches Kopfballspiel und eine gewisse Robustheit zu meinen Vorzügen zählen. Auf der anderen Seite gibt es mit Sicherheit einige Stürmer, die noch mehr für die Mannschaft laufen und arbeiten - da habe ich sicherlich am meisten aufzuarbeiten, wobei das schon deutlich besser geworden ist", führt Lunz weiter aus.

Dass es am Ende für Lunz und seine Truppe trotz einer starken Saison am Ende mit Platz 2 nicht zum Aufstieg gereicht hat, sieht der Torschütze vom Dienst derweil recht nüchtern: "Ich denke, wir haben eine insgesamt überzeugende Saison gespielt, allerdings muss man neidlos anerkennen, dass Türkspor/Cagrispor uns schon noch ein Stückchen voraus war und deshalb auch verdientermaßen aufgestiegen ist. Natürlich hätten wir es gerne über die Relegation versucht - für mich persönlich wäre das die erste überhaupt gewesen - aber man kann die Situation jetzt eben nicht ändern. Ein Aufstieg am Grünen Tisch wäre für mich übrigens schon auch etwas seltsam gewesen - die ganzen Emotionen, die ein Aufstieg mit sich bringen würde, das Drumherum und mögliche Feiern, das alles wäre irgendwie doch ein wenig auf der Strecke geblieben."

Trotz einer wirklich tollen Saison verpasste des die SV Gutenstetten/Steinachgrund den Sprung in die Landesliga. Torjäger Lunz will mit seiner Mannschaft in der neuen Spielzeit einen erneuten Anlauf nehmen.

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Auf ein Neues

Dass das Thema Landesliga für den Angreifer dennoch im Blickfeld bleibt, gibt er dabei dennoch unumwunden zu: "Ich denke schon, dass das unser Ziel sein muss. Zwar darf man nicht vergessen, dass wir erst im zweiten Jahr Bezirksliga spielen, andererseits hat der Verein sehr viel getan und auch gut in den Kader investiert, weshalb wir das durchaus angehen wollen. Auch für mich persönlich ist es ein Ziel mal höherklassig zu spielen - am liebsten aber in Gutenstetten, wo ich mich unheimlich wohlfühle: es ist ein ambitionierter Verein, in dem es aber dennoch familiär zugeht. Die Mischung passt einfach gut zu mir und bietet aus meiner Sicht unheimlich gute Rahmenbedingungen, um sich gemeinsam zu entwickeln."

Für den nach wie vor in Bad Windsheim beheimateten Offensivmann passt in Stetten einfach das Gesamtpaket. Gerade durch seinen Bruder Bastian bekam er vor Augen geführt, dass der Aufwand auch immer zur Lebenssituation passen muss: "Mein Bruder hat immer im gehobenen Amateurbereich wie in Schweinfurt beispielsweise in der Regionalliga gespielt - was da an Training und Fahrten auf einen zukommt, muss man schon erst einmal stemmen können. Für mich waren die vielen Fahrten ja auch ein Hauptgrund, warum ich damals von Erlangen Bruck zurück nach Bad Windsheim gegangen bin. Die sportlichen Ziele müssen immer auch zu den Lebensumständen passen. Deshalb fühle ich mich im Moment einfach sehr gut aufgehoben."

Sollte Dustin Lunz seine Torquote im Stetten-Trikot zur neuen Saison beibehalten, oder gar wie erhofft noch einmal steigern können, könnte sich sein Wunsch nach Landesliga-Fußball schon bald erfüllen - dann auch unter besser Voraussetzungen.