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Artikel veröffentlicht am 02.06.2021 um 12:00 Uhr

Michael Hübschmann nach Covid-19: "Nur unter ärztlicher Aufsicht zurück zum Sport"

Unerwartet aber dafür umso schwerer erkrankte Michael Hübschmann, Allrounder in sämtlichen Funktionen beim SV Poxdorf, an Covid-19. Der 44-Jährige hat noch heute mit den Nachwirkungen zu kämpfen und empfiehlt einen ordentlichen Check-Up vor der Rückkehr zum Sport.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Hübschmann, Sie sind an Covid-19 erkrankt. Wie haben Sie das bemerkt und wie lange ist das mittlerweile her?
Michael Hübschmann: Ich habe mich am Samstag 6. Februar mit einem etwas komischen Gefühl abends ins Bett gelegt. Um 4 Uhr früh bin ich mit 39 Grad Fieber aufgewacht und habe mich sofort räumlich von meiner Familie getrennt.

Hatten Sie schon mal eine ähnliche Krankheit und wie verlief Covid-19 bei Ihnen?
Michael Hübschmann: Sowas ähnliches hatte ich noch nie. Ich hatte mal vor zirka zehn Jahren eine schwerere Grippe, aber nicht vergleichbar mit Covid. Die Covid-Erkrankung war viel intensiver. Ich lag fünf Tage mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust und Schnupfen komplett flach. Nach dem fünften Tag kam etwas Husten und die Atemnot hinzu.

Sie sind 44 Jahre alt, gehören nicht zur Risikogruppe, aber es hat Sie dennoch schlimm erwischt. Haben Sie erwartet, dass es Sie derart beutelt?
Michael Hübschmann: Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so schlimm erwischt. Mit 44 Jahren ist man kein Risikopatient, die gesunde Ernährung war auch vorhanden und sportlich habe ich mich ja auch betätigt.

Ihre Erkrankung ist mittlerweile eine gewisse Zeit lang her. Etwa 10 Prozent aller Covid-19 Erkrankten leiden an Langzeitfolgen. Wie geht es Ihnen heute bzw. haben Sie mit Long-Covid, also Langzeitfolgen zu kämpfen?
Michael Hübschmann: Ich habe mit sehr starker Atemnot zu kämpfen. Auch bei wenig bis gar keiner Belastung schnürt es mir regelrecht die Kehle zu. Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwächen kommen noch hinzu. Dass ich immernoch nichts schmecke und rieche ist eigentlich Nebensache.

Sind Sie weiterhin in ärztlicher Behandlung und welche Check-Ups haben Sie bereits hinter sich gebracht?
Michael Hübschmann: Seit vier Wochen laufe ich mehrere Ärzte an bzw. nehme an Untersuchungen teil. Lungenfacharzt, Kardiologe, CT-Untersuchung, Röntgen, Blutuntersuchungen etc. Auch ein Belastungs-EKG habe ich hinter mir.

Michael Hübschmann erkrankte mit 44 Jahren an Covid-19 und merkt noch heute die Nachwehen. Nur unter ärztlicher Beobachtung empfiehlt er die Rückkehr zum Sport, wenn man eine Covid-Erkrankung hinter sich hat.

anpfiff.info

Können Sie schon wieder Sport machen bzw. wann ist das wieder uneingeschränkt möglich?
Michael Hübschmann: Sport ist aktuell nicht möglich. Wenn ich mal mit dem Fahrrad einen Kilometer fahre, ist schon Feierabend. Noch schlimmer ist dann der Tag danach. Diesen kann ich streichen, weil ich absolut erschöpft bin. Ich habe in einer Woche einen weiteren Termin bei einem Kardiologen, um sicher zu gehen, dass man auch ohne Bedenken Sport machen kann. Sollte er grünes Licht geben, werde ich unter ärztlicher Aufsicht wieder langsam mit dem Sport beginnen.

Ärzte raten zu einer medizinischen Untersuchung. Können Sie das nachvollziehen, oder kann man aus Ihrer Sicht nach einer Covid-19 Erkrankung einfach wieder in den Amateursport-Alltag zurückkehren, auch wenn man vielleicht nur einen sehr milden Verlauf hatte?
Michael Hübschmann: Ich rate wirklich jedem, der eine Coronainfektion hinter sich hat, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Der Aufwand ist minimal und man kann sicher sein, dass man wirklich keine (versteckten) Schäden hat.

Vielen Dank für das Interview!

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