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Artikel veröffentlicht am 01.06.2021 um 12:00 Uhr

Pause nach über zehn Jahren: Jan Gräßel gibt die U19 des BSV ab

Zwei Jahre war Jan Gräßel Trainer der U19 des Baiersdorfer SV in der Landesliga, beide Saisons wurden pandemiebedingt abgebrochen. Jetzt, da der Fußball unter Umständen wieder normal weiterlaufen kann, kam bei Jan Gräßel eine gute Nachricht dazwischen, die ihn zu einer Pause zwingt.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Gräßel, Sie beenden ihre Laufbahn als Trainer der Landesliga-A-Jugend des Baiersdorfer SV. Welche Gründe gibt es hierfür?
Jan Gräßel: Ich bin Anfang des Jahres Vater geworden. Deswegen möchte ich einfach etwas kürzer treten und die Entwicklung meines Kindes verfolgen. Der Aufwand in einer U19-Landesliga ist nicht zu unterschätzen, sei es Training, Heim- und Auswärtsspiele und die jeweiligen Vorbereitungen dazu.

Wie lange genau und in welchen Funktionen waren Sie bisher in der Jugend tätig?
Jan Gräßel: Ich bin jetzt schon seit über zehn Jahren als Jugendtrainer tätig. In dieser Zeit habe ich alle Jugenden von der E- bis zur A-Jugend durchlaufen. Dazu kamen unterstützende Arbeiten in der Jugendleitung.

Können Sie jetzt einfach so aufhören, oder haben Sie bereits etwas Neues vor?
Jan Gräßel: Wie bereits erwähnt, liegen meine Prioritäten im Moment bei meiner Familie. Das heißt jedoch nicht, dass ich dem Fußball vollständig den Rücken kehren möchte. Wenn sich etwas ergeben sollte, dass sich gut mit Beruf und Familie vereinbaren lässt, kann ich mir gut vorstellen, weiterhin im Fußball tätig zu sein.

Sie waren jetzt zwei Saisons Trainer der U19. Beide Saisons wurden abgebrochen. Waren die letzten beiden Jahre dennoch in irgendeiner Art und Weise ergiebig für Sie und Ihre Spieler?
Jan Gräßel: Ergiebig ist ein großes Wort. Natürlich hätte man sich gewünscht, mehr auf dem Platz zu stehen, zu trainieren und Erfahrung im Spiel zu sammeln. Und sicher hätte man in einer vollständig gespielten Saison mehr Erfahrung sowohl als Trainer als auch als Spieler gesammelt. Ich denke jedoch, dass wir versucht haben, den Spielern in der Lockdown-Pause bestmögliche Alternativen zu bieten, wie zum Beispiel Workouts über Digitale Medien.

Jan Gräßel hört auf. Der Baiersdorfer SV muss sich für seine Landesliga-A-Jugend einen neuen Trainer suchen.

anpfiff.info

Nach der Saison 2019/20 wären Sie mit Ihrem Team abgestiegen, wurden aber dadurch gerettet, dass der Abstieg aufgrund des Abbruchs ausgesetzt wurde. Nach der Saison 2020/21 standen Sie mit Ihrem Team glücklicherweise im Mittelfeld. Können Sie jetzt mit den Mannschaften mitfühlen, die wegen §54 absteigen müssen, da der BFV den Abstieg kein zweites Mal ausgesetzt hat?
Jan Gräßel: Natürlich waren wir wir im letzten Jahr auf der Seite der Glücklichen, die aufgrund der Regelung nicht abgestiegen sind. Und natürlich kann man auch mitfühlen bei denjenigen, die dieses Jahr nicht dieses Glück haben. Der BFV hat sich jedoch in dieser Saison dazu entschieden, diesen Weg zu gehen, den jeder Verein nun akzeptieren muss, sei es Abstieg oder Aufstieg.

Sehen Sie den Baiersdorfer SV gut aufgstellt für die Zukunft, oder wird es immer schwieriger, weil die Konkurrenz nicht nur aus Erlangen, sondern auch auch Bamberg immer stärker wird und aggressiver um Nachwuchstalente wirbt?
Jan Gräßel: Die Konkurrenz in den letzten Jahren hat definitiv zugenommen. Durch den TV 48 Erlangen und ATSV Erlangen kamen zum Beispiel zwei Mannschaften aus unserem nähren Kreis in die U19-Landesliga hinzu. Die Spieler haben die freie Wahl den Verein zu wählen, da das Niveau sehr ausgeglichen ist. Umso schwieriger wird es, Spieler auch in den eigenen Reihen zu halten. Oft spielen andere Faktoren dann die ausschlaggebende Rolle. In der U13 bis zur U17 sehen wir den Trend, dass immer mehr aus Bamberg angefragt wird, gerade aus dem NLZ Bereich. Hier wird aber mit Anstand angefragt und darüber offen und ehrlich kommuniziert. Ich würde sagen, unser Verhältnis zum Bamberger NLZ ist daher sehr positiv. Wir sehen es eher als eine Zusammenarbeit, den Kindern und Jugendliche die bestmögliche Ausbildung zu bieten, solange es für die Spieler Sinn macht.

Vielen Dank für das Interview!