Nach Saisonabbruch: Mehrere Vereine haben Beschwerde eingelegt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.05.2021 um 15:00 Uhr
Nach Saisonabbruch: Mehrere Vereine haben Beschwerde eingelegt
Die Saison wurde in der vergangenen Woche per BFV-Vorstandsbeschluss abgebrochen. Ganz erledigt ist die Spielzeit 2019/21 aber noch nicht: anpfiff.info und fussballn.de liegen aus verschiedenen Bezirken mehrere offizielle Beschwerden von Vereinen gegen den Saisonabbruch samt §93 vor. Der BFV spricht von "rund zwei Dutzend" jener Beschwerden, die beim Verbandsanwalt noch innerhalb der Frist eingegangen sind.
Von Markus Schütz und Marco Galuska
Am 18. Mai war es soweit, die im Vorjahr verlängerte und weiterhin Pandemie-gebeutelte Saison in Bayerns Amateurfußball sollte ein Ende finden, das sich freilich keiner in dieser Form gewünscht hätte: Der BFV-Vorstand hat per einstimmigen Beschluss entschieden, dass das Spieljahr 2019/20 aufgrund der staatlichen oder kommunalen Verfügungslage nicht beendet werden kann. Die Abwicklung erfolgt am Grünen Tisch soll - gemäß dem Mehrheitsvotum aus der Vereinsumfrage - im Rahmen des §93 mit Aufsteiger und Absteiger per Quotient.

BFV bestätigt: "Rund zwei Dutzend Beschwerden sind eingegangen"

Doch gegen diesen Beschluss formierte sich im Rahmen der einwöchigen Beschwerdefrist Widerstand. Aus dem oberfränkischen und mittelfränkischen Bezirk liegen den Redaktionen von anpfiff.info und fussballn.de mehrere Beschwerden gegen den Beschluss des Verbands-Vorstands vor. Mit der SpVgg SV Weiden aus der Oberpfalz (die Stadt Weiden liefert im Übrigen laut RKI heute mit 2,3 die niedrigste 7-Tage-Inzidenz in ganz Deutschland) hat indes eine regionale Größe indes schon öffentlich erklärt, dass auch sie gegen den Abbruch und die für den Verein entstehenden Auswirkungen vorgegangen ist.

Auf Nachfrage erklärt die Pressestelle des BFV: "Es gibt rund zwei Dutzend Beschwerden, die beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) eingegangen sind. Diese werden jetzt vom Verbandsanwalt geprüft und an das unabhängige Verbands-Sportgericht weitergeleitet, bzw. sind nach Prüfung bereits dort. Über eine Klage eines Vereins vor einem Zivilgericht ist dem BFV aktuell nichts bekannt."

Inhaltlich breite Palette an Beschwerden 

Die Ansätze und Begründungen der Beschwerden der Vereine decken ein breites Feld ab, zielen gegen die Einführung des §93 in der Spielordnung, aber auch auf dessen Auslegung oder den erklärten Zeitpunkt des Saisonabbruchs. Angriffspunkte liegen beispielsweise in den Formulierungen im § 93 oder in der Tatsache, dass einerseits die Saison beendet sei, aber in der Regionalliga aktuell noch Playoff-Spiele stattfinden und auch der Verbandspokal (auch mit Bayernligisten) im Juni zu Ende gespielt werden soll. Unter anderem sind die Beschwerdeführer der Meinung, dass unter den mittlerweile herrschenden Umständen die Beendigung der Saison auf sportlichem Wege möglich oder teilweise möglich sei und der Abbruch demnach zu früh erfolgt ist. Dadurch sei den betroffenen Vereinen die noch sportlich mögliche Chance, zumindest auf eine Verbesserung ihres Quotienten oder in manchen Klassen sogar ein reguläres Ende, genommen worden.

Planungen für kommende Spieljahr:
Start Mitte Juli - mit alternativen Spielmodellen?


Während die Beschwerden nun geprüft und möglicherweise weitere Instanzen einbezogen werden, gilt es parallel auch das kommende Spieljahr, das offiziell wieder im regulären Rhythmus vom 1. Juli ab starten wird, zu planen. Aufgrund der immer noch unsicheren Pandemielage in der Zukunft könnten dabei auch die von einer Arbeitsgruppe im BFV erarbeitete alternative Spielmodelle zum Zuge kommen. "Die alternativen Spielmodelle werden die zuständigen Spielleiter ihren Vereinen Anfang Juni vorstellen", erklärt der BFV den weiteren Ablauf gegenüber fussballn.de.

Wann zum ersten Mal in der Saison 2021/22 der Ball rollen wird, steht zwar noch nicht definitiv fest, jedoch erklärte der BFV den groben Fahrplan dazu: "Der Saisonstart auf Verbandsebene wird aktuell für den 17. bzw. 24. Juli anvisiert. Hierbei handelt es sich ausdrücklich um Planungen. Die Lage lässt es momentan nicht zu, konkrete Aussagen zu treffen. In den Spielklassen darunter sind die zuständigen Spielausschüsse für die Terminierung verantwortlich."

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