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Artikel veröffentlicht am 19.05.2021 um 12:00 Uhr

Zweimal Abbruch-Verlierer: A-Jugend der 48er muss absteigen

Die U19 des TV 48 Erlangen kam schlecht in die Saison der Landesliga Mitte rein und hatte aufgrund des Saisonabbruchs keine Chance mehr, den schlechten Platz zu verbesseren. Nach nur vier Spielen folgt der Abstieg. Das bereitet Trainer Markus Bauer aufgrund der aggressiven Abwerbungsversuche der Konkurrenz leichte Sorgen.

Von Uwe Kellner

Nach 22 Saisonspielen und anschließender Relegation stieg die A-Jugend des TV 48 Erlangen in der Saison 2017/18 in die Landesliga auf. Jetzt, nach lediglich vier absolvierten Spielen in der Saison 2020/21, gehört diese Liga wieder der Vergangenheit an, denn der TV 48 Erlangen verpatzte den Saisonauftakt mit nur einem Punkt aus vier Partien und steigt nach nicht einmal einer Handvoll Spielen ab. Nach diesen vier Begegnungen gab es einen Trainerwechsel von Hans Schuller hin zu Markus Bauer, der die U19 bereits im Jahr zuvor coachte. Der neue/alte Mann kam nicht mehr zum Einsatz, da die Saison pandemiebedingt abgebrochen wurde.

Keine Gnade in der Jugend

Wäre die U19-Landesliga Mitte eine Herrenliga, würde sie annulliert werden, da in §93 der Spielordnung der Herren der Passus verankert ist, dass "bei 75 Prozent der Mannschaften aus der jeweiligen Spielgruppe mindestens 50 Prozent der Verbandsspiele ausgetragen bzw. durch die Sportgerichte gewertet wurden", nur dann wird die Saison per Quotientenregelung gewertet. In der Landesliga Mitte der A-Junioren haben nur sechs von neun Mannschaften, also 67%, diese 50% an Spielen erreicht. Trotzdem wird die Quotientenregel angewendet, denn in §54 der Jugendordnung, der bei den Junioren den Saisonabbruch per Quotient bestimmt, ist die 75%-Hürde nicht verankert. Wenn man bedenkt, dass die Spielrunde 2 komplett ausgefallen ist, fielen sowieso schon bei allen Mannschaften 50% ihrer Spiele weg.

Paragraf 54 wird umgesetzt

Außerdem kommt es in der Jugend nicht zu einem Meinungsbild der Vereine über §54, denn §54 wurde bei den Junioren, anders als bei den Herren, vor der Saison 2020/21 eingeführt. Zusätzlich gab es bereits nach der abgebrochenen Saison 2019/20 keine Absteiger und mehrere Aufsteiger, so dass die Ligen in der Saison 2021/22 zu voll wären. "Paragraf 54 wird umgesetzt. Das wurde uns bereits in einem Online-Seminar bestätigt", erklärt Markus Bauer, U19-Trainer und Jugendleiter des TV 48 Erlangen. "Ich persönliche halte es für einen Wahnsinn, dass ein Paragraf über das sportliche Abschneiden einer Mannschaft bestimmt." Vor allem nach nur vier Partien.

Trainer Markus Bauer ist alles andere als glücklich über die Abwicklung der Junioren-Saison 2020/21 nach Paragraf 54. Nach nur vier Spielen steht der TV 48 Erlangen als Absteiger fest. Die restlichen vier Partien der Spielrunde 1 fielen pandemiebedingt aus und die Spielrunde 2, das wären nochmal acht Partien gewesen, wurde ebenfalls bereits abgesagt.

anpfiff.info

Doppelter Verlierer

Bereits nach der abgebrochenen Saison 2019/20 war die U19 des TV 48 Erlangen einer der Abbruch-Verlierer. Als Tabellendritter der Landesliga wollten die 48er gerne noch ein Wörtchen um den Aufstieg in die Bayernliga mitreden, durften es jedoch nicht. "Jetzt, vier Spiele später, steigen wir in die Bezirksoberliga ab", merkt Markus Bauer an. "Damit sind wir zweimal in Folge einer der Verlierer des Saisonabbruchs."

Ad absurdum kann man die Saisonabwicklung der Junioren nach derart wenigen Spielen führen, wenn man das Beispiel JFG Wendelstein hernimmt. Diese hat in der Landesliga Mitte nur zwei Partien gespielt und hält die Liga. Stelle man sich nun vor, die JFG hätte nur eine Partie absolviert und diese auch noch gewonnen, wäre sie nun nach nur einem Spiel aufgrund eines Quotienten von 3,00 Meister der Landesliga und würde in die Bayernliga aufsteigen.

Haifischbecken Juniorenfußball

Bei der aktuellen Konkurrenz im Jugendfußball des Spielkreises Erlangen-Pegnitzgrund kann ein Abstieg aus der Landesliga schlimme Folgen haben, denn Markus Bauer weiß um die aggressiven Abwerbungsversuche der Konkurrenz, nicht nur innerhalb der Stadt Erlangen, sondern darüber hinaus. "Angst macht mir das nicht. Ich glaube an das Wort unserer Spieler, die uns ihre Zusage gegben haben", so Markus Bauer und hofft auf die Aussagekraft der Versprechen der jungen Fußballer. "Der Abstieg wird uns nicht umhauen. Ich glaube nicht, dass sich bei uns viel ändern wird." Zur neuen Saison will beziehungsweise wird sich Markus Bauer als Trainer auf die Erste Herrenmannschaft des TV 48 Erlangen konzentrieren und seinen Posten als Jugendleiter und A-Jugend-Trainer abgeben.