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Artikel veröffentlicht am 15.05.2021 um 09:00 Uhr

Missverständnissen vorbeugen: Es wird keine 20er-Ligen geben!

Bis zum Dienstag wird der Bayerischen Fußball-Verband per Umfrage ein Meinungsbild zum Abbruch-Wertung der Saison 2019/21 einholen. Bei der Darstellung der Entwicklung der jeweiligen Spielklassen gab es erste Reaktionen, die sich über große Ligagrößen echauffierten. Doch diese wird es in Pandemiezeiten nicht geben.

Von Marco Galuska

Es gibt eine ganze Reihe guter Argumente, die für die Anwendung des §93 in der BFV-Spielordnung sprechen, und es gibt wohl auch nicht gerade wenige Argumente, die für das Alternativmodell - ohne Absteiger, aber mit mehr Aufsteigern - sprechen. Die Entscheidung liegt im Auge des Betrachters und dessen Blickwinkel.

Verschiedene Ligamodelle denkbar, aber noch nicht darstellbar

Dabei spielt die Macht des Bildes eine nicht unwesentliche Rolle, wie sich bei der Darstellung der künftigen Ligastärke am Beispiel der Bezirksliga Mittelfranken zeigt. Zwei Ligen mit je 20 Mannschaften sind bei der Nichtanwendung des §93 aufgezeigt, rot markiert 14 Direktabsteiger an der Zahl. Würde man ernsthaft mit zwei 20er-Ligen in die Saison 2021/22 starten? "Nein", sagt Mittelfrankens Bezirksspielleiter Thomas Jäger: "Es werden derzeit verschiedene Spielmodelle im Verbandsspielausschuss erarbeitet, die dann im Bezirk und Kreis zur Auswahl stehen werden. Wir können die aber noch nicht alle darstellen. Die Anzahl der Auf- und Absteiger ändert sich aber deswegen eh nicht. Wir haben als Bezirk auch in Zukunft zwei direkte Aufsteiger und zwei Releganten für die Landesliga - und bei Verzicht auf §93 müssen wir mit mehr Absteigern über zwei Jahre wieder Mannschaften abbauen."

Unabhängig vom Ausgang der Vereinsumfrage wird es eine begrenzte Auswahl geben an Spielmodellen, mit denen die Saison in (hoffentlich ausklingenden) Pandemiezeiten vernünftig und flexibel absolviert werden soll. Ligen mit 20 Mannschaften wären hier wenig hilfreich, wohl nicht einmal jene mit 16 oder 14 Teams. "Wir müssen die Modelle überdenken, da ist nichts in Stein gemeißelt. Letztlich geht es auch um die Attraktivität des Spielbetriebs bei Beibehaltung der Flexibilität", sagte BFV Vizepräsident Robert Schraudner, der den Vorsitz der Arbeitsgruppe zum notwendigen Abbruch der Saison 2019/21 innehat.

Fast schon abschreckende Wirkung vermittelt das Modell der Bezirksliga Mittelfranken. 20er-Ligen, wie man auf dem ersten Blick meinen mag, wird es aber nicht geben.

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Verschärfter Abstieg? Zahlenmäßig ja, qualitativ nicht unbedingt!

Sollte die Mehrheit für das Alternativmodell stimmen, so würde es in der kommenden Saison (unabhängig vom Spielmodell) 40 Bezirksligisten in Mittelfranken geben. Der Abbau auf 36 Mannschaften für die Saison 2022/23 soll (mit Berücksichtigung von mittelfränkischen Landesliga-Absteigern) mit 14 Direktabsteiger in die Kreisliga erfolgen. Zahlenmäßig ist das im kommenden Jahr ein verschärfter Abstieg, aber liegt die Messlatte für den Klassenerhalt deswegen wirklich höher? Schließlich bleiben sechs Absteiger (je drei pro Liga) erhalten, zudem rücken ganze sechs Vizemeister aus den Kreisligen auf. Es kämen also insgesamt 12 Aufsteiger aus der Kreisliga, aber keine Absteiger aus der Landesliga hinzu.

Den Königsweg - richtig oder falsch - wird es bei der Abstimmung ohnehin nicht geben. Und auch noch nicht die absolute Planungssicherheit. Denn bei Anwendung des §93 haben eine Reihe von Vereinen den Klageweg angekündigt. Beim Alternativmodell würde wohl nicht geklagt werden, muss ein Außerordentlicher Verbandstag Mitte Juni die Regelung nach §93 für diese Saison aber erst noch offiziell auflösen.