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Artikel veröffentlicht am 15.05.2021 um 12:00 Uhr

U19 des FC Herzogenaurach steigt ab: Frank Dinkel: "Da haben wir einfach Pech gehabt"

Das leidige Thema Quotient betrifft auch die Jugend. In der Bezirksoberliga Mittelfranken Nord hat es den FC Herzogenaurach äußerst bitter erwischt. Anders als bei den Herren gibt es hier keine Abstimmung und die Jungspumas müssen in die Kreisliga absteigen.

Von Uwe Kellner

Bei den Junioren wurde die Saison 2019/20 ohne Absteiger und mit Aufsteigern abgebrochen. Deswegen wurden die Ligen bereits für die Saison 2020/21 aufgebläht. Nun, da auch die Saison 2020/21 abgebrochen wird (daran führt mittlerweile kein Weg mehr vorbei) kann es sich der Verband nicht nochmal erlauben, den Abstieg auszusetzen. Sonst hätte man bald keine Mannschaften in den unteren Ligen mehr. Vor der Saison hat der Verband mit Paragraf 54 für Rechtsicherheit gesorgt und wickelt die Junioren-Ligen nun mit der Quotientenregelung ab. Eine Abfrage des Meinungsbildes der bayerischen Vereine zu diesem Paragrafen gibt es nicht, anders als bei den Herren.

Härtefall 1. FC Herzogenaurach

In der Bezirksoberliga Mittelfranken Nord wären nur noch zwei Partien auszutragen gewesen, dann hätten alle Mannschaften alle Saisonspiele absolviert. Das hört sich wenig an, aber beide Begegnungen sind entscheidend. Eine der beiden fehlenden Partien wäre das Aufeinandertreffen des SV Gutenstetten gegen den TSV Burgfarrnbach gewesen. Hier wäre es um den Aufstieg in die Landesliga gegangen, da der Erstplatzierte FSV Erlangen-Bruck 2 nicht aufsteigen darf. Bei einem Sieg hätte Gutenstetten Burgfarrnbach überholen können.

Die zweite Partie wäre die des 1. FC Herzogenaurach auswärts bei der JFG Aischgrund gewesen. Bei einem Sieg gegen den Tabellenletzten hätten die "Jungpumas" den Klassenerhalt erreicht, anpfiff.info berichtete. Jetzt, da das Spiel ausfallen wird, steigt Herzogenaurach ab. "Es wird keine Ausnahmeregelung für die BOL geben, auch wenn es in unserer Liga nur noch zwei Spiele sind", weiß U19-Trainer Frank Dinkel mittlerweile. Die Saison wird abgebrochen.

Damals, am 31. Oktober 2020, als die Partie gegen die JFG Aischgrund angesetzt war, wäre die Inzidenz im Landkreis Neustadt noch unter dem Wert 50 gelegen. Der Spielort wäre Bad Windsheim gewesen. Das A-Jugendspiel hätte stattfinden dürfen. Allerdings sagte die Vereinsführung des 1. FC Herzogenaurach damals die Heimspiele der Herrenmannschaften aufgrund steigender Inzidenzzahlen ab, genauso wie alle Spiele der Jugendmannschaften. Die zweite Welle der Corona-Pandemie startete gerade. Dass das damals abgesagte Spiel nicht mehr nachgeholt werden kann und die U19 deswegen nun absteigt, war zu jenem Zeitpunkt nicht abzusehen. "Das ist dumm gelaufen. Auf dem Sportplatz hätten wir es selbst in der Hand gehabt. Jetzt haben wir einfach Pech gehabt", so Frank Dinkel. Man kann von einem pandemiebedingten Abstieg sprechen.

Frank Dinkel (re.) und die U19 des FC Herzogenarauch steigen aus der Bezirksoberliga Mittelfranken Nord ab, weil die Partie gegen den Tabellenletzten JFG Aischgrund Ende des Jahres 2020 ausfiel und pandemiebedingt nicht mehr nachgeholt werden kann.

anpfiff.info

Nebenwirkungen des Abstiegs

Die Jugendarbeit des 1. FC Herzogenaurach ist im Aufwind. Mittlerweile hat der FCH drei Herrenteams und erneut stoßen sieben Jugendspieler zu den Erwachsenen hinzu. Bei den Junioren gibt es seit letzter Saison die Meldeliga, weswegen jeder Verein der will, in der Kreisliga spielen darf. "Wir haben es geschafft, dass alle unsere Jugendmannschaften spielerisch in die Kreisliga gehören. Jetzt wollten wir eigentlich den nächsten Schritt gehen und sie noch eine Liga höher bringen", erzählt Frank Dinkel. Der Abstieg der A-Jugend ist deswegen ein Rückschritt.

Der Abstieg aus der Bezirksoberliga birgt weitere Nebenwirkungen. "Wir haben das Problem, dass es der Wunsch einiger Spieler ist, eine Liga höher zu spielen. Das ist bei Spielern, die bereits hier sind, genauso wie bei Spielern, die Interesse hatten zu uns zu kommen. Für die Kreisliga ist es schwerer Nachwuchsfußballer herzukriegen", gibt Frank Dinkel zu. Und das obwohl der FC Herzogenaurach mit seinem Kunstrasenplatz und dem Drumherum durchaus zu den Top-Adressen im Umkreis zählt.

Aus diesem Grund kann der Trainer nicht versprechen, dass es in der neuen Saison sofort wieder eine Liga nach oben geht. Das Ziel sei es dennoch, in der Kreisliga gleich wieder vorne mitzuspielen. "Es ist meiner Meinung nach immer schwerer aufzusteigen, als drin zu bleiben", so der Coach. Auch in der kommenden Runde wird er zusammen mit Jürgen Grauvogel die A-Jugend trainieren. Neu ins Trainerteam der U19 stößt Marius Nagel.