Dennis Hader im Gespräch: "Hoffe, dass alle Vereine noch am Leben sind!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.05.2021 um 06:00 Uhr
Dennis Hader im Gespräch: "Hoffe, dass alle Vereine noch am Leben sind!"
Vor kurzem verlängerte Dennis Hader seinen Vertrag bei der A-Jugend der JFG Oberes Rodachtal, die er in der kommenden Spielzeit nun in der vierten Saison mit viel Herzblut coacht. anpfiff.info befragte ihn zum aktuellen Ist-Zustand bei seiner Mannschaft und den aktuellen Entwicklungen in seiner JFG, die ab der kommenden Spielzeit zwei neue Gesichter zu sehen bekommt.
Von Alexander Grober
Herr Hader, seit nun gut über einem halben Jahr steht auch bei Ihnen der Ball still. Wie verbringen Sie persönlich die fußballfreie Zeit?
Dennis Hader: Da ich mich letztes Jahr einer Operation unterzogen und die Heilung einfach eine längere Zeit dauert, bin ich quasi seit Beginn der fußballfreien Zeit auch außer Gefecht. Ich würde gerne einfach mal Joggen oder Fahrrad fahren gehen, was der Gesundheitszustand momentan leider noch nicht zulässt. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich versucht, mich als Trainer weiterzuentwickeln und viel im Internet oder Büchern gelesen. Dazu kommen noch die vielen Stunden, in denen ich zusammen mit Max Braunersreuther die Vor- und Nachteile einer Dreier- und Viererkette in Fifa auf der Playstation ausgearbeitet habe (grinst).

 
Bleibt Coach seiner Jungs: Dennis Hader
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Haben Sie Ihren Jungs einen Plan mit an die Hand gegeben, mit dem  Sie sich fit halten sollen?
Dennis Hader: Nein, zum einen habe ich soviel Vertrauen in die Jungs,  dass ich weiß, was sie machen - manche natürlich mehr wie andere  beziehungsweise sie mir auch Bilder von deren Einheiten schicken. Zum  anderen muss man sagen, dass es ziemlich schwer wäre, beispielsweise im März einen Trainingsplan anzugeben und diesen bis Mai oder Juni komplett alleine für sich durchzuziehen mit dem Hintergedanke, dass man nicht sagen kann, wann ein Trainings- und Spielbetrieb wieder losgehen kann.

Zurückblickend auf die vergangene Saison - wie bilanzieren Sie die  ausgetragenen Spiele?
Dennis Hader: Wie im letzten Interview bereits erwähnt, war unser Ziel wieder der Klassenerhalt. Bei einer Meldeliga in der A-Jugend kann man vorher natürlich nie wissen, welche Teams da auf einen zukommen, da zum einen der ältere Jahrgang zu den Herren geht und zum anderen wieder neue Mannschaften in der Liga sind. Aber ich denke, dass wir bis zum Abbruch auf einem guten Weg waren, sicherlich hätten wir gerne den einen oder anderen Punkt mehr gesammelt, aber daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern. Trotzdem muss man sagen, bin ich stolz auf meine Mannschaft, dass man unter diesen doch ungewöhnlichen Umständen letztes Jahr eine Weiterentwicklung erkennen konnte und sie in fast jedem Spiel gute Leistung gezeigt hat.

Was war ihr persönliches Highlight der Saison und auf der anderen Seite Ihr negativstes Erlebnis der Saison?
Dennis Hader: Das Negativste war ganz klar die 1:5-Auswärtsniederlage gegen die (SG) TSVfB Krecktal, da mussten wir ziemlich viele Ausfälle verkraften. Als Highlight würde ich die beiden Siege nennen. Zwar sind wir schleppend in die Spiele gekommen, aber wurden mit der Zeit stärker und konnten so, meiner Meinung nach, verdient die Punkte zu Hause behalten.

Werden Sie auch in der kommenden Saison an der Linie - gemeinsam mit Christian Klug stehen?
Dennis Hader: Vor wenigen Wochen habe ich bei einer JFG-Online-Sitzung meine Zusage für die kommende Spielzeit gegeben. Chris Klug wird leider nicht verlängern. Trotzdem möchte ich mich bei "CK" für die letzten zwei Jahre als sportlicher Leiter der A-Jugend bedanken. Ich denke, wir haben sehr gut zusammengearbeitet und gute Ergebnisse eingefahren! Gerne verweise ich auf den traditionellen Ausstand, der fällig wird (grinst). Da wir für die kommende Saison voraussichtlich keine B-Jugend mehr melden können, rutscht Ralf Stöcker als weiterer Trainer und Steffen Beyer als Betreuer in die A-Jugend hoch. Ich denke, auch hier werden wir drei zusammen gute Arbeit leisten, die Jungs weiter verbessern und an den Seniorenbereich heranführen!

Ein Bild, das es nächste Saison nicht mehr an der Seitenlinie der JFG Oberes Rodachtal zu sehen gibt: Dennis Hader (re.) mit seinem Co-Trainer Christian Klug (li.). Zweiterer legt seine Tätigkeit nach zwei Jahren nieder.
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Ihre Ziele für die kommende Saison?
Dennis Hader: Als Ziel Nummer einswürde ich erstmal ganz klar die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs sagen. Da wird genug auf die Spieler, Trainer und Verantwortlichen zukommen, sei es Hygienekonzepte, Planung für die neue Saison und aus Trainersicht wahrscheinlich das Wichtigste, dass die Jungs verletzungsfrei durch die Vorbereitung und durch die Spiele kommen. Da wird es einiges geben, was an der körperlichen Fitness nachzuholen ist, was man aktuell während Corona einfach allein nicht machen kann. Wenn irgendwann einmal ein Ende in Sicht ist und eben eine gewissen Planungssicherheit herrscht, kann man sich wieder die Ziele für die Saison und für die Mannschaft stecken. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich lieber zu tief als zu hoch staple.

Gibt es bereits im personellen Bereich etwas zu vermelden?
Dennis Hader: Natürlich muss ich wieder den ältesten Jahrgang zum Herrenbereich verabschieden. Weitere Neuzugänge oder Abgänge sind mir nicht bekannt. Aber wie bereits erwähnt, können wir voraussichtlich aufgrund der Spieleranzahl keine B-Jugend mehr melden, was dazu führt, dass wir in der A-Jugend einen größeren Kader haben. Dadurch erhoffe ich mir natürlich, dass ein positiver Konkurrenzkampf entsteht, bei dem sich die Jungs gegenseitig pushen und bessere Leistungen bringen!

Ihre Meinung zum Saisonabbruch?
Dennis Hader: Ich denke, dass durch Corona schon genug Meinungen verbreitet werden. Dabei denken manche vorher, was sie sagen, manche denken danach und manche denken eben leider gar nicht. Aber in einer Welt, in der Leute sterben, Ärzte und Pflegepersonal in jeglicher Art am Limit arbeiten, muss der Fußball - das sage ich als komplett Fußballverrückter - leider ruhen. Im Jugendfußball gab es keinen anderen Ausweg als den Abbruch, zumindest in der Klasse, in der wir uns befinden. Da finde ich die aktuelle Situation mit der Meldeliga beziehungsweise im Herbst die einfache Runde sehr gut. Wie es in höheren Ligen aussieht, kann ich leider nicht beurteilen. Bei den Senioren gibt es natürlich zwei Ansichtssachen mit Auf- und Absteigern. Die Vereine, die unten in der Tabelle stehen wollen in der Liga bleiben und die Mannschaften auf dem ersten und Relegationsplatz wollen natürlich eine gute Saison nicht einfach „wegschmeißen“ und wollen aufsteigen. Abschließend würde ich sagen, dass der Verband nicht jeden zu 100 Prozent zufriedenstellen kann, da gibt es immer Personen die etwas zu meckern haben und die es „besser wissen“. Vielleicht sollten diese negativ eingestellten Personen Verantwortung übernehmen, anstatt sich hinter Internetkommentaren zu verstecken! Am Ende ist egal, wie entschieden wird, Hauptsache wir, die Vereine, können unseren geliebten Sport ohne gesundheitliche Bedenken wieder mit Spaß und Miteinander ausüben!

Ihre Schlussworte!
Dennis Hader: Da ich bei der Frage vorher recht ausgeschweift bin, halte ich mich hier kurz (grinst). Ich wünsche mir, dass uns die Corona-Zahlen demnächst wieder einen Sportplatz betreten lassen, vielleicht erst mit Hygieneregeln und irgendwann wieder komplett „normal“! Danach hoffe ich, dass noch alle Vereine am Leben sind und das Leben und die Freude zurück in die Vereine kommt. In einer fußballfreien Zeit wie jetzt, merkt man doch wieder, dass Fußball viel mehr als ein Hobby ist, sondern einfach ein Teil unseres Lebens, der momentan leider fehlt!

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