Für die weiterhin auch in den bayerischen Junioren-Spielklassen
aufgrund der staatlichen Verordnungen unterbrochene Saison hatte der
Verbands-Juniorenausschuss mit Florian Weißmann an der Spitze gemeinsam
mit Vereinsvertretern Regelungen für den Fall getroffen, sollte die
Spielzeit nicht konform beendet werden können. „Wir waren durchweg in
einem sehr positiven und konstruktiven Austausch, der auch nie
abgerissen ist und der auch nicht abreißen wird. Umso wichtiger ist es,
auch schon zum jetzigen Zeitpunkt nochmals alle Eventualitäten und
Regelungen kompakt und übersichtlich darzustellen. Auch das gehört zu
einem transparenten und offenen Miteinander. Zum heutigen Tage wissen
wir alle nicht, wie sehr uns die Pandemie in den verbleibenden Tagen
weiter einschränken wird, wir bleiben im Sinne unserer
Nachwuchsfußballer positiv und hoffen das Beste – das alleine wird uns
nicht weiterhelfen, weshalb wir gemeinsam für alle Szenarien
entsprechende Regelungen getroffen haben. Und wir wissen, dass es auch
hier vereinzelt zu Härtefällen kommen wird. Eine Patentlösung, die allen
Interessen gerecht wird, das haben wir in den vergangenen Monaten der
Pandemie leider erfahren müssen, gibt es nicht“, betont
Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann.
Für das Spieljahr 2020/2021 wurde in der Lösungs-Arbeitsgruppe das
Spielklassenformat gemeinsam mit Vereinsvertretern erarbeitet und allen
Vereinen vorgestellt. Im §54 der Jugendordnung wurde dies bekanntlich in einem Drei-Stufen-Plan festgehalten:
1) Durchführung der Spielzeiten 1 & 2
2) Sollte die Zeit nicht für zwei Spielzeiten ausreichen, entfällt die Spielzeit 2
3) Kann die Spielzeit 1 nicht vollständig gespielt werden, erfolgt
eine Wertung anhand der Quotienten-Tabelle – unabhängig von der Anzahl
der gewerteten Spiele.
Beim Blick auf die Verbands- und Bezirksspielklassen lässt sich
feststellen, dass über 80 Prozent der Mannschaften mindesten 50 Prozent
der geplanten Spiele absolviert haben. Sicher wird es die eingangs
erwähnten Härtefälle geben, die sich bedauerlicherweise nicht vermeiden
lassen.
Beim Blick auf die aktuelle Pandemieentwicklung wäre es fahrlässig,
einen Saisonabbruch zu negieren und nicht in Betracht ziehen.
Der Verbands-Jugendausschuss hat gemeinsam mit den
Bezirks-Jugendleitern zwei Klarstellungen zur Quotienten-Regelung in die
Jugendordnung aufnehmen lassen:
Quotienten-Gleichheit
Weisen zwei oder mehr Mannschaften den gleichen Quotienten auf, so ergibt sich die Reihung aus den nachfolgenden Kriterien:
1) Direkter Vergleich
2) Sondertabelle der Spiele mit den gleichen gegnerischen Mannschaften
3) Höhere Anzahl der gewerteten Spiele
Sind nach diesen Kriterien weiterhin Mannschaften, die als
bestplatziert gelten, gleich, fällt diesen das Aufstiegsrecht bzw. das
Recht zur Teilnahme an einer Relegation zu.
Auf allen weiteren Tabellenplätzen gilt die gleiche Vorgehensweise. Das kann zu einem reduzierten Abstieg führen.
Relegation
Eine Relegation ist ausschließlich für den Aufstieg geplant. Kann
diese nicht durchgeführt werden, so ermittelt der zuständige
Jugendausschuss mittels Losverfahren den Aufsteiger in die nächsthöhere
Spielklasse.
Letztendlich betrifft dies „nur“ folgende Aufstiege:
1) Von der Kreisliga in die Bezirksoberliga
2) Von der Bezirksoberliga in eine Verbandsspielklasse
3) von der Bayernliga in die C-Junioren-Regionalliga bzw. A- und B-Junioren-Bundesliga
Warum greift bei der Relegation die Quotienten-Regelung nicht?
Die Anwendung des Quotienten kann nur innerhalb einer
Liga/Spielgruppe umgesetzt werden. Die Relegation ist eine gesonderte
Spielrunde, aus der sich die jeweils bestplatzierte Mannschaft der
Meisterschafts-Spielgruppen qualifizieren kann – unabhängig von der
Anzahl der erspielten Punkte.
Aus jedem Bezirk steigt eine Mannschaft in eine Spielklasse auf
Verbandsebene auf. Im Rahmen der Auf- und Abstiegsregelung der
Verbandsspielklassen wurde in Absprache mit den Bezirks-Jugendleitern
festgehalten, dass es für folgende Bezirke zwei Aufsteiger gibt:
A-Junioren: Bezirk Oberbayern
B-Junioren: Bezirk Niederbayern
C-Junioren: Bezirk Mittelfranken
Aufgrund der dauerhaften Einführung der Meldeliga mit Beginn des
Spieljahres 2021/2022 auf Kreisebene, entfallen dort alle geplanten
Relegationsspiele.
Die notwendigen Anpassungen/Klarstellungen im §54 hat der Vorstand am
14. April 2021 beschlossen und wurden am 16. April 2021 im amtlichen
Teil auf bfv.de veröffentlicht.
Entscheidung der übergeordneten Gremien
A- und B-Junioren-Bundesligen
Der DFB-Jugendausschuss hat für das Spieljahr 2020/21 keine
gesonderten Regelungen zum Auf- bzw. Abstieg bei einem Saisonabbruch
getroffen. Daher wurde der Antrag gestellt, dass im Rahmen des Abbruchs
auf einen Abstieg verzichtet und der Aufstieg gemäß Jugendordnung
vollzogen wird. Damit kann der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bei den
A- und B-Junioren jeweils einen Teilnehmer für die Junioren-Bundesliga
bis spätestens 30. Juni 2021 melden.
C-Junioren-Regionalliga
Der SFV-Jugendausschuss hat für das Spieljahr 2020/21 Regelungen zum
Auf- und Abstieg in seinen Durchführungsbestimmungen festgehalten.
Grundsätzlich gibt es einen Abstieg. Allerdings wird dieser aufgrund der
unterschiedlichen Regelungen im Juniorenspielbetrieb in den
untergeordneten Landesverbänden ausgesetzt.
Ursprünglich war vorgesehen, dass der Bayerische Fußball-Verband
(BFV) einen Aufsteiger melden kann. Nachdem in die Regionalliga Süd zwei
Aufsteiger (OAL BW und Hessenliga) kommen, erhält der BFV ebenfalls
zwei Aufstiegsplätze in die Regionalliga Bayern.
Pokalrunden
A-Junioren BFV-Pokal-Wettbewerb
Aus dieser Pokalrunde wird der bayerischen Vertreter für den
DFB-Vereinspokal der A-Junioren ermittelt. Der Vertreter für die
Pokalsaison 2021/2022 soll aus den noch im Pokal befindlichen
Mannschaften der Sonderrunde Bayernligisten/Bundesligisten ermittelt
werden.
C-Junioren Bau-Pokal-Wettbewerb
Hier wurde die Option eröffnet, dass bei einer Freigabe des
Spielbetriebs im Juni und Juli 2021 die Kreisfinals (ggf. unter
Auslosung von vier Teilnehmern) und ein Landesfinale (Auslosung aus
Kreisfinalsiegern und ein Regionalligist) durchgeführt werden könnte.
E-Junioren: Kaufland Soccer Cup
Unseren E-Junioren wollen wir ebenfalls die Möglichkeit bieten, den
Kaufland Soccer Cup erleben zu dürfen. Auch hier sollen im Juni und Juli
die vier Vorrundenturniere und auch das Landesfinale gespielt werden
können. Alternativ wird eine Durchführung des Cups für die Jahrgänge
2010/2011 in den September verschoben (beginnend am Wochenende 18./19.
September).
Fristen
Derzeit ist eine Änderung der nachfolgenden Fristen nicht geplant:
1) Meldebogen: 15. Juni bis 15. Juli 2021
2) Wechselfrist: 1. Juni bis 15. Juli 2021
3) Antrag auf Höhergruppierung: 15. Mai
Spieljahr 2021/2022
Grundsätzlich plant der BFV für das Spieljahr 2021/2022 mit dem
gleichen Spielklassenformat (Spielzeit 1 & Spielzeit 2), um für
einen möglicherweise länger andauernden oder wiederkehrenden Lockdown
und damit einhergehende Wettkampfverbote bestmöglich gerüstet zu sein.
Eine Modifizierung des §54 der Jugendordnung ist genauso angedacht,
wie ein verschärfter Abstieg um das sportliche Niveau der Spielklassen
wieder anzuheben. Anregungen zu möglichen Regelungen oder einem
attraktiven Spielsystem von Seiten der Vereine nimmt der
Verbands-Jugendausschuss gerne auf.
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