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Artikel veröffentlicht am 12.04.2021 um 11:43 Uhr

Trotz besch… Saison: Heininger sieht TB Johannis 88 auf richtigem Weg

In der Kreisklasse 4 hatte man sich beim TB Johannis 88 nach dem starken sechsten Rang der Vorsaison durchaus mehr versprochen als eine Saison im unteren Tabellendrittel. Dennoch sieht Trainer Kurt Heininger die grundsätzliche Ausrichtung des Vereins nach wie vor positiv und die Schnepfenreuther damit auf dem richtigen Weg. Von großartigen Vorgaben während des Lockdowns hält der erfahrene Trainer derweil wenig.

Von Michael Watzinger

Trainer Kurt Heininger sieht die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft bei seinem TB Johannis 88 durchaus gestellt.

Florian Gitzing

Enttäuschender Saisonverlauf

Was der erfahrene Trainer Kurt Heininger von der derzeit unterbrochenen Spielzeit seines TB Johannis 88 hält, wird ziemlich schnell klar, wenn er deutlich sagt: "Unsere Saison kann kurz und knapp mit 'ziemlich beschissen' zusammengefasst werden!" Nach einem sehr respektablen sechsten Rang in der Endabrechnung der Vorsaison wollte man in Schnepfenreuth eigentlich weiter angreifen - und der Start verlief mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen durchaus vielversprechend.

Dann aber gingen zwei wichtige Partien erst gegen Elektra Hellas und anschließend gegen Eyüp Sultan unglücklich verloren, ehe gegen den VfL Nürnberg ein weiterer Dämpfer folgte und der Schwung schnell abhandenkam. "Die beiden Spiele gegen Hellas und Eyüp waren aus meiner Sicht schon ein Knackpunkt für uns, denn sie haben die aufkommende Euphorie schon deutlich abflachen lassen - gerade weil sie recht unglücklich zustande kamen. Dann muss man klar sagen, dass wir uns zu sehr großen Teilen der Saison ziemlich mittelmäßig präsentiert haben, weshalb wir in der Tabelle nie richtig vorangekommen sind. Insgesamt hatten wir uns für diese Spielzeit eigentlich schon deutlich mehr vorgenommen."

Die aktuell unterbrochene Spielzeit hielt für den TB Johannis 88 (in blau, hier gegen den SC Germania) auch einige enttäuschende Momente bereit. Dementsprechend zeigt sich Trainer Kurt Heininger mit der Saison auch nicht wirklich zufrieden.

Detlef Knispel

Der Weg ist der richtige

Den Stab über seine Mannschaft will Heininger allerdings dennoch nicht brechen, nach wie vor ist er sowohl von seinen Jungs, als auch von der Gesamtausrichtung des Vereins vollauf überzeugt: "Ich bin der festen Überzeugung, dass in der Mannschaft enormes Potential steckt, was noch nicht ansatzweise ausgeschöpft ist. Die junge Truppe macht einfach einen gewissen Reifeprozess durch und muss eben weiter dazulernen. Der Großteil der Spieler ist zwischen 22 und 27 Jahren und hat noch einige gute Jahre vor sich. Hinzu kommt, dass der Verein den eingeschlagenen Weg der kontinuierlichen Weiterentwicklung weitergehen und ich ihn dabei auch weiterhin unterstützen möchte und wir immer wieder auch Jungs aus dem eigenen Nachwuchs in die Seniorenmannschaft integrieren wollen. Ich persönlich halte das für den absolut richtigen und den dauerhaft nachhaltigsten Weg, gerade weil unsere Jugendarbeit im Verein wirklich hervorragend ist und sie auch für die Zukunft einiges verspricht. Obendrein ist das Zugehörigkeitsgefühl zum Turnerbund ein enormes Plus, weshalb ich mir auch angesichts des so lange unterbrochenen Spielbetriebs keine allzu großen Sorgen mache."

Trainer Kurt Heininger sieht seinen Turnerbund auf dem richtigen Weg.

fussballn.de

Eigenverantwortung statt Lauf-Challenge

Jene Ruhe überträgt der erfahrene Coach derzeit auch auf seine Mannschaft. "Ich habe meinen Jungs die Hausaufgabe mitgegeben, jeden Tag zehn Kilometer zu laufen! Nein, Spaß beiseite: Ich halte es für Aktionismus, den Jungs über so einen langen Zeitraum mit solchen Dingen zu kommen", kann Heininger großartigen Lauf-Challenges oder anderen Aufgaben nicht viel abgewinnen, sagt aber auch: "Eine gewisse Eigenverantwortlichkeit ist ohnehin vonnöten und das machen die meisten Spieler ja auch gerne. Dennoch darf man nicht vergessen, dass wir in der Kreisklasse spielen. Wenn man ohne festes Ziel trainiert, ist mir völlig klar, dass darunter die Motivation eher früher als später leidet."

Der eigene Antrieb ist beim 63-Jährigen indes vorhanden: "Ich habe das ja bei mir selbst auch gemerkt: eine gewisse Pause tut manchmal auch ganz gut um abzuschalten. Inzwischen merke ich allerdings immer mehr wie Lust und Vorfreude zurückkommen. Im Hinblick auf die neue Saison bin ich schon jetzt motiviert bis in die Haarspitzen!"