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Artikel veröffentlicht am 13.03.2021 um 15:00 Uhr

Junge Sportler treten ins Licht : Plädoyer für intelligente Corona-Lösungen

Unter dem Motto "Sichtbar" haben SpVgg und BBC Bayreuth ihre Nachwuchssportler mit ihren Eltern aufgefordert, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren und das weitgehende Verbot der Betätigung sichtbar zu machen. Dem schlossen sich auch Eishockey-Cracks an. Am Freitag herrschte deshalb ein buntes Treiben auf dem Stadtparkett.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war ein Zeichen des Unmuts und Hilferuf zugleich, die gemeinsame Aktion zwischen jungen Fußballern und Basketballern. Auch wenn im Vorfeld bemängelt wurde, dass andere Vereine und Sportarten zunächst nicht mit einbezogen wurden. Sportring-Vorsitzender Norbert Bogner etwa meinte: "Auch die Kids vom Sportring wollen wieder kicken. Die Idee ist gut, betrifft aber alle Sportvereine." Aber dem Erfolg der ungewollten Demonstration tat dies keinen Abbruch. "Ich begrüße das und Verbesserungen sind natürlich immer möglich", meinte Wolfgang Lüdtke, der Vorsitzende vom Stadtsportverband. Einig war man sich bei der Forderung an die Politik: Kein mittelalterlicher Lockdown, sondern intelligente Lösungen, damit Kinder und Jugendliche mit ihren Freunden bald wieder dem liebsten Hobby nachgehen können.

Aus Gesees auf das Stadtparkett: Jürgen und Robin Schwabe.

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Gelungener Start

Bei bestem Märzwetter belebten die Jugendlichen die Bayreuther Innenstadt - wo ansonsten nur vereinzelt Passanten anzutreffen waren. Während die Altstädter Junioren und auch ein paar Juniorinnen das Stadtparkett in Beschlag nahmen, versammelten sich die Eishockey-Cracks mit ihren Schlägern am Sternplatz. Dass die Beschränkungen schon viel zu lange dauern, wurde schnell deutlich. Die jungen Sportler konnten sich im anpfiff-Gespräch schon nicht mehr an den letzten Wettkampf erinnern und klagten über Langeweile und Tristesse. Dem versuchen die Eltern entgegenzusteuern, auch wenn das derzeit nicht einfach ist. Jürgen Schwabe, altgedienter Geseeser Kicker, trainiert ab und zu mit seinem Sohn Robin, der das Tor bei der U15 der SpVgg Bayreuth hütet. "Natürlich schieße ich ein paar Bälle . Oft ist das aber eine Zeitfrage." Gerade die Väter sind in dieser Zeit oft besonders sportlich gefordert, während die Mütter versuchen, die Stimmung nicht abkippen zu lassen. Aber einig ist man sich, dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb ist Jugendtrainer Peter Fiedler mit seinem Sohn Paul extra aus Engelmannsreuth in die Wagnerstadt gekommen. "Wir wollen damit auf die Situation der Kinder aufmerksam machen, die so schnell wie möglich ihren Sport mit den Kameraden an der frischen Luft wieder ausüben sollen. Denn derzeit bleibt die Bewegung ganz klar auf der Strecke und oft interessiert nur das Tablet."

Auch der Engelmannsreuther Peter Fiedler trainiert mit seinem Sohn Paul.

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Aktion war erst der Auftakt

Auf der Jakobshöhe ist man zufrieden, wie die Aktion angelaufen ist. "Vielen Dank an alle Eltern und Kinder, die ihre Liebe und Begeisterung zum Sport 'sichtbar' werden ließen. Ziel war, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf unsere Kinder zu richten, die nunmehr seit mehr als einem Jahr unter 'Vereinzelung' und 'Zwangsdigitalisierung' leiden. Mit Leidenschaft und Freude haben die Kinder am Freitag auf sich aufmerksam gemacht und ein Zeichen gesetzt, dass hoffentlich an den entscheidenden Stellen gesehen wird", sagte Geschäftsführer Wolfgang Gruber und fügte an: "Die Aktion war aber nur der Auftakt von 'sichtbar'. Wir rufen alle Vereine in allen Sportarten auf, am nächsten Freitag diese Aktion zu wiederholen und nicht nur in Bayreuth, sondern auch an anderen Orten in Bayern ein Zeichen für unsere Kinder und ihren Sport zu setzen. Mag der erste Schritt für unsere Kinder der aus den Häusern sein, der zweite ist der auf die Plätze und in die Sporthallen. Die SpVgg Bayreuth ist stolz darauf, Ideengeber für diese Aktion gewesen zu sein. Wir zeigen damit, wie wichtig uns die Kinder und der Jugendsport ist. Wir rufen alle Vereine in Bayern auf, sich an dieser Aktion nächste Woche zu beteiligen! Danke an alle Partner, die uns heute unterstützt und begleitet haben." Am Freitag zogen sich die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ihre Sportkleidung an und zeigten sich in Bayreuth. An der einen Stelle wurde der Ball jongliert oder hin und her gepasst. An einer anderen Stelle wurde mit dem Eishockeyschläger und einem Ball gespielt. Die Aktion "Sichtbar" hat die Sportvereine vereint. Natürlich wurden die Hygienevorgaben eingehalten. Es wurde Abstand gehalten und alle trugen Mundschutz.

Bei den Basketballern der JBBL kommt noch das Hallenproblem dazu.

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"Das ist enorm wichtig"

"Es waren heute sehr viele Kinder und deren Eltern vom Fußball, Eishockey und Basketball vereint. Das hat gezeigt, wie sehr sie sich nach Sport und Gemeinschaft sehnen. Deshalb ist es auch enorm wichtig, sich für unsere Kinder und Jugendlichen einzusetzen", sagte Trainer Timo Rost, der auch mit seinem Sohn vor Ort war. Marcel Rozgonyi, sportlicher und technischer Direkor bei der Altstadt, fügte ab: "Es ist schön zu sehen, welche Kraft der Sport entwickeln kann und wie viele unsere Initiative gefolgt sind! Auch wenn Sport aktuell nicht stattfinden darf, zeigt es, welch hohen gesellschaftlichen Wert der Sport für die Bayreuther hat. Nun bleibt zu hoffen, dass auch andere Vereine aktiv werden, in anderen Städten und Gemeinden, um 'sichtbar' zu werden."