Bezirksliga spielt wie gehabt: Alternative Spielform abgelehnt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.03.2021 um 21:00 Uhr
Bezirksliga spielt wie gehabt: Alternative Spielform abgelehnt
Bezirksspielleiter Thomas Jäger hatte zur Abstimmung über eine alternative Spielform in den beiden mittelfränkischen Bezirksligen geladen. Die möglichen Alternativen musste aber erst gar nicht im Detail behandelt werden, denn die Vereine haben sich deutlich gegen eine Änderung ausgesprochen. Damit geht es in der kommenden Saison wie gehabt weiter mit Hin- und Rückrunde.
Von Sebastian Baumann

Die alternative Spielform für die beiden Bezirksligen in der kommenden Saison ist vom Tisch. Die Bezirksligisten haben deutlich mit 60:40 bei 13 Ja- und 19 Nein-Stimmen gegen den Vorschlag von Thomas Jäger gestimmt. Den 43 Teilnehmern an der Videokonferenz präsentierte der Bezirksspielleiter die Abstimmungsergebnisse und war hörbar enttäuscht über die Entscheidung der Vereine. Dementsprechend wird in der nächsten Saison wieder eine normale Runde mit Hin- und Rückspielen. “Ich bin überrascht über das deutliche Ergebnis, weil die Gespräche mit vielen Vereinen positiv hinsichtlich der alternativen Spielform waren. Deswegen bin ich auch ein bisschen enttäuscht, aber nicht sauer. Wir haben in den Vereinen viele Bedenkenträger gegen etwas Neues, das ist wohl eine typisch deutsche Eigenschaft.”
Das Abstimmungsergebnis der Vereine der beiden Bezirksligisten.
anpfiff.info

Mit Start am 1. Mai ließe sich die laufende Saison beenden

Nix Genaues weiß man nicht”, sagte Thomas Jäger und brachte damit auch die aktuelle Situation für den Verband auf den Punkt. Nächste Woche wird es eine Vorstandsitzung und eine Spielausschusssitzung beim BFV geben, um zu diskutieren, wie es weitergeht. “Ihr müsst uns jetzt auch mal ein paar Tage Zeit geben, bis wir wissen, wie es weitergeht. Nächste Woche ist oberste Priorität beim Fußballverband, wie könnte man wie weitermachen”, sagt Bezirksspielleiter Thomas Jäger, der sich aber schon Gedanken über eine Fortführung der aktuellen Saison gemacht hat.

Sollte es am 1. Mai mit der Rest-Saison weitergehen, könnte diese bis zum 11. Juni 2021 abgeschlossen sein. Gespielt würde an sieben Wochenende und am Feiertag Christi Himmelfahrt. Zusätzlich gibt es noch zwei Spiele unter der Woche. “Wenn wir am 1. Mai beginnen können, dann können wir die Saison zu Ende spielen, auch mit der anschließenden Relegation.” Auch der Ligapokal ist noch nicht abgeschrieben, würde aber bei einer Fortsetzung sicher in einer abgewandelten Version weitergespielt werden. Abzufragen wäre auch, welche Vereine überhaupt noch in diesem Wettbewerb mitspielen wollen. Genaue Details konnte der Bezirksspielleiter aktuell noch nicht nennen. Klar ist hingegen, dass Pokal-Schreck SC Aufkirchen eines der ersten Pflichtspiele nach dem Re-Start in der 2. Runde des BFV-Toto-Pokals spielen würde. Das Team vom Hesselberg muss allerdings zusätzlich noch drei Nachholspiele unterbringen.

Thomas Jäger hätte gerne eine Alternative Spielform gehabt und zeigte sich dementsprechend enttäuscht.
fussballn.de

Pro und Contra der alternativen Spielform

Holger Müller von der SpVgg Erlangen hatte für die Alternative Spielform gestimmt und wollte von den Vereinen, die dagegen gestimmt haben, wissen warum sie am klassischen Modell festhalten wollen, obwohl hier ein größerer Termindruck vorprogrammiert scheint. “Jede Saison ist neu und jeder schimpft auf den Verband, dass sich nichts ändert und jetzt, wo wir die Möglichkeit haben etwas zu ändern, machen wir es nicht. Ich glaube, dass wir uns damit selber ein Ei ins Netz gelegt haben”, sagte der Funktionär und hatte vor allem Bedenken wegen der vielen Englischen Wochen und möglicher Spielabsagen, die es auch schon mal im August gegeben hatte. “Jeder weiß, was er bekommt, auch die Zuschauer. Nach hinten hinaus ist es auch nicht die extreme Ersparnis an Terminen”, entgegnete der Abteilungsleiter der TSG 08 Roth, warum sein Verein gegen die alternative Spielform gestimmt hatte. Zusätzlich hatte der Verein Bedenken bei einem schlechten Herbst durch mögliche Spielausfälle in der Abstiegsrunde zu landen und dann im Winter für mögliche Neuzugänge unattraktiv zu werden. “Die alternativen Spielformen haben sicher etwas Attraktives an sich. Der bewährte Modus ist uns aber lieber, da können uns die 34 Spieltage auch nicht schrecken. Es hat früher auch mit größeren Ligen gut funktioniert”, ergänzt Max Bittner vom TV 1848 Erlangen.

Drei Bezirksligen?

Roland Mayer vom TSV 1860 Weißenburg brachte zum Abschluss der Diskussion eine ganz neue Variante ins Spiel mit der Aufteilung der Mannschaften auf drei Bezirksligen, bei denen die drei Meister dann zwei direkte Aufsteiger untereinander ausspielen könnten. Für Thomas Jäger eine durchaus machbare Variante. Der Bezirksspielleiter forderte die Vereine auf sich Gedanken zu dem Vorschlag zu machen und dann zusammen mit Roland Mayer ein Konzept zu erarbeiten, das dann in den kommenden Wochen neu diskutiert werden könnte.

Planung Saison 2021/2022

Bleibt es bei der klassischen Form von zwei Bezirksligen, so müsste am 17. Juli oder eine Woche später der 1. Spieltag der neuen Saison stattfinden. Die Saison ginge planmäßig bis zum 21. Mai 2022. Dabei muss mit vermehrten Abstieg gerechnet werden, zusätzlich sind drei Englische Wochen im Juli und August vorgesehen.

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