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Artikel veröffentlicht am 25.02.2021 um 10:00 Uhr

1. FC Redwitz mit dabei: Vierkampf um den Titel in der Frauen Kreisliga Ost

Der Spitzenreiter USC Bayreuth, die ATG Tröstau wie auch der 1. FC Redwitz, welche beide zwei Partien weniger ausgetragen haben, sowie der FC Hochstadt führen die Tabelle der Frauen Kreisliga Ost an. Für Spannung auf der Zielgeraden, falls die Saison - die am einst 1. September 2019 begann - fortgeführt wird, ist also gesorgt. Einen ausführlichen Überblick aus Redwitzer Sicht gibt Spielleiter Stephan Pfadenhauer.

Von Dieter Koch

In zehn Partien gab es für die blau-weißen Mädels sieben Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage bei einem Torverhältnis von 41:13-Toren.

Herr Pfadenhauer, wie lautet Ihr Resümee der bisher gespielten Partien?
Stephan Pfadenhauer: Zum Saisonauftakt starteten wir gleich mit einem Derby gegen den FC Hochstadt. Wie sich im Nachhinein heraus stellen sollte, war dieses Spiel, ich denke für beide Teams, eine erste Standortbestimmung. Der FC Hochstadt hatte sich sehr gut verstärkt mit B-Juniorinnen-Spielerinnen, die zuletzt beim FC Michelau höherklassig Großfeld-Erfahrung sammeln durften. Letztlich war dieses 1:1 die erste Punkteteilung für beide Teams, in einem Spiel, in dem wir zumindest von den Chancen her die Nase vorne hatten. Im zweiten Match, wieder zu Hause gegen USC Bayreuth war uns bewusst, dass sie zum Großteil von ihren studierenden Spielerinnen aus ganz Deutschland profitieren. In diesem Fall hatten wir eine gute Zeit Anfang September erwischt und konnten sie auf heimischen Platz mit acht Buden vom Platz fegen. Bei der SG Neuses/Gehülz folgte ein knapper 1:0-Dreier auf gegnerischen Platz. Wenn die Spielgemeinschaft gut aufgestellt ist, kann sie für jeden Gegner - vor allem auf eigenem Terrain - immer ein unangenehmer Gegner sein.

Der Redwitzer Frauentrainer Marco Patzelt ist immer sehr fokussiert und mit vollstem Engagement am Spielfeldrand dabei.

anpfiff.info

Danach war der eine oder andere Gegner Neuland, oder?
Stephan Pfadenhauer: Was uns bei der SG Mistelgau/Kirchahorn erwarten sollte, war uns allen nicht bewusst, da wir als Neuling in der Kreisliga Ost an den Start gingen und viele Mannschaften neu für uns waren. Die Elf von Trainer Uwe Fichtel pflegt einen technisch guten Fußball und spielt mit deutlich erkennbaren Spielsystem. Letztlich wurden wir in der ersten Halbzeit kalt erwischt, lagen mit 0:2 hinten. Doch in Halbzeit zwei haben wir Moral bewiesen und konnten zumindest den 2:2 Ausgleich herstellen. Gegen den TSV Kulmbach folgte ein hoher, ungefährdeter 7:0-Kantersieg. Die SG TSV Engelmannsreuth/SpVgg Bayreuth war eher schwerer zu knacken, zur Halbzeit noch 1:1 auf gegnerischem Platz. Am Ende aber gewannen wir mit 2:1 verdient. Das ist das, was uns auch auszeichnet - nicht aufstecken und immer weiter machen, alle zusammen. Ein 10:2 in Hutschdorf, bei einem fast unbespielbaren Platz, war dann sowohl für Gegner als auch für uns als Gast ein Spiel nach dem Motto "Bleibt bitte alle gesund". Die Frösche aus dem Froschbachtal hatten bis zum damaligen Saisonverlauf einen eher holprigen Start hingelegt, allerdings wenn es gegen Redwitz geht, sind alle wieder in guter Form. Genauso hatten sie sich auch präsentiert, wir allerdings auch. Nach ernstzunehmender Gegenwehr, konnten wir die Frösche zur Halbzeit mit 3:0 die Moral nehmen, letztlich hatten wir am Ende mit 6:2 die Nase vorn.

Christina Walther (li.) erzielte bisher zwölf Tore für die Redwitzer Frauen.

anpfiff.info

Danach dauerte es lange bis zum nächsten Spiel...
Stephan Pfadenhauer: Nach der Winterpause und einer exzellenten Vorbereitung mussten wir alle in den "Lockdown". Die dritte Vorbereitung der Saison starteten wir Mitte Juli und unser erster Gegner war wieder der FC Hochstadt, diesmal in Hochstadt. An diesem Tag ließen wir keinen Zweifel daran, wer als Sieger vom Platz gehen wird. Mit 4:0 hatten wir einen direkten Meisterschaftskonkurrenten besiegt. Es folgte das nächste Spitzenspiel gegen die Uni Bayreuth, in Bayreuth. Die Elf des USC hatte sich viel vorgenommen. Diesmal lief der komplette Kader mit nahezu 20 Spielerinnen zum Spiel auf. Nochmals verstärkt mit Zweitspielrechten aus höherklassigen Vereinen, wollte man die Scharte der 0:8-Hinspielniederlage wett machen. Wir waren sicherlich an diesem Tag kein würdiger Gegner und müssen uns hier kritisch den Spiegel vorhalten. Spielerisch waren wir weit unterlegen. Selbst kämpferisch konnten wir an diesem Tag keinerlei Akzente setzen.

Wie lautet Ihre Prognose für den Rest der Saison, falls diese überhaupt fortgeführt werden sollte?
Stephan Pfadenhauer: Eine Unbekannte im Rennen um die Meisterschaft haben wir noch, das ist die ATG Tröstau - allerdings sind wir für die ATG ebenfalls eine Unbekannte, da wir beide Spiele noch absolvieren müssen. Wir freuen uns auf dieses Kräftemessen. Das Ergebnis wird für beide Teams richtungsweisend sein, wo die Reise hingeht. Der FC Hochstadt kann das Zünglein an der Waage sein und ist immer für eine Überraschung gut, ob es nach der Niederlage gegen uns allerdings für den vordersten Platz reichen wird, bezweifle ich. Wer soll den USC Bayreuth aufhalten, wenn nicht das Team selbst. Entscheidend wird sein, mit welchem Kader das Team die weiteren Spiele bestreiten wird. Sollten wir alle Spiele gewinnen, der USC auch - haben wir die Nase vorn. Doch das ist alles Spekulation, wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, uns den ersten Platz zu holen. Die Mannschaft ist hoch motiviert, scharrt bereits mit den Hufen und will endlich wieder auf den Platz.

Szene aus dem Nachbarderby beim FC Hochstadt. Die ballführende Redwitzerin Laura Weich (li.) wird angegriffen von der Hochstadterin Nadine Schöpf (re.).

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Wie überbrücken ihre Mädels diese momentane nicht einfache Zeit, um die Motivation hochzuhalten?
Stephan Pfadenhauer: Aktuell ist es schwierig, irgendetwas zu unternehmen, außer virtuell. Wir waren auf der Zielgeraden, um eine zweite Mannschaft aufbauen zu können. Die Pandemie hat hier einigen Frauen die Motivation geraubt, sodass dieses Unterfangen erst einmal etwas in den Hintergrund gerückt ist. Auch bei den Juniorinnen sind die Zahlen rückläufig. Viele haben das bequeme Sofa und die Play-Station lieb gewonnen. Ich bin mir aber sicher, sollten wir aus der Pandemie herausmarschieren, wird sich das wieder umkehren und die Leute werden sich wieder nach Aktivitäten sehnen. Aktuell ist ja gemeinsamer Sport nur zu Zweit und dann auch nicht auf dem Sportgelände möglich. Insofern sind einige Mädels eher anders engagiert und peppen unter Berücksichtigung der aktuellen Regeln das Sportheim auf. Wir versuchen zumindest in unserer WhatsApp-Gruppe die Stimmung hochzuhalten und das zu Feiern, was möglich ist.

Vervollständigen sie den folgenden Satz: Ich denke, am Ende der Saison werden wir ganz oben stehen, weil ...
Stephan Pfadenhauer: ... wir immer an uns glauben, über 90 Minuten marschieren können und torgefährlich sind.

Vielen Dank an Spielleiter Stephan Pfadenhauer für das umfangreiche Interview!