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Artikel veröffentlicht am 28.02.2021 um 11:30 Uhr

Andreas Sponsel im Portrait: Der Fußball wird mich weiter begleiten!

Der Kapitän und Torwart des 1. SC Feucht, der souverän die Tabelle der Landesliga Nordost anführt und sich auf dem Weg zum Titel und zum Aufstieg in die Bayernliga befindet, ist Andreas Sponsel. Der 34 Jahre alte Ausnahme-Keeper ist der große Rückhalt beim Ex-Drittligisten und hält seinen Kasten weitestgehend sauber. Bei den Zeidlern fühlt sich der Ex-Profi pudelwohl, ein Karriereende ist noch nicht in Sicht.

Von Dirk Meier

Andreas Sponsel: Kapitän und Nummer 1 beim SC Feucht.

Dirk Meier

14 Gegentreffer in 25 Spielen sind ein Topwert, der beste aller fünf bayerischen Landesligen. Der 1,93 Meter große Schlussmann spielt bereits im fünften Jahr für die Zeidler, fühlt sich in Feucht pudelwohl und sieht den Verein ambitioniert. Der erfolgreichste Keeper aller fünf bayerischen Landesligen wohnt mit seiner Familie in Schwaig in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sportanlage des Feuchter Ligakonkurrenten SV Schwaig bei Nürnberg.

Vater und Sohn. Von den Trainern der teilnehmenden Mannschaften wurde Andreas Sponsel zum besten Torhüter des Hallenturniers in Gräfenberg 2014 gewählt. Den Preis überreichte Vater Günter, damals in Gräfenberg Abteilungsleiter.

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Beim Club zum Profi gereift

Andreas Sponsel wurde in Forchheim geboren. Sein Heimatverein ist der TSV Gräfenberg. Aber schon 2005 wechselte der Keeper in die U19 zum 1. FC Nürnberg. Beim Club blieb der Keeper elf Jahre von 1998 bis 2009. Am 22. Oktober 2006 absolvierte Sponsel in der 2. Mannschaft des Club sein erstes Bayernliga-Spiel bei den Senioren. In der Spielzeit 2007/08 kam Sponsel auf 16 Einsätze beim 1. FC Nürnberg II, mit dem er den Aufstieg in die Regionalliga Süd schaffte. Sponsel war dort die Nummer zwei hinter Alexander Stephan. Nachdem er in Testspielen zuvor schon eingesetzt worden war, saß er am 17. Oktober 2008 auch erstmals auf der Ersatzbank der Profis in der 2. Bundesliga, da sowohl Daniel Klewer als auch Alexander Stephan ausgefallen waren.

Torwart durch und durch - zur Not auch im Petr-Cech-Gedächtnis-Outfit.

Michael Horling

Profiluft schnupperte Sponsel im Anschluss durch seinen Wechsel im Sommer 2009 zum Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt. Dort musste der Rechtsfuß zunächst hinter Dirk Orlishausen auf der Ersatzbank Platz nehmen. Sein Debüt in der 3. Liga gab der Schlussmann am 31. Oktober 2009 im Spiel gegen den VfL Osnabrück. Nach dem Weggang von Orlishausen zum Karlsruher SC stieg Sponsel zur Nummer eins bei den Thüringern auf, doch zu Beginn der Saison 2011/12 stand Marcus Rickert zwischen die Pfosten, Sponsel war wieder Ersatzkeeper. Ab dem 13. Spieltag nahm Sponsel den Stammplatz zwischen den Pfosten erneut ein, kam auf 26 Einsätze und erreichte mit Erfurt Tabellenplatz fünf. Insgesamt hat Sponsel 52 Drittliga-Spiele absolviert.

Erfolgreiche Zeit in Bayreuth

Rückhalt und Kapitän auch bei der SpVgg Bayreuth: Andreas Sponsel macht seinen Vorderleuten Dampf.

Patrick Strätz

Zur Saison 2013/14 wechselte Sponsel zur SpVgg Oberfranken Bayreuth in die Bayernliga und begann nach seiner Zeit als Fußball-Profi ein Studium auf Lehramt, das er erfolgreich abgeschlossen hat. Mit der Altstadt wurde der Keeper souverän Meister und stieg 2014 in die Regionalliga Bayern auf. In Bayreuth brachte er es in den zwei Jahren von 2014 bis 2016 auf 45 Regionalliga-Spiele. 2016 führte ihn sein Weg nach Feucht, wo der hochgewachsene Tormann die unangefochtene Nummer eins wurde. Den Abstieg aus der Bayernliga konnte aber auch Sponsel in seinem ersten Jahr nicht verhindern. Bei den Feuchtern ist Sponsel inzwischen Kapitän, führt das Team in den Spielen mit seinen lautstarken Anweisungen.

Privat und beruflich ist für Andreas Sponsel auch alles im Lot. Mit seiner Frau und den beiden Töchtern, die sieben und zehn Jahre alt sind, wohnt Sponsel in Schwaig bei Nürnberg. Mitte April 2019 hat der Fänger sein Lehramtsstudium in den Fächern Sport und Religion für Gymnasium abgeschlossen. Im Moment absolviert er ein Referendariat an zwei Schulen. Sein Hauptstandort ist das Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg, wo er Religion gibt, und das Adam-Kraft-Gymnasium in Schwabach, wo Sponsel Sport lehrt. Nach den Sommerferien wird der Tormann dann seine erste Stelle als Lehrer antreten. Wo das sein wird, ist noch offen.

Lufthoheit: Mit dem SC Feucht ist Keeper Sponsel auf dem Sprung in die Bayernliga.

fussballn.de / Strauch

In Feucht fühlt sich Sponsel indes sehr wohl und es könnte sein, dass er auch über das Saisonende hinaus auch bei den Zeidlern bleiben wird: “Der Verein ist familiär, das Umfeld und die handelnden Personen wie zum Beispiel Manfred Kreuzer sind verlässlich. Mit Trainer Florian Schlicker komme ich bestens aus. Er hat uns bisher immer gut eingestellt. Zudem ist der Verein ambitioniert, das passt mir alles.” Aber im Moment ist die Situation ziemlich unklar: “Corona hat doch einiges durcheinander gewirbelt. Der Sport fehlt schon ein Stück weit. Die Zeit hat sich verändert.” Die sportliche Situation ist klar, Feucht führt die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung an. Es sind aber noch acht Spiele zu absolvieren: “Es sieht für uns natürlich gut aus. Wir hoffen natürlich, dass wir die Saison zu Ende spielen können, denn wir wollen keinen Abbruch, sondern eine sportliche Entscheidung. Einen Aufstieg auf dem Platz zu feiern macht mehr Spaß. Aber die Pause ist lang und da geht es für alle praktisch wieder bei Null los. Da müssen wir wieder unseren Team-Spirit entfachen um dann auch weiter so erfolgreich wie vor der Corona-Pandemie zu sein.”

Paradebeispiel für einen tollen Kapitän

Feuchts Trainer Florian Schlicker kann sich keinen besseren Kapitän und Torhüter vorstellen: “Ich habe in meiner Karriere schon viele Kapitäne erlebt. Sponsi ist das Paradebeispiel für einen tollen Kapitän. Er ist obwohl wir im Amateurbereich sind hochprofessionell, hat immer ein offenes Ohr für die Mitspieler und auch für mich. Als Trainer kann ich mir keine bessere verlängerte Hand auf dem Platz wünschen.” Daher ist Schlicker besonders froh darüber, dass Sponsel in Doppelfunktion als Spielführer und Torwart dem 1. SC Feucht immer bereit ist. Das Karriereende von Sponsel ist hoffentlich noch längst nicht erreicht. Sollte das kommen, dann will der Franke aber auch weiterhin dem Fußball erhalten bleiben: “Der Fußball hat mein Leben schon lange begleitet und ich gehe davon aus, dass das auch in der Zukunft so bleiben wird.” Einen Wechsel in die Rolle des Trainers kann er sich gut vorstellen.

Dass Sponsel in so naher Nachbarschaft zum SV Schwaig bei Nürnberg wohnt, führt natürlich dazu, dass der Tormann sich auch mit diesem Verein beschäftigt, den Weg des Aufsteigers beobachtet: “In Schwaig wird gute Arbeit geleistet. Sie pflegen die kämpferische Note und sind auf einem guten Weg. Auch im Nachwuchsbereich wird gut gearbeitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit dem eingeschlagenen Weg den Klassenerhalt erreichen werden.” Eine Aussage, die Gewicht hat, von einem, der die Szene bestens kennt und der dem Ligakonkurrenten neben seinen Feuchtern auch beide Daumen drückt.