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Artikel veröffentlicht am 13.02.2021 um 12:00 Uhr

Der "Ladara" Niclas Schmitt : "Wie soll das ein Kreisklassen-Team schaffen?"

Die Monate ohne Fußball wurden verlängert. Für junge Kicker wie Niclas Schmitt von der SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter ist die fußballfreie Zeit eine schwere. Doch wenn er darauf schaut, wie und wann es wieder losgehen soll, stellen sich ihm viele Fragezeichen.

Von Uwe Kellner

Die SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter steckt im Abstiegskampf der Kreisklasse 2. Der 23-jährige Niclas Schmitt stieg mit "Lada" in der Saison 2016/17 in diese Liga auf und hat bisher noch keinen Abstieg im Herrenbereich mitmachen müssen. "Dabei soll es am besten auch bleiben. Ich denke, dass wir für den Klassenerhalt stark genug sind", so der Fußballer. Es kommt immer wieder vor, dass die Spielvereinigung von gegnerischen Mannschaften gelobt wird. Mit der Verpflichtung von Alexander Kapp gelang zudem ein Coup, der die Spielstärke der Mannschaft anheben kann. "Den Alex kannte ich schon vor seinem Wechsel zu uns. Mittlerweile war ich mit ihm sogar schon joggen und kann sagen, dass er sich von seiner Verletzung erholt hat und wieder fit ist", verrät Niclas Schmitt. Zusammen mit dem Teamgeist, der beim Kreisklassen-Verein herrscht, ist der junge Mann guten Mutes, dass der Klassenerhalt klappen wird.

Vorbereitung und Englische Wochen

Wobei die große Frage ist, ob die Saison überhaupt noch zu Ende gespielt werden kann. "Ich habe das Glück, dass mein bester Kumpel Kai Bauer, der auch bei uns spielt, ein kleines Fitnessstudio zuhause hat. Außerdem spielt meine Freundin ebenfalls Fußball, so dass ich auch mit ihr Sport machen kann", erzählt Niclas Schmitt. Er selbst fühlt sich fit und weiß, dass auch andere Spieler aus seiner Mannschaft versuchen, sich fit zu halten. "Die die nichts machen, denen kann man es in der Kreisklasse auch nicht verübeln. Vor allem weil keiner weiß, wann es wieder losgehen wird."

Die Fußballer dürfen noch eine geraume Zeit lang nicht auf die Plätze zurück. Sollte das irgendwann wieder der Fall sein, muss man den Amateurkickern erst einmal wieder eine Anlaufphase gönnen. "Nach der langen Pause würde ich grob schätzen, dass man eineinhalb Monate braucht, bis die Mannschaft das alte Fitness-Niveau erreicht", vermutet Niclas Schmitt.

Sollte den Fußballern diese Zeit gewährt werden, wären wahrscheinlich nur noch wenige Wochen übrig, damit Dürrbrunn seine elf ausstehenden Partien absolvieren kann. In dem Fall winken bereits Englische Wochen. "Man sieht es ja in der Bundesliga, dass sogar die Profis irgendwann einbrechen; und die sind ganz anders trainiert und haben viel größere Spielerkader. Wie soll das dann ein Kreisklassist schaffen?" Niclas Schmitt sieht in puncto Saisonfortsetzung mehr Fragen als Antworten, auch weil Begegnungen aufgrund von Corona-Ausbrüchen wie in der Vergangenheit wohl erneut verschoben werden müssten. "Ich bin der Meinung, dass das nicht mehr hinhaut..."

Niclas Schmitt von der SpVgg Dürrbrunn-Unterleinleiter ist skeptisch bezüglich einer Beendigung der Saison. In seinem Team hat er seine Rolle zwischen jung und alt derweil gefunden.

anpfiff.info

Mehr Verantwortung

Niclas Schmitt spielte in jungen Jahren, in der U13 und U14, für zwei Saisons bei der SpVgg Greuther Fürth, wurde dann aber aufgrund seiner zu geringen Körpergröße aussortiert. Er schloss sich in der Folge dem Baiersdorfer SV an und kickte dort ebenfalls zwei Saisons. Danach wechselte er, unter anderem um seine Eltern bei der Fahrerei zu entlasten, zurück in die Heimat und spielte mit Lada in einer SG mit Heiligenstadt. Bei den Herren spielt er schon immer für Dürrbrunn.

In "Lada" reift Niclas Schmitt langsam aber sicher zu einem Führungsspieler heran. "Als junger Spieler muss man sich immer ein wenig hinten anstellen. Mittlerweile hat sich das Blatt jedoch gewendet und ich soll mehr Verantwortung übernehmen. Das mache ich gern und das tut mir auch gut", so Niclas Schmitt. Derzeit rücken immer wieder Jugendspieler in den Herrenbereich, dürfen dort bereits mittrainieren, oder dürfen ins Trainingslager mitkommen. "Ich sehe mich als Verbindungsstück zwischen jung und alt." Seine Rolle innerhalb der Mannschaft hat Niclas Schmitt gefunden. Wann er diese wieder ausüben kann, steht pandemiebedingt allerdings weiterhin in den Sternen.