Thomas Neubauer im Portrait: Trainer, Talentförderer, Eibachs perfektes Rädchen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.02.2021 um 10:45 Uhr
Thomas Neubauer im Portrait: Trainer, Talentförderer, Eibachs perfektes Rädchen
Seit vielen Jahren ist die DJK Eibach für ihre engagierte Jugendarbeit und Amateurfußball in Reinkultur bekannt. Ein wichtiger Faktor ist dabei Thomas Neubauer, der zwar eher zufällig zum Verein fand, seit vielen Jahren aber dank hervorragender Arbeit längst nicht mehr wegzudenken ist. Nicht nur als Trainer der 2. und 3. Mannschaft ist der frühere Kreisauswahl-Coach das perfekte Rädchen im Eibacher Kosmos. 
Von Michael Watzinger
Thomas Neubauer fühlt sich bei der DJK Eibach perfekt aufgehoben.
Florian Gitzing
Kurze, aber intensive Laufbahn als aktiver Spieler 

Als Thomas Neubauer mit acht Jahren bei Tuspo Nürnberg in der Jugend aufkreuzte, hätte er wohl selbst nicht geglaubt, sein Fußballer-Herz einmal an einen völlig anderen Verein zu verlieren. Gemeinsam mit Mitspieler Oliver Zettl, der später bei der SpVgg Fürth als Pokalheld einen Eintrag in die Geschichtsbücher erhielt, machte er die Sportplätze im Nürnberger Norden unsicher, ehe ihn ein Umzug mit zwölf Jahren zum TSV Südwest verschlagen sollte.

Dort angekommen durchlief der lauffreudige Mittelfeldmann sämtliche Junioren-Mannschaften, bevor er schließlich Teil der ruhmreichen Landesliga-Truppe in der Ära von Vorstand Hans Maringer werden sollte: "Das war für mich als junger Spieler eine unvergessliche Zeit! Gemeinsam mit so vielen hervorragenden Fußballern wie zum Beispiel Norbert Glintschert auf dem Feld zu stehen war der absolute Wahnsinn! Ich habe für die Jungs in erster Linie als defensiver Mittelfeldspieler die Drecksarbeit auf dem Feld verrichtet und mich in dieser Rolle total wohl gefühlt. Leider habe ich mir dann mit 23 Jahren das erste Mal mein Kreuzband gerissen, anschließend folgte nur kurze Zeit später dieselbe Verletzung in meinem anderen Knie. Damals war die Medizin bei weitem nicht so weit fortgeschritten und so kam es, dass ich meine Laufbahn bereits mit 24 Jahren beenden musste", blickt Neubauer etwas wehmütig auf die aufregende Zeit an der Jägerstraße zurück.

Thomas Neubauer (hintere Reihe, 5.v.l.) war Teil der Südwester Landesliga-Truppe, hier ein Bild aus der Saison 1981/82.
privat

Neuanfang bei der DJK Eibach

Nach seiner Verletzung brauchte der heute 58-Jährige zunächst etwas Abstand vom Fußball. Es dauerte, bis Sohn Patrick 1995 als Jüngling ebenfalls auf den grünen Rasen drängte und schließlich bei der DJK Eibach seine sportliche Heimat fand. "Patrick hat mit sechs Jahren in der F2-Jugend angefangen und hatte zwei junge und wirklich gute Trainer, die bei 25 bis 30 Kindern allerdings an ihre Grenzen stießen. So kam es, dass ich mich dazu entschlossen habe, die Jugend meines Sohnes zu übernehmen. Ich habe das aber bewusst nur zwei Jahre gemacht, denn ich halte nichts davon, als Vater sein Kind die komplette Juniorenzeit über zu betreuen", merkt er mit klarer Linie an.

So kam es, dass sich Thomas Neubauer fortan stolze 13 Jahre lang um die Belange der U13-Junioren kümmerte - ein Alter, das er noch heute für besonders wichtig in der Entwicklung der Spieler erachtet: "1998 hat mich ein wirklich toller Vortrag des langjährigen Trainers Dettmar Cramer dazu inspiriert meinen Trainerschein zu machen. Wir waren damals mit der U13 in der Kreisliga, was zu dieser Zeit die höchste Liga in dieser Altersklasse war. Und ich wollte meine Jungs so gut es geht voranbringen. Es war schon klasse sich mit den wirklich großen Vereinen der Region zu messen und man merkt in diesem Alter oftmals die größten Entwicklungsschritte. Die Arbeit hat mir unheimlich große Freude bereitet."   

Auf die Arbeit als U13-Trainer der DJK Eibach blickt Neubauer besonders gerne zurück. So betreute er in der Saison 2007/2008 mit Yannick Scholz (hintere Reihe, 4.v.l., heute TSV Buch), Dennis Reinholz (hintere Reihe, 3.v.l., SG Quelle Fürth) und Kai Neuerer (vordere Reihe, 3.v.l., SV Seligenporten) durchaus bekannte Namen der Region.
privat

Von wegen Auszeit

Zwischenzeitlich wurde dann der Wunsch nach einer Pause deutlich. Neubauer, obendrein auch zehn Jahre lang als Jugendleiter bei der DJK tätig, wollte sich selbst eine kleine Auszeit gönnen. Dass es nicht so weit kommen sollte, war dann der Liebe zum Verein geschuldet: "Ich hatte mir eigentlich ein Sabbatjahr vorgenommen. Nach all den Jahren wollte ich mir ein wenig Ruhe gönnen. Dann allerdings war unsere E4 und schließlich auch noch die Posten bei den zweiten und dritten Herren unbesetzt", lacht der Vollblut-Trainer laut.

So kam es, dass Neubauer jene verwaisten Stellen eigenständig schloss und beide Teams im Herrenbereich nach wie vor als Trainer betreuet. "Manche Leute fragen mich manchmal ein wenig entgeistert, warum ich mir das antue - aber ich mache das wirklich einfach unheimlich gerne! Beide Mannschaften sind als Übergangsstation und für den einen oder anderen auch als Sprungbrett gedacht und ich kann weiterhin mit jungen Spielern arbeiten. Das ist etwas, was mir persönlich viel mehr gibt, als beispielsweise unsere 1. Mannschaft zu betreuen. Außerdem haben und hatten wir da mit Christian Hüttl oder auch dessen Vorgänger Alex Bühringer menschlich und fachlich ohnehin super Leute auf der Position. Ich habe meinen Platz einfach gefunden und bin glücklich wie es ist!"

Mehr als nur Vereinstrainer

Als wäre jene Vita nicht schon imposant genug, trug Neubauer seinen Teil auch innerhalb des Bayerischen Fußball-Verbandes bei. Fünf Jahre als Jugendgruppenleiter der F- und E-Junioren für den organisatorischen Ablauf tätig wechselte er schließlich für vier Jahre in Richtung Stützpunkt-Trainer und war dort jeweils zwei Spielzeiten an der Entwicklung der Jahrgänge 1987 und 1989 maßgeblich beteiligt. "Es war spitze, hiesige Talente wie Daniel Adlung, Sascha Amtmann, Michael Jonczy oder auch Julia Simic, um nur ein paar zu nennen, zu betreuen und an ihrem Werdegang teilzuhaben. Das war noch einmal ein anderes Niveau und erfüllt mich auch rückblickend schon ein wenig mit Stolz", offenbart der 58-Jährige hierbei.

Stützpunkttrainer Thomas Neubauer (l.) mit seinem Jahrgang 1987. Daniel Adlung (hinten 4.v.l.) wurde Profi, Sascha Amtmann (2.v.r.) spielte im DFB-Pokal, aber beispielsweise auch Michael Jonczy (unten 2.v.r.) sowie Keeper Marcus Kredel (vorne links) machten von sich reden. 
privat

Im Vorruhestand weiter aktiv

Obendrein fungiert der sich mittlerweile im Vorruhestand befindliche Neubauer inzwischen auch als Hilfsplatzwart bei der DJK, was ihm große Freude bereitet: "Nach meiner Tätigkeit als Beamter bei der Postbank wurde mir der engagierte Vorruhestand angeboten, den ich zum 1. Juli des letzten Jahres angenommen habe. Meine ehrenamtlichen Stunden darf ich bei der DJK ausüben und so helfe ich dabei, das Gelände in Schuss zu halten, stutze Bäume und mähe den Rasen. So bin ich ein Stück weit in der Natur und tue der DJK gleichzeitig etwas Gutes."

Langweilig wird Neubauer also auch in seinem neuen Lebensabschnitt keinesfalls. Und auch sportlich ist der 58-Jährige noch so gut es die Gesundheit zulässt - mit inzwischen vier Kreuzbandrissen kein einfaches Unterfangen - aktiv. Mit seiner Clique stehen unter anderem bereits zwei Alpenüberquerungen zu Buche und auch das Radfahren bereitet große Freude.

Möglichst aktiv: mit seiner Wandergruppe hat Thomas Neubauer bereits einige Hürden überwunden.
privat

Am liebsten ist Thomas Neubauer aber dennoch bei seiner DJK Eibach vor Ort. Dass auch seine 28-jährige Tochter Sarah ihren Lebenspartner bei der DJK gefunden hat und so in gewisser Weise ebenfalls mit dem Verein verbunden ist, sollte an dieser Stelle nicht mehr sonderlich überraschen. Schließlich ist ihr Vater ein perfektes Bindeglied im Verein, das perfekte Rädchen im Eibacher Kosmos. 

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Daten DJK Nürnberg-Eibach

DJK Nürnberg-Eibach
Gründung: 1923
Farben: Schwarz-Weiß
Abteilungen: Fußball, Tischtennis, Handball, Kampfsport, Gymnastik, Fitness, Turnen, Theatergruppe, Tanzsport, eSport


Steckbrief T. Neubauer

Thomas Neubauer
Alter
62
Nation
Deutschland

Trainerstationen T. Neubauer

21/22
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