Soccer Plaza Cup: Aus Talenten wurden millionenschwere Profis! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.02.2021 um 11:00 Uhr
Soccer Plaza Cup: Aus Talenten wurden millionenschwere Profis!
Von 2010 bis 2015 gab es den Soccer Plaza Cup der U13-Junioren in Schwabach. Die Siegerliste reichte von Hertha BSC, FC Bayern München, Hannover 96, VfB Stuttgart bis zum FC Augsburg. Aber was wurde aus den hochverlangten D-Junioren im Laufe der Jahre? Wir haben gemeinsam mit dem Turnier-Organisator Claus Ostermeier nachgeschaut.
Von Marco Galuska
Siegerehrung beim Soccer Plaza Cup 2010: Maximilian Mittelstädt von Hertha BSC gewann nicht nur das Turnier, sondern wurde zum wertvollsten Spieler gekürt.
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Das bundesweit beste U13-Turnier

Es war ein ambitioniertes Vorhaben, das in der neu errichteten Soccer Plaza von Jochen Scharf in Schwabach Ende 2010 zum ersten Mal stattfinden sollte. Mit dem "Soccer Plaza Cup" sollte ein D-Junioren-Turnier geschaffen werden, das als Kräftemessen der besten Nachwuchsteams aus dem Bundesgebiet und der Nachbarländer dienen sollte. Mit jener Veranstaltung, die einmal im Jahr Ende November/Anfang Dezember ausgetragen wurde, traf man absolut den Nerv der großen Vereine. Es wurde über die Zeit zum bundesweit besten Hallenturnier.

Claus Ostermeier (l.) war sechs Jahre lang der Organisator beim Soccer Plaza Cup, den Jochen Scharf in seiner Halle ins Leben gerufen hatte.
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Im Vorfeld der ersten Auflage waren die Anstrengungen noch besonders groß, galt es doch Kontakte zu den Nachwuchsabteilungen der Bundesligisten aufzubauen. Doch die Werbetrommel musste man ab dem Jahr 2011 nicht mehr wirklich rühren. Dass man in Schwabach ein Turnier auf Kunstrasen mit Rundumbande und Tribüne vorfinden würde und die Organisation sowie das Teilnehmerfeld erstklassig war, verbreitete sich wie ein Lauffeuer: "Am Ende wollte fast jeder in das Turnier rein, da mussten wir vielen namhaften Vereinen, wie beispielsweise RB Leipzig oder dem 1. FC Köln, sogar absagen", erinnert sich Claus Ostermeier zurück. Das Niveau steigerte sich von Jahr zu Jahr und der Nachwuchs aus der eher zweiten Reihe in Deutschland kam am Ende praktisch nicht mehr zum Zuge. Im Jahr 2015 fand die sechste und letzte Auflage statt, was aber nicht am Turnierformat lag, sondern an der Tatsache, dass der Inhaber die Soccerhalle aus wirtschaftlichen Gründen umfunktionierte.

Beckenbauer, Dardai, Köllner & Ratinho

Der aktuelle Bundesliga-Trainer Pal Dardai war mit seiner Hertha in Schwabach zu Gast.
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Unter den Trainern der teilnehmenden Teams waren schon damals bekannte Namen in Schwabach hinter der Bande dabei. Beispielhaft finden sich die Namen des früh verstorbenen Stephan Beckenbauer (FC Bayern München), Ratinho (1. FC Kaiserslautern), Pal Dardai (Hertha BSC), Michael Köllner (Regionalauswahl Ostbayern), Thomas Brunner (Regionalauswahl Ostbayern), Collin Benjamin (TSV 1860 München) oder Alexander Bugera (1. FC Kaiserslautern).

Nur in Fachkreisen bereits bekannt waren die Kicker, die sich als U13-Junioren beweisen durften. "Die Scouts der Vereine hatten die Namen schon auf den Zettel, schauten sich das Ganze aber noch einmal genauer vor Ort an, denn so viele gute Spieler bekam man auf einmal nur selten zu sehen", so Ostermeier.

Mehr als zehn Jahre sind seit der Turnierpremiere mittlerweile vergangen, der Blick zurück auf die sechs Turniere um den Soccer Plaza Cup fällt dabei weniger nostalgisch, sondern eher voller Neugier aus, welche Karrieren die talentierten Kids mittlerweile genommen haben. "In den ersten drei Jahren habe ich die Spieler noch ausgewählt, ab der vierten Auflage wurde der wertvollste Spieler dann per Trainervotum ermittelt", verrät Ostermeier.

Die wertvollsten Spieler beim Soccer Plaza Cup:
Marktwert laut transfermarkt.de, Stand: Februar 2021

2010: Maximilian Mittelstädt (Hertha BSC)
(heute: 23 Jahre, Hertha BSC, Marktwert 10 Mio. EUR)

Turnierbericht 2010


2011: Adrian Fein (FC Bayern München)
(heute: 21 Jahre, PSV Eindhoven (Leihe), Marktwert 5 Mio. EUR)

Turnierbericht 2011


2. Soccer Plaza Cup
In ihm sahen die Turnierbeobachter den "Beckenbauer des Jahres 2018": Adrian Fein überzeugte Zuschauer und Jury als "wertvollster Spieler" des Turniers. Vom FC Bayern München wurde der Junioren-Nationalspieler später zum SSV Jahn Regensburg und Hamburger SV ausgeliehen, aktuell spielt er beim PSV Eindhoven.
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2012: Lucas Sulzbacher (Rapid Wien)
(heute: 20 Jahre, Rapid Wien, Marktwert 250.000 EUR)

Turnierbericht 2012


3. Soccer Plaza Cup
Rapid Wiens Lukas Sulzbacher (links) wurde zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt, der beste Torwart war Michael Wagner vom FC Bayern München. Sulzbacher durchlief sämtliche Junioren-Nationalteams in Österreich und spielt nach wie vor bei Rapid Wien.
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2013: Ole Pohlmann (Hannover 96)
(heute: 19 Jahre, VfL Wolfsburg, Marktwert: 75.000 EUR)

Turnierbericht 2013


Soccer Plaza Cup
Ole Pohlmann von Hannover 96 wurde 2013 zum MVP in Schwabach gewählt, er wechselte 2015 zum VfL Wolfsburg und durchlief die deutschen Junioren-Nationalteams. In seinem ersten Herrenjahr kam er bislang im Regionalliga-Team der Wölfe zum Einsatz.
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2014: Lazar Samardzic (Hertha BSC)
(heute: 18 Jahre, RB Leipzig, Marktwert: 3 Mio EUR)

Turnierbericht 2014


5. Soccer Plaza Cup
Lazar Samardzic war 2014 der wertvollste Spieler in Schwabach. Aus der Hertha-Jugend verpflichtete RB Leipzig das Talent für eine Ablöse von 500.000 Euro. Samardzic durchlief sämtliche deutsche Junioren-Teams, spielte für Leipzig in der Bundesliga und stand im Champions-League-Kader der Roten Bullen. 
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2015: Behar Neziri (FC Augsburg)
(heute: 17 Jahre, FC Bayern München U19)

Turnierbericht 2015


Soccer Plaza Cup
Turnierorganisator Claus Ostermeier zeichnete 2015 den wertvollsten Spieler Behar Neziri (links FC Augsburg) und den Besten Torwart, Kaiserslauterns Egzon Mahmuti, aus. Neziri wechselte 2016 in die Jugend des FC Bayern München, wo er aktuell im Kader der U19 steht. Ein Marktwert wird für ihn noch nicht angegeben.
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Adrian Fein war mit Abstand der Beste

In der Rückschau auf die sechs Jahre Soccer Plaza Cup fällt es Claus Ostermeier relativ leicht, den Besten der Besten zu bestimmen: "Adrian Fein war mit Abstand der beste Kicker! Der hatte alles drauf, das war schon der absolute Wahnsinn." In Erinnerung blieb auch der körperlich extrem robuste Ole Pohlmann von Hannover 96: "Der hat alles in Grund und Boden geschossen und aus der Halle eine Achterbahn gemacht." Als gesamte Mannschaft hat der FC Augsburg bei der letzten Auflage bleibenden Eindruck hinterlassen. "Der 2004er-Jahrgang des FCA war überragend! Kein Wunder, dass nach der Saison da ein ganzer Block zum FC Bayern gewechselt ist", sagt der langjähriger Herren- und Jugendtrainer Ostermeier, der bei seiner Recherche schmunzeln musste, als er dann feststellte, dass der FC Bayern München für die folgende Saison kräftig auf Einkaufstour für den Nachwuchs gegangen war und sich die Arbeit des Scouts vom Rekordmeister, der sich damals bei der Turnierleitung vorgestellt hatte, offenbar fruchtete. Mit dem damaligen Augsburger Behar Neziri spielt der wertvollste Spieler des letzten Schwabacher Turniers derzeit noch in der U19 der Bayern, die sich 2016 den Zuschlag sicherten und damit die Späher aus England und Spanien ausstechen konnten. "Was mir da der Augsburger Trainer verraten hat, wie schon um einen 13-Jährigen gebuhlt wurde, das war wirklich nicht mehr normal", schluckt selbst Insider Ostermeier.

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Turniersieger

2010: Hertha BSC
2011: FC Bayern München
2012: Hannover 96
2013: FC Bayern München
2014: VfB Stuttgart
2015: FC Augsburg


Wertvollste Spieler

2010: Maximilian Mittelstädt (Hertha BSC)
2011: Adrian Fein (FC Bayern München)
2012: Lucas Sulzbacher (Rapid Wien)
2013: Ole Pohlmann (Hannover 96)
2014: Lazar Samardzic (Hertha BSC)
2015: Behar Neziri (FC Augsburg)

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