Coach Lars Teuchert im Gespräch: "Im Jugendfußball gibt es keine Tiefpunkte!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.02.2021 um 12:00 Uhr
Coach Lars Teuchert im Gespräch: "Im Jugendfußball gibt es keine Tiefpunkte!"
Nach nur drei absolvierten Spielen stehen bei der U14 des FC Coburg ebenfalls die Füße still. Neun Punkte aus drei Spielen mit 16 erzielten Treffern sprechen für die Dominanz der von Lars und Yannick Teuchert trainierten Mannschaft. Wir sprachen mit dem Übungsleiter der Vestekicker-U14, Lars Teuchert, der sich bislang sehr zufrieden mit der persönlichen und sportlichen Entwicklung seiner Jungs zeigt.
Von Alexander Grober
Auf einer Skala von eins bis zehn, wie würden Sie die bisherige Runde bewerten? Warum hat sich Ihr Team gerade diese Note verdient?
Lars Teuchert: Ich bin insgesamt kein großer Fan davon, Bewertungen in Noten auszudrücken. Zusätzlich macht es die unterbrochene Saison, in der wir erst drei Spiele absolviert haben, noch schwerer, eine Resümee in Form einer Note zu ziehen. Grundsätzlich bin ich mit der Entwicklung der Jungs in der langen Vorbereitung und den bisherigen gezeigten Leistungen in den drei Spielen durchaus zufrieden, wenn man vor allem die Umstände betrachtet, die uns seit März 2020 begleiten.

Lars Teuchert wird ab dem Restart wohl mit einem neuen Co-Trainer arbeiten, nachdem sein Cousin Yannick nach Würzburg gezogen ist.
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Gab es ein Spiel, mit dem Sie als Trainer so richtig zufrieden war, ein Highlight der Saison?
Lars Teuchert: Jedes Spiel war in der Nachbetrachtung ein absolutes Highlight , da Woche für Woche gezittert wurde, ob innerhalb des Vereins sich nicht doch eine Corona-Kontaktperson herausstellt und die Spiele somit kurzfristig abgesagt werden mussten. Fußballerisch gab es in jedem der Spiele Höhen und Tiefen, aber der 5:0-Heimsieg zu Saisonstart gegen die Jungs von Don Bosco Bamberg war in meinen Augen dann schon direkt die konstanteste Leistung, weil meine Jungs bis auf ihre typischen zehn „schüchternen“ Anfangsminuten wirklich vieles gut umgesetzt haben und sich im Defensivverbund mit der Null und endlich auch mal vor der Kiste mit fünf Toren belohnt haben. 

Was war der Tiefpunkt der bisherigen Runde? Welche Partie würden Sie denn gerne noch einmal bestreiten und was würden Sie dann anders machen?
Lars Teuchert: Im Jugendfußball gibt es keine Tiefpunkte! Mein persönlicher Tiefpunkt war, dass ich bei unserem Derby gegen Rödental - aufgrund einer Corona Sicherheitsmaßnahme - leider nicht dabei sein konnte beziehungsweise durfte. Im Nachhinein hätte ich den Kontakt zu der Kontaktperson wahrscheinlich gemieden, wenn man so etwas vorausahnen könnte. Aber auch hier noch einmal Respekt an die Jungs und großen Dank an meinen Cousin und Co-Trainer Yannick Teuchert, welche zusammen die nicht ganz so einfache Aufgabe überragend umgesetzt haben.

Welcher Gegner hat Sie denn bisher am meisten beeindruckt und warum?
Lars Teuchert: Wir wissen um die hohen Qualitäten der Gegner in der U15-Bezirksoberliga, vor allem als jüngerer Jahrgang. Somit hat mich jetzt kein Gegner direkt beeindruckt oder überrascht. In der Vorbereitung haben mich am meisten die U13-Jungs vom 1. FC Nürnberg  beeindruckt , da sie erstens sehr viele spielerische Lösungen gesucht und gefunden haben und zudem, trotz ihrer körperlichen Nachteile, in jedem Drittel des Platzes giftig und vor allem griffig waren. 

Welcher Ihrer Spieler hat Sie in der bisherigen Runde positiv überrascht?
Lars Teuchert: Hier will ich logischerweise keinen herausheben. Aber auch hier muss ich sagen, dass mich keiner wahnsinnig überrascht hat, denn, dass jeder meiner Spieler auf seine individuelle Weise Qualität auf und neben dem Platz mitbringt, ist mir bewusst. Die Frage ist nur wer, wo, wie viel davon abrufen kann und da gab es einige, die den ersten Lockdown sehr gut genutzt haben, um oft an ihr Potenzial heranzukommen.

Wenn Sie ein Tor des Jahres bei Ihrem Team küren mussten, wer hätte es denn gegen wen erzielt und wie ist es zustandegekommen?
Lars Teuchert: Das 1:0 gegen Don Bosco hat mir als Trainer imponiert, da eine der Eckballvarianten auf Anhieb geklappt hat und Neo Künstler nach Verlängerung einschieben konnte. Zudem fällt bei so einem ersten Saisontor im ersten Saisonspiel auch etwas die Anspannung als Trainer ab und bei den Jungs steigt schnell das Selbstvertrauen. 

Mal angenommen, Sie könnten sich Ihren Wunschspieler von einem Ihrer Liga-Kontrahenten ins Team holen. Auf wenn würde Ihre Wahl fallen und warum?
Lars Teuchert: Bei jedem unserer bisherigen Gegner waren teilweise sehr interessante Spieler dabei, aber ich muss sagen wir haben im NLZ genug tolle Jungs und Mädels, speziell im Jahrgang 2007. Deshalb bin ich froh und stolz, dass ich mit den Spielern arbeiten darf, die mir zur Verfügung stehen. 

Ist denn schon klar, ob Sie über den Sommer hinaus Trainer bleiben?
Lars Teuchert: Ich werde über den Sommer hinweg weiterhin als Jugendtrainer beim FC Coburg tätig sein.

Nicht mehr Co-Trainer der FCC U14: Yannik Teuchert (re.) - hier gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Lukas Mosert vom SV Friesen - den es beruflich nach Würzburg gezogen hat.
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Gibt es seit dem letzten Spiel Neuzugänge oder Abgänge?
Lars Teuchert: Nein, gibt es nicht. Die aktuelle Situation ermöglicht in beide Richtungen für Spieler und Trainer kaum Möglichkeiten. Außerdem haben wir auch keinen Bedarf, wie oben angesprochen, sind wir sehr zufrieden mit den Jungs und Mädels, die wir im Jahrgang 2007 haben. Den einzigen Abgang haben wir leider auf der Position des Co- Trainers, da mein Cousin Yannick Teuchert beruflich nach Würzburg zieht, aber auch dafür haben wir potenzielle Nachfolger für den möglichen Re-Start. 

Kehren verletzte oder lange Zeit fehlende Spieler zurück?
Lars Teuchert: Zum Glück ist uns großes Verletzungspech erspart geblieben. Ewald Nuss, der sich im Testspiel gegen Bayreuth im August den Ellenbogen angebrochen hat, ist zum Glück auch wieder kurz vor dem Lockdown zurückgekommen. 

Wer wird sich am Ende den Meistertitel sichern und warum?
Lars Teuchert: Um ehrlich zu sein, mache ich mir darüber, vor allem in der aktuellen Situation, überhaupt keine Gedanken. Wir wollen einfach in absehbarer Zeit gemeinsam mit den Jungs auf den Platz stehen und nicht vor oder hinter der Kamera in diversen Online-Einheiten trainieren. 

Was muss am Saisonende passiert sein, damit Sie sich zufrieden und ganz entspannt zurücklehnen können?
Lars Teuchert: Ich wäre froh , wenn wir Ende Juni auf eine fertig gespielte Runde zurückblicken können, in welcher meine Spieler, trotz Corona, eine gute sportliche und menschliche Entwicklung genommen haben und den Blick dann einfach auf eine coronafreie Fußballzukunft richten können. 

Und welche Schlagzeile sollte dann bei anpfiff.info zu lesen sein?
Lars Teuchert: Um trotzdem auch mal etwas Sportliches zu nennen: „FCC U14 wird BOL-Meister, U15 erreicht den Bayernliga-Klassenerhalt“, weil dann alle Weichen für den Jahrgang 2007 gelegt sind und die Jungs mit Selbstvertrauen in die Bayernliga- Saison gehen können, die sie sich absolut verdient haben!

anpfiff.info möchte gerne die „Stillen Helden“ aus den Vereinen vorstellen. Helfer im Hintergrund, die seit vielen Jahren da sind und ohne die gar nichts geht! Wer aus Ihrem Verein hat sich da auf jeden Fall eine Erwähnung verdient und warum?
Lars Teuchert: Grundsätzlich will ich hier all meine Trainerkollegen im Jugendbereich nennen, egal ob bei uns in Coburg oder in allen anderen Vereinen. Da diese wahnsinnig viel Aufwand betreiben aus Spaß und Leidenschaft und nicht aus irgendwelchen finanziellen Aspekten! Aus unserem Verein würde ich Konstantin Körner, vor allem während des aktuellen Corona-Lockdowns hervorheben. "Konsti" kümmert sich als einziger Athletiktrainer des Vereins auch in den schwierigen Zeiten, per Onlinetraining um jede einzelne NLZ-Mannschaft und ist somit mit bis zu fünf Einheiten in der Woche enorm beschäftigt. Danke dafür! 

anpfiff.info bedankt sich bei Lars Teuchert für das angenehme und ausführliche Gespräch!




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Steckbrief L. Teuchert

Lars Teuchert
Alter
25
Geburtsort
Coburg
Wohnort
Weidach
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Gewicht
73 kg
Beruf
Student
Hobbies
Fußball
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Landesligaaufstieg mit dem FC Coburg 2018


Entweder...oder

5:4 oder 1:0
Im Jugendfußball auf jeden Fall ein 5:4, da das Ergebnis vor allem für mutigen Fußball steht und dabei dürfen Fehler jederzeit passieren.
Weizen oder Wein
Dann eher Weizen, das letzte mal Wein habe ich, glaube ich, zur Oblate bei meiner eigenen Konfirmation 2013 getrunken!
Training oder Spiel
Spiel. Das Spiel ist ja der Sinn hinter dem ganzen Training.
VAR oder Referee
Die Kombination aus beiden macht es aus. Auf unserem Niveau genügen mir aber absolut die Schiedsrichter und bin ihnen dankbar, dass sie sich das Ganze teilweise antun.
Schlager oder Punk
Bei den Jungs läuft mindestens einmal vor und nach dem Spiel "Robbery" von Juice WRLD. Bin mir nicht sicher , ob die Jungs so wirklich die inhaltliche Sinnhaftigkeit des Lieds wahrnehmen, weil mich persönlich würde es weder vor dem Spiel heiß machen noch nach dem Spiel zum Feiern anregen (lacht). Aber reicht ja wenn das bei den Jungs der Fall ist. Ansonsten sind meine Spieler da sehr klassisch: vor dem Spiel Deutsch-Rap, nach dem Spiel Malle-Hits.

Tabelle Bezirksoberliga Oberfran


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