Mittelläufer alter Prägung: Manfred Fried verstorben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.01.2021 um 19:00 Uhr
Mittelläufer alter Prägung: Manfred Fried verstorben
Kurz vor Vollendung seines 82. Lebensjahres ist der langjährige Fußballspieler und -trainer Manfred Fried verstorben. Er wurde an diesem Freitag beigesetzt. Für den 1. FC Bamberg absolvierte er über 900 Spiele, zudem war er als Coach in Hirschaid und Staffelstein sowie beim SC 08 und TSV Eintracht Bamberg tätig. Als Mittelläufer prägte er beim 1. FC Bamberg die erfolgreiche Ära in den 1950er und 60er Jahren.
Von Christian Fiedler
Obwohl sein Vater ein begeisterter Handballer war, schloss sich Manfred Fried 1950 der Fußballjugend des VfL Jahn Bamberg an. Im Alter von 17 Jahren wechselte das Talent zum 1. FC Bamberg und schaffte schnell den Sprung in die Herrenmannschaft. Mit seiner kraftvollen Spielweise setzte er sich bei den Violetten rasch durch, die damals in der 2. Division spielten. Auf der Position des Mittelläufers trat Manfred Fried bald die Nachfolge des legendären Schorsch Ulzheimer an. 1958 feierte er seinen ersten großen Erfolg, als er mit dem 1. FC Bamberg vor 9.000 Zuschauern die Bayerische Meisterschaft gegen Wacker München gewann.

Mittelläufer alter Prägung

Aufgrund seiner Dynamik verkörperte Manfred Fried die Position des Mittelläufers wie kaum ein anderer, hinzu kamen seine Zweikampf- und Kopfballstärke. Schon bald klopften Erstliga-Clubs wie der 1. FC Nürnberg, der Karlsruher SC und auch Borussia Dortmund bei ihm an, doch der junge Kicker zog 1960 eine sichere Anstellung bei der Stadt Bamberg vor und blieb dadurch den Violetten erhalten. Hier spielte er unter Trainer-Ikonen der damaligen Zeit, so unter Fritz Maurischat, Jackl Müller oder Kunner Krügel. Letzterer hatte als Assistenztrainer unter Sepp Herberger Erfahrungen gesammelt und führte ein strenges Regiment: Bei Auswärtsspielen durften die Spielerfrauen nur auf der hintersten Reihe des Mannschaftsbusses sitzen, und jede Stunde mussten die Kicker den Mannschaftsbus verlassen, um Lockerungsübungen oder Bocksprünge zu machen.

Manfred Fried (1. FC Bamberg, li.) im Spiel gegen Nationalspieler Heinz Strehl vom 1. FC Nürnberg, der später unter anderem den ASV Gaustadt trainierte.
Archiv Fried


Früh ins Trainerlager gewechselt

Im besten Alter von nur 27 Jahren zwangen ihn schmerzhafte Leistenprobleme zum Karriereende bei den Violetten. Seine Begeisterung und Erfahrung brachte er fortan als Spielertrainer ein, zunächst beim TSV Hirschaid, den er in den Spielzeiten 1966/67 bis 1969/70 trainierte. Mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und erfolgshungrigen Youngstern gelang der Durchmarsch von der B-Klasse in die Bezirksliga. Ein besonderer Höhepunkt dieser Zeit war das Entscheidungsspiel um den Aufstieg vor 4.400 Zuschauern gegen den Rivalen vom ASV Sassanfahrt. Im Anschluss daran übernahm Manfred Fried ein Engagement beim TSV Staffelstein, den er auf Anhieb in die Landesliga führte. Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen den TSV Sylvia Ebersdorf fand auf dem Platz des FC Michelau statt und wurde vor 5.000 Fans gewonnen. Später folgten noch weitere Trainerstationen beim TSV Eintracht und dem SC 08 Bamberg.

Manfred Fried (ganz rechts) als Trainer beim TSV Hirschaid in der Saison 1966/67.
Joseph Baier

Juniorenfußball, Wandern, Radeln

Im höheren Alter begeisterte sich Manfred Fried zunehmend für den Juniorenfußball, während ihm die stetige Kommerzialisierung des Herrenfußballs zu viel wurde. Ab und zu sah er sich noch die Partien „seines“ 1. FC Bamberg an und spielte vermehrt Tennis. Mit seiner Frau Gertrud, mit der er fast 60 Jahre verheiratet war, unternahm er gerne Radtouren oder machte ausgedehnte Wanderungen.

Gezeichnet von einem längeren Krankenhausaufenthalt verstarb „Manner“, wie er von seinen Freunden genannt wurde, am 17. Januar 2021 im Alter von 81 Jahren in der Uniklinik in Erlangen und wurde an diesem Freitag (29. Januar 2021) auf dem Bamberger Friedhof beigesetzt. Mit Manfred Fried hat Bamberg nicht nur einen großartigen Vertreter des lokalen Fußballs, sondern auch einen allseits beliebten und tadellosen Sportsmann verloren. Ruhe in Frieden, Manner!

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