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Artikel veröffentlicht am 18.01.2021 um 13:00 Uhr

Keeper's Choice - P. Motschenbacher: Immer erst den rechten, dann den linken Schoner...

Torhüter und Linksaußen - wohl jeder, der sich für Fußball interessiert, kennt die Fortsetzung dieser Weisheit. Doch stimmt sie wirklich? Nun, Linksaußen gibt es kaum mehr, aber Torhüter. anpfiff.info möchte Ihnen die Spezies mit der Nummer eins auf dem Rücken - meistens zumindest - ein wenig näher bringen. Diesmal unterhielten wir uns mit dem 1,90 m großen Zückshuter Keeper Pascal Motschenbacher.

Von Markus Schütz

Herr Motschenbacher, wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Saison - persönlich und tabellarisch?
Pascal Motschenbacher: Persönlich bin ich mit dieser Saison eigentlich recht zufrieden. Das ein oder andere Gegentor hätte im Nachhinein nicht sein müssen, wenn man so drüber nachdenkt. Wichtig ist für mich aber auch, dass ich ohne Wehwehchen durch die Runde komme. Tabellarisch sind wir über dem Strich, was erstmal positiv ist. Trotzdem haben wir unnötig einige Punkte liegen lassen, vor allem gegen hintere Gegner, andererseits jedoch auch unverhoffte Punkte gegen vordere Gegner gesammelt.

Wie sehen Ihre mittelfristigen Pläne aus? Solange die Knochen halten beim Heimatverein?
Pascal Motschenbacher: Aktuell ist zumindest nichts anderes geplant ;-)! Der Fußball verändert sich in den nächsten Jahren noch gewaltig, was auch die kleinen Vereine spüren bzw. spüren werden, somit kann man nichts 100% ausschließen.

Was macht den SV Zückshut als Verein aus?
Pascal Motschenbacher: Der SV Zückshut ist einfach ein super Haufen. Ob auf oder neben dem Platz, der Zusammenhalt war und ist einfach Weltklasse. Nicht nur Spieler, sondern alle Funktionäre und Fans sehen das genauso. Für mich ist es einfach geil, wenn man als so kleine Ortschaft noch einen Verein mit fast ausschließlich Einheimischen stellen kann und mit den ganzen Kumpels von klein auf zusammenspielen kann.

Pascal Motschenbacher beim Abschlag.

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Apropos Funktionäre: Hat es für Sie eine besondere Bedeutung, dass der eigene Vater nicht nur selbst Keeper war, sondern auch der Vorstand des Heimatvereins ist?
Pascal Motschenbacher: Definitiv! Zum einen versteht er ja, aus eigener Erfahrung heraus, das Torwartspiel und man kann sich austauschen. Zum anderen ist er immer zu 100 Prozent - und manchmal auch mehr ;-) - für den SVZ da!

Wann haben Sie mit dem Fußballspielen begonnen?
Pascal Motschenbacher: Das müsste so im Alter von sechs Jahren gewesen sein. Damals bei den "SV WMZ-Junioren" (Weichendorf, Merkendorf, Zückshut).

Warum sind Sie Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Pascal Motschenbacher: Das ist eigentlich eine lustige Sache, denn angefangen habe ich als Feldspieler. Einmal war aber der damalige Torwart nicht da und ich sollte ins Tor, da ja mein Vater auch Torwart war - und ja seitdem bin ich nicht mehr rausgekommen ;-)

Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Pascal Motschenbacher: Klar. Bei Heimspielen bin meistens schon um ein Uhr vor Ort, um der Reserve noch zuzuschauen, die wir jetzt leider aus Personalmangel zurückziehen mussten. Ansonsten ziehe ich immer erst den rechten und dann den linken Schienbeinschoner an.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Pascal Motschenbacher: Ganz klar Oliver Kahn! Fußballverrückt und eine hundertprozentige Identifikationsfigur.

Pascal Motschenbacher pariert vor einem Heimspiel einen Ball beim Warmschießen. Auch sein Vater Rainer Motschenbacher, jetzt Vorstand des Vereins, stand schon beim SV Zückshut zwischen den Pfosten.

anpfiff.info

Wer ist aktuell der beste Torwart für Sie im Spielkreis?
Pascal Motschenbacher: Puh, gute Frage, ich finde, wir haben generell ein gutes Niveau an Keepern im Kreis. Aus den direkten Duellen dieser Runde ist mir Mathias Kühhorn hängen geblieben. Ansonsten fallen mir noch Michael Menze und Maxi Reschke ein.

In welchem Spiel waren Sie unüberwindbar?
Pascal Motschenbacher: Da gab es ein Spiel beim klaren Meisterfavoriten FC Strullendorf. Nachdem wir am Vorabend den Sohn eines Kumpels haben "brunzen" lassen, haben wir uns nicht allzu viel ausgemalt. Trotzdem haben wir am Ende mit 3:0 gewonnen - mit drei Torschüssen und ich glaube 85 Minuten Strullendorfer Dauerfeuer auf unser Tor :D.

In welchem Spiel hatten Sie einen sogenannten "schwarzen Tag"?
Pascal Motschenbacher: Da gab es auch den ein oder anderen, meine Mitspieler wissen das auch und lachen jetzt bestimmt ;-) Da fällt mir zum einen die 8:1-Niederlage in Aufseß 16/17 ein, als gefühlt jeder Schuss ein Treffer war. Und ein Heimspiel, damals noch unter Wolfgang Wagner, gegen den 08 Bamberg. Da gehen beim 0:4 alle Gegentore auf meine Kappe...

Erinnern Sie sich an ein sogenanntes "Kack-Tor"... ;-)?
Pascal Motschenbacher: Oh ja! Das müsste meine erste Saison im Herrenbereich gewesen sein, als ich daheim gegen Kleukheim versucht habe, den gegnerischen Stürmer auszuspielen. Ist natürlich mächtig schief gelaufen...

Wie ist Ihre Quote bei Elfern? Wann haben Sie zuletzt einen gehalten?
Pascal Motschenbacher: Die Quote kann ich schlecht schätzen, hab das auch nicht so auf dem Schirm ;-). Der letzte Elfer war diese Saison beim 3:3 in Gaustadt gegen den Wacker.

Welche Torwartregel würden Sie gerne abschaffen bzw. einführen?
Pascal Motschenbacher: Da bleibe ich beim Thema Elfmeter. Die Regel mit einem Fuß auf der Linie bleiben zu müssen, finde ich unsinnig. Die Situation ist eh schon schwer genug für uns Keeper...

Erfahrung im Fußball ist nicht zu unterschätzen: Was macht der erfahrene Pascal Motschenbacher anders oder besser, als der, der ca. 2011 frisch aus der A-Jugend kam?
Pascal Motschenbacher: Immer noch mehr dazulernen! Die Aufregung bei wichtigen Partien hat sich deutlich gelegt, was auch enorm weiterhilft im Spiel, um klar im Kopf zu bleiben. Zum anderen versuche ich, meinen Mitspielern mehr beim Spielaufbau und den Jüngeren mit Kommandos und einigen Tipps im Spiel zu helfen ;-).