Lehrgang so bequem wie noch nie: Kommt jetzt der Laptop-Schiedsrichter? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.01.2021 um 06:00 Uhr
Lehrgang so bequem wie noch nie: Kommt jetzt der Laptop-Schiedsrichter?
Lockdown bedeutet für manche Berufsgruppen Homeoffice gepaart mit abendlicher Langeweile. Der BFV hat nun ein Angebot für alle Regelexperten und die, die es werden wollen: ein kostenloser Neulingslehrgang für Schiedsrichter, der ganz einfach zuhause auf der Couch absolviert werden kann.
Von Uwe Kellner
Die Corona-Pandemie stellt nicht nur Vereine und Fußballer vor eine große Herausforderung, sondern vor allem auch die Schiedsrichter, denn wenn es irgendwann wieder losgeht, müssen die Spiele im Amateurbereich schließlich wieder gepfiffen werden. Damit das gewährleistet ist, brauchen die Referees Nachwuchs - und diesen anzuwerben ist momentan noch schwerer als zuvor. Matthias Dresel, der seit November 2017 Lehrwart der Schiedsrichtergruppe Fränkische Schweiz ist, hatte zusammen mit seinem Lehrwart-Kollegen Thomas Schnaubelt aus dem Pegnitzgrund für März einen Neulingslehrgang geplant, den sie aufgrund der Pandemie allerdings bereits verschoben haben. Wohin man schaut, das gleiche Problem.

Deswegen unterstützt Matthias Dresel den Vorstoß des Bayerischen Fußballverbands, neue Schiedsrichter per Online-Kurs anzuwerben beziehungsweise auszubilden. "Das ist eine sehr gute Sache", unterstreicht der junge Schiri-Funktionär. In kurzer Zeit, an wenigen Abenden, werden den Interessierten alle 17 Fußballregeln genau vorgestellt, so dass die Teilnehmer des Kurses am Ende fit für eine theoretische Prüfung sind. "So bequem wie während der Pandemie war es noch nie, Schiedsrichter zu werden", findet Matthias Dresel.

Die Termine für die Online-Kurse finden Sie unter diesem Link.
Lehrgang 1 startet am 23. Januar, Lehrgang 2 startet am 6. Februar.


Die Anmeldung ist spontan möglich bis einen Tag vor Lehrgangsstart.
Anmelden können Sie sich hier.
Die Voraussetzungen für die Teilnahme sind gering: lediglich ein Mindestalter von 14 Jahren und die Mitgliedschaft in einem Verein werden verlangt.

Matthias Dresel (re.) findet die Online-Lehrgänge zur Ausbildung zum Schiedsrichter definitiv sinnvoll. So bequem und einfach wie jetzt war es es noch nie, Schiedsrichter zu werden. Aus dem heimischen Wohn- oder Arbeitszimmer kann jeder Interessierte teilnehmen.
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Der Lehrgang ist für alle Interessierten kostenlos. "Wir sind grundsätzlich über jeden froh, der an diesem Kurs teilnimmt", sagt Matthias Dresel. Im Frühjahr 2020, als der BFV das erste Mal diesen Online-Kurs anbot, nahmen über 500 Leute teil. Das hört sich viel an, aber bayernweit gesehen, ist natürlich Luft nach oben. "Bei uns in der Fränkischen Schweiz haben wir letztes Jahr leider keinen Schiedsrichter dadurch hinzubekommen. Im Pegnitzgrund waren es fünf Angemeldete und drei, die letztlich teilgenommen haben", erzählt Matthias Dresel. Deswegen hofft er auf viele Teilnehmer während des aktuellen Lockdowns. "Natürlich wäre es schön, wenn danach die Chance besteht, dass die Teilnehmer auch wirklich als Schiedsrichter anfangen."

Allerdings besteht dazu keine Verpflichtung. Theoretisch können sich auch Leute zu dem kostenlosen Kurs anmelden, um ihr eigenes Wissen über die aktuellen Fußballregeln aufzufrischen, damit sie damit später am Spielfeldrand und an den Stammtischen bei ihren Kollegen punkten können. Jeder kennt sicherlich jemanden, dem eine Regelkunde mal ganz gut tun würde - und sei es nur der anpfiff-Reporter, der schon bald wieder mit Fachwissen glänzen will. Wenn auf diesem Weg dann mehrere Schiedsrichter neu gewonnen werden, haben alle gewonnen.

Solbald der Online-Lehrgang erfolgreich absolviert und die Online-Klausur bestanden wurde, ist der Weg zum Schiedsrichter nur noch kurz. Mit einem geringen Eigenbeitrag von 50 Euro erhält man die Erstausstattung eines Schiedsrichters, die unter anderem eine komplette adidas-Ausrüstung beinhaltet. "Das zahlt in der Regel der Verein, für den man später pfeift", wirft Matthias Dresel ein, denn auch die Vereine haben etwas davon, neue Referees zu bekommen. Zudem muss man in einer "praktischen Prüfung" vorweisen, dass man einen Kilometer binnen acht Minuten laufen kann. "Danach ist man Schiedsrichter. Je höher man kommt, desto höher sind die Anforderungen, aber für die Neulinge ist der Einstieg genauso einfach, wie es hier klingt", sagt Matthias Dresel.

Auf die Frage, ob die auf diese Weise ausgebildeten Unparteiischen sich dann 'Laptop-Schiedsrichter' nennen dürfen, muss Matthias Dresel kurz lachen. "Naja, das Ziel ist eigentlich schon, dass aus allen ein richtiger Schiedsrichter wird!", schmunzelt der Lehrwart.

Jeder kann kostenlos teilnehmen und Schiedsrichter werden.
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