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Artikel veröffentlicht am 06.01.2021 um 12:00 Uhr

Comeback des Hofer Jung: Soskic: "Brate, komm einfach mal vorbei!"

Als junger Kicker schaffte es Stanisa Soskic sogar bis in die Auswahl und den Hofer Bayern. Viele Stationen folgten, ehe es in den letzten drei Jahren ruhig um den Hofer Jung aus dem "Vertl" wurde. Mit einem ebenso schönen wie wichtigen Freistoßtreffer meldete er sich im vergangenen Herbst nun bei der FT Hof wieder zurück.

Von Thomas Nietner

Servus Saša, Comeback nach drei Jahren: Wie kam es dazu? Bist Du jetzt wieder regelmäßig bei der FT dabei?

Stanisa Soskic: Wie es dazu kam? Hmmmm.. Es kam einfach spontan zustande. Fußball war schon immer eine Herzensangelegenheit für mich und erfüllte meine Seele mit Liebe und Freude. Ich traf Mitte 2020 meinen guten Freund und Landsmann Karl-Heinz Vajnberger aus Zufall im "unseren Vertl". Wir haben uns lang nimmer gesehen und haben einfach über alles gequatscht. Familie, Arbeit, Zukunftspläne und halt eben über Fussball. Er meinte nur: "Brate, komm einfach mal vorbei, wann immer du willst. Die Türen stehen dir offen. Lass dir Zeit - alles ohne Stress und irgendeinen Druck. Ich habe es mir überlegt und meinte nur, dass ich nicht fit sei. Er meinte: "Wir kriegen das schon wieder hin. Lass dir Zeit. Du kannst kicken." Ich so: "Okay Danke dir! Ich überlege es mir." Es vergingen Monate, ehe ich mich ich letztendlich dazu entschloss, mal wieder ein Fussballspiel anzuschauen. Eigentlich habe ich bereits mit dem Fussball abgeschlossen - wohlgemerkt. Ich konnte mich nicht überwinden zum Fussball zu gehen, den Jungs zuzuschauen. Man weiß, man hockt da draußen und es fühlt sich irgendwie komisch an. Man weiß, man hat über 25 Jahre Fussball gespielt. Man war auch einfach mal drei Jahre raus aus dem Geschäft. Da tut das Fussballerherz schon weh, wenn man sieht wie geil eigentlich Fußball ist. Man weiß, man ist nicht fit. Dann steht man da und denkt nach. Man will aber es geht nicht so einfach. Nachdem ich beim Spiel gegen Döhlau dann endlich mal zugeschaut habe, entschloss ich mich einfach mal wieder aufs Training zu gehen. Ich habe es einfach gemacht. Bereut? Keinesfalls! Unser Trainer und Freund "Kalle" ist ein mega Charakter, ein toller Mensch und er weiß, wie man mit Menschen umgeht. Ich bin also unseren Coach und Freund sehr sehr dankbar, wieder dabei zu sein. Ich werde so lange kicken, bis mich meine Beine tragen!

Was hast Du zwischenzeitlich gemacht und wie schwer war es, wieder einzusteigen nach so langer Zeit?

Stanisa Soskic: Ich habe mehr Zeit mit der Familie verbracht und bin mit Freunden ausgegangen, Urlaub gemacht. Dazu habe ich im Sommer 2018 geheiratet.

Verlernt hast Du ja offenbar nichts: Das letzte Spiel 2020 dürfte dir jedenfalls in Erinnerung geblieben sein. Da habt ihr in der Schlussviertelstunde gegen Rehau 2 einen 1:3-Rückstand dank vier Toren noch gedreht. Der zwischenzeitliche 3:3-Ausgleich ging auf dich. Erzähle mal kurz: Sind das genau die Spiele, warum man letztendlich den Fußball so liebt?

Stanisa Soskic: Ja, du sagst es. Es sind genau diese Spiele, warum man immer wieder die Ärme hochkrempelt und jedes Wochende aufs Neue auf dem Platz steht und sich freut, mit seinen Jungs geile Spiele zu bestreiten. Es erfüllt einen mit Ehre und Stolz, wieder dabei zu sein und zum Sieg beigetragen zu haben. Mein Freistoßtor war die Krönung für mich ehrlich gesagt. Das Gefühl, von seinen Kameraden bei dem Tor fast erstickt zu werden, kann man einfach nicht beschreiben! Deswegen bin ich wieder da! Ich mache da weiter, wo wir aufgehört haben: Mit Spaß und Freude Spiele gewinnen.

Ein echter Hofer Jung aus dem "Vertl": Stanisa Soskic

anpfiff.info

Bei der FT hast Du auch schon 2016/17 gespielt. Zuvor warst Du unter anderem in Oberkotzau, Trogen, Helmbrechts, den Westlern und den Hofer Bayern. Was ist eigentlich dein Heimatverein? Welche Erinnerungen hast Du an die ganzen Stationen? Es gab sicherlich Höhen als auch Tiefen?

Stanisa Soskic: Ich bin ein echter Hofer Junge "vom Vertl" Das war ich schon immer. Hier begann damals alles. Meine ersten Schritte waren meine ersten paar Fußballschuhe. Die Bayern waren und sind immer in meinem Herzen. Also mein Vertl und mein Heimatverein. Die FT ist ebenfalls in meinem Herzen und zählt dazu. Die Menschen dort schließe ich alle damit ein. Nicht zu vergessen sind die Menschen in Oberkotzau und Helmbrechts. Es sind alles gute Menschen, die ich kennenlernen durfte. Es hat mir sehr viel bedeutet. Danke auch an die restlichen Vereine für die Erfahrung, die ich sammeln durfte. Mal positiv mal eher weniger. Das ist nun mal so. Man lernt nur daraus. Natürlich gab es auch Tiefen in meiner jungen Fußballerzeit. Meine Verletzung damals in jungen Jahren bei den Bayern war ein Schicksalsschlag für mich. Entweder Fußballer oder kein Fußballer... Zuvor war ich Auswahlspieler unter Udo Hagen - der leider nicht mehr unter uns ist - und unseren damaligen Trainer Michael Köllner in der Jugendabteilung der Bayern. Beides tolle Persönlichkeiten und super Fußballlehrer. Das geht nun mal schnell im Fussball wegen einer Verletzung. Du kannst so schnell weg sein und oder hast immer Glück mit leichten Sachen, gut dabei raus zu kommen. Leider hat mich meine damlige schwere Verletzung nach hinten geworfen. Man wollte immer oben mitspielen, immer der Beste sein, immer der aggressivere am Ball, der stärkere am Ball zu sein, immer der klügere. Umso älter man wurde umso vorsichtiger bin ich geworden. Gerade in kniffligen Zweikämpfen zog man doch eher zurück. Ich war zwar traurig, dass ich es nicht ganz nach oben geschafft habe, aber das Leben geht weiter. Mein Motto: Einfach wieder aufstehen und besser machen. Nicht rumheulen, sondern nach vorne schauen. Man kann es sowieso nicht mehr ändern. Einfach Spaß haben und Fussball spielen. Es tut der Seele gut!

Wie schaut dein Plan für 2021 mit der FT aus? Wird man dich wie in Oberkotzau auch irgendwann mal wieder als Trainer sehen?

Stanisa Soskic: Die Saison gut abzuschließen und nächste Saison oben dabei zu sein. Am liebsten aufzusteigen. Dass kann ich leider im Moment noch nicht sagen. Es sehe, was die Zukunft bringt. Ich will dem Fußball, solange es möglich ist, erhalten bleiben. Später vielleicht auch wieder als Trainer