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Artikel veröffentlicht am 04.01.2021 um 06:00 Uhr

U19 des TV Haßfurt ist eine U18: „Das war genau der richtige Schritt!“

Auch wenn es nur drei Spiele waren, die die U19 des TV Haßfurt in der geteilten Kreisliga bestreiten konnte. Es waren 240 Minuten, in denen die Mannschaft von Marco Firsching mit drei Siegen beeindrucken konnte. Und das obwohl das Team ausschließlich aus Spielern des jüngeren Jahrgangs besteht, wie Coach Marco Firsching im Gespräch mit anpfiff.info berichtet.

Von Marco Heumann

Die U19 des TV Haßfurt lauscht den Anweisungen ihres Trainers Marco Firsching.

Das Highlight? „Natürlich war der Sieg gegen Grettstadt etwas Besonders“, sagt Marco Firsching. 3:3 stand es Ende September bis in die Nachspielzeit hinein. Dann traf Luis Kestler zum vielumjubelten 4:3! Ein Dreier des Willens in Partie Nummer zwei einer bisher nur drei Begegnungen umfassenden Runde. Zuvor hatte der TV Haßfurt 6:1 bei der (SG) TSV Schonungen gewonnen, danach folgte noch ein 6:2 gegen die (SG) SG Sennfeld. Dann war Schluss und die jungen Eichelsee-Kicker gingen als Tabellenführer in die Winterpause.

2002 schon komplett im Herrenbereich am Ball

Coacht die U19 des TV Haßfurt: Marco Firsching.

anpfiff.info

Wobei jungen durchaus wörtlich gemeint ist. Die U19 des TV Haßfurt ist nämlich eigentlich eine U18. Vor dem Start der Runde hatten die Verantwortlichen entschieden, den Jahrgang 2002 komplett in den Herrenbereich hochzuschieben, um dort verstärkt auf Eigengewächse zu setzen. Ein Plan, der, blickt man auf die Ergebnisse der Ersten in der Kreisklasse 3, durchaus aufgegangen ist.

Genau wie die Idee, die U19 aus den Spielern des Jahrgangs 2003 zu bilden. „Wir wussten, dass die Jungs stark sind und Potenzial haben“, erläutert Marco Firsching. Schließlich stehen mit Luis Kestler, Alexander Löwen oder Trainersohn Luis Firsching Akteure im Kader, die zwar TV-Eigengewächse sind, aber beim FC 05 Schweinfurt auch Erfahrungen in der Bayernliga sammeln konnten. Dazu kommen Akteure, die Teil des DFB-Stützpunktprogramms waren (Kevin Hess, Matien Ahmad) oder für den TV Haßfurt in der U17 und U15 in der Bezirksoberliga am Ball waren.

Eine gut besetzte Truppe! Da stellt sich natürlich die Frage, warum auf den Aufstieg in die U19-Bezirksoberliga, der als Meister der Kreisliga in der abgebrochenen Runde 2019/2020 möglich gewesen wäre, verzichtet wurde. „Wir haben die Vor- und Nachteile genau abgewogen“, erklärt Marco Firsching. Und zwar nicht unter den Verantwortlichen. Auch die Spieler wurden eingebunden. „Die Jungs waren sich einig“, sagt ihr Coach. „Sie haben alle schon höherklassig gespielt und müssen sich nichts mehr beweisen.“ Daher war die Kreisliga ihre erste Wahl.

Drei Spiele und noch keine Niederlage: Die U19 des TV Haßfurt, die eigentlich eine U18 ist.

anpfiff.info

In der U17 und der U15 kein Spitzenteam in der Bezirksoberliga

Genau wie die ihres Trainers. Marco Firsching glaubt, dass die höhere Liga mit einem durchgängig jüngeren Jahrgang für die Entwicklung der Mannschaft eher hinderlich gewesen wäre. Zumal die 2003er in der U17 oder U15 in der Bezirksoberliga nicht zu den Spitzenteams gehörten. „Da haben sie auch immer wieder kräftig auf den Sack bekommen.“

Eine Erfahrung, die in der laufenden Runde bisher ausgeblieben ist. „In der Kreisliga zu bleiben, war genau der richtige Schritt“, findet Marco Firsching. „Und das sage ich nicht nur, weil wir bisher alle Spiele gewonnen haben.“ Vielmehr passe die Entscheidung zur Zielsetzung des TV Haßfurt. „Wir wollen möglichst viele unsere Jungs in den Herrenbereich hoch- und dort in unsere Mannschaften reinbringen.“

Den Grundstock dafür kann der erfahrene Coach zusammen mit seinem Trainerteam, zu dem Norbert Keil, Jürgen Hacker, Gerhard Röß und der junge Jonas Schott (Jahrgang 2000) gehören, mit seinen 2003er in den Übungseinheiten ohne jeden Druck legen. „Nachholbedarf gibt es immer und bei allen.“

Trainer Marco Firsching bei der Halbzeitansprache.

anpfiff.info

Neue Positionen kennenlernen

Ein Schwerpunkt liegt im Kennenlernen neuer Positionen und im körperlichen Bereich, „damit die Jungs für das, was bei den Herren auf sie zukommt, gewappnet sind“. Resultate und der Tabellenplatz sind dabei für Marco Firsching ebenso eher Nebensache wie die Frage, ob und wie es mit der unterbrochenen Runde weitergeht. Nur einen Wunsch hat er: Dass sein Team noch so viele Partien wie möglich bestreiten darf. „Jedes Spiel, das wir bestreiten dürfen, ist ein Gewinn“, sagt er. „Die Jungs gehören auf den Platz.“

Und was, wenn sie dort weiter so erfolgreich wie bisher sind und am Ende die Meisterschaft in der Kreisliga geholt wird? Nimmt man dann diesmal die Chance aufzusteigen wahr? „Darüber habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht“, gibt Marco Firsching zu. „Wir werden das aber wieder mit den Spielern zusammen entscheiden, sollte sich die Frage stellen.“ Wobei es durchaus eine Rolle spielen könnte und dürfte, dass der Jahrgang 2003 ab August auch im Herrenbereich eingesetzt werden kann.