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Artikel veröffentlicht am 07.12.2020 um 18:00 Uhr

Zusätzliche Belastung: Nächtliche Spritztour beschädigt Trainingsplatz

Knapp zwei Monate ist das letzte Heimspiel des FC Ziegelanger in der B-Klasse 3 her. Und damit erneute zwei Monate, in denen nach einem ohnehin schon mageren Jahr sämtliche Einnahmen durch den Spielbetrieb wegfielen. Umso mehr ärgerte und enttäuschte es die Verantwortlichen, dass vergangene Woche der Rasen des Trainingsplatzes mit Autos befahren und so beschädigt wurde, dass weitere Kosten anfallen werden.

Von Paulina Heumann

Der Spielbetrieb steht still, das Training kann nicht stattfinden, Sommerfeste und Kirchweihfeiern wurden abgesagt und auch von gesellige Weihnachtfeiern muss abgesehen werden – für viele Vereine neigt sich ein langes und anstrengendes Jahr dem Ende zu. Doch statt Weihnachtsstimmung und Freude über den in diesem Jahr ungewöhnlich früh eingeschneiten Winter, mussten Verantwortliche beim FC Ziegelanger vergangene Woche mit ansehen, wie ihr Trainingsplatz in der Nacht von Mittwoch, 2., auf Donnerstag, 3. Dezember, zur Offroad-Strecke umfunktioniert wurde. Auf dem Rasen sind deutliche Autospuren von einem oder mehreren Fahrzeugen sichtbar. Der Platz ist beschädigt und um ein Neuansähen und Wiederherrichten der betroffenen Stellen, wird der Verein im Frühjahr wohl nicht herumkommen.

Zusätzliche Belastung für den Verein

„Gerade in dieser Zeit ist das schon hart“, weiß Vorstandsmitglied Thomas Machwitz. Der sportliche Verlust, den Vereine im vergangenen Jahr durch Spielausfälle und fehlenden Trainingsbetrieb zu stemmen hatten sei verkraftbar. Viel schlimmer sei die aktuelle finanzielle Situation. Man sei auf die Einnahmen aus dem Saisonbetrieb angewiesen, erklärt Thomas Machwitz. Beantragte Hilfeleistungen würden erst Anfang des kommenden Jahres ausgezahlt. „Wir haben also aktuell keinerlei Umsätze für den Verein.“

Umso mehr ärgert den Vereinsmitarbeiter, dass es Leute gibt, die durch Vandalismus, wie vergangene Woche, die finanzielle Situation noch zusätzlich belasten. Die Erneuerung des Platzes durch eine Firma würde wohl zwischen 2000 und 3000 Euro kosten – Geld, das der FC Ziegelanger aktuell nicht zur Verfügung hat. Es werde geprüft, ob die Versicherung womöglich die Kosten übernehme. Wenn nicht, sei man – wie so oft – auf die Hilfe freiwilliger Helfer und Helferinnen angewiesen.

Unterstützer jeder Art sind aktuell beim FC Ziegelanger gerne gesehen. „Vielleicht findet sich ja sogar eine Firma, die uns bei der Wiederherrichtung des Rasens oder finanziell unterstützen kann – das wäre klasse“, hofft Vorstandsmitglied Thomas Machwitz.

Der Trainingsplatz des FC Ziegelangers nahe der B26.

anpfiff.info

Weckruf für die Zukunft

Bereits vergangene Woche postete der FC Ziegelanger auf seiner facebook-Seite Bilder des beschädigten Platzes. "Es ist sehr traurig, dass in solchen Zeiten, in denen kleine Vereine um ihre Existenz kämpfen, manche nicht einmal den kleinsten Respekt vor der Arbeit haben, die andere in solche Projekte hinein stecken", heißt es dort. Der Fall ist außerdem bei der Polizei Haßfurt gemeldet. Dass sich die Täter finden, hält Thomas Machwitz allerdings für unwahrscheinlich. „In erster Linie sind wir sind an die Öffentlichkeit gegangen, um auf die Umstände und Folgen aufmerksam zu machen. Es sollte eine Art Weckruf sein, wie unangebracht es ist, anderen so Schaden zuzufügen.“ Außerdem hoffe man, dass so solche Vorfälle in Zukunft auch für andere Vereine verhindert werden könnten.

Falls jemand in der Nacht von 2. auf 3. Dezember rund um den Sportplatz des FC Ziegelanger Verdächtiges bemerkt oder gesehen, kann er das gerne beim Verein selbst oder bei der Polizei in Haßfurt melden.