Kommentar: Nur Schall und Rauch? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.01.2010 um 00:00 Uhr
Kommentar: Nur Schall und Rauch?
Ein Gespenst geistert schon länger durch die Sportheime. Für manche bedrohlich, andere freuen sich darüber. Ich halte die (gar nicht bedrohlichen) B-Klassen für absolut sinnvoll. Was neu ist, ist ungewohnt. Und was ungewohnt ist, macht unsicher. Aber alles halb so wild?! Die B-Klassen sollen her. Aber ist die Namenwahl so glücklich?
Von Christian Dotterweich
Ob ich mit 38 Jahren jung oder alt bin, sollen andere beurteilen. Im Gespräch mit arrivierten Fußballern und Fußball-Funktionären fällt mir eines allerdings immer wieder auf: Wir versprechen uns oft. Oder müssen zumindest genau überlegen, wie wir das Kind nennen wollen, über das wir reden. Denn wenn wir „Alten (?)“ über die A-Klasse und vielleicht bald auch über die B-Klasse fachsimpeln wollen, meinen wir manchmal gar nicht die, die es ist. Klingt komisch, ist aber so. Denn Jahrzehnte lang war die Einteilung der Ligen klar und in den Köpfen der Spieler fest eingebrannt: C-Klasse, B-Klasse, A-Klasse. „Und ab der Liga fängt der Fußball an“, so zumindest war die landläufige Meinung, wenn von und ab der Bezirksliga die Rede war. Doch seit über zehn Jahren ist dies obsolet: Aus der C-Klasse wurde plötzlich die A-Klasse, die B-Klasse umfirmiert in Kreisklasse und zur Verwirrung aller, gab es die A-Klasse zwar noch, aber die vorherige hieß ab 1998/99 Kreisliga.

Wieso nicht aus dem Jugendbereich kopieren?
 

Christian Dotterweich, 38 Jahre alt (?). Ich halte die neuen Namen nicht für sinnvoll.
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Wie gesagt, Reformen und Neuerungen müssen nicht zwingend schlecht sein. Aber ich stelle in Frage, ob die untersten Ligen mit einer logischen Konsequenz umbenannt wurden. Im Jugendbereich – auch da redet man heute nicht mehr von „A-Jugend“, sondern von „U19“ – ist die Einteilung klar und meiner Meinung nach sinnvoll: Kreisgruppe, Kreisklasse, Kreisliga. Warum hat man nicht diese Namen vom Juniorenbereich in den Herrenbereich adaptiert? Wenn eh schon von „Kreis- und Bezirksebene“ die Rede ist, hätte es da nicht besser gepasst, die logische Anordnung aus dem Jugendbereich zu übernehmen? Natürlich können die Befürworter der (neuen) A- und B-Klasse anbringen, alles braucht seine Zeit und der Mensch als Gewohnheitstier wird dies schon annehmen. Wird er auch. Die Deutsche Mark gibt es auch nicht mehr oder die DDR. Aber es soll ja nicht ums Prinzip gehen, sondern um die Namen.

Meine Vorschläge zur Namengebung
 
In jedem Fall bin ich für die Einführung einer Liga unterhalb der jetzt niedrigsten. Vielleicht sind alle Ü30 zu antiquiert und müssen sich eben umstellen, weil A- und B-Klasse nun heute anders bewertet werden, als zu „unserer“ Zeit. Aber der Bayerische Fußballverband und die Funktionäre haben zum Beispiel im alten Spielkreis Erlangen/Forchheim immer wieder an den Namen „herumgedoktert“. Mal hießen die C-Klassen 1, 2, 3, 4 und es gab die B-Klassen „Ost“ und „West“. Als die „B-Klasse Mitte“ neu eingeführt wurde, hatten kurz darauf auch die C-Klassen die geografischen Namen. „Mitte“, „Ost“ und „West“ machte Sinn und war klar und verständlich. Doch auch dies wurde umgekrempelt in „Nord“, „Mitte“ und „Ost“, um dann wieder über den Haufen geworfen zu werden mit der Rückkehr zu den Zahlen. Ein klarer Kurs wäre schön. Einer, mit dem jung und alt leben kann und der für weniger Verwirrung sorgt. Mein Vorschlag: Kreisgruppe (= B-Klasse), Kreisklasse (= A-Klasse), Kreisliga (= Kreisklasse) und Kreisoberliga (= Kreisliga).   

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