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Artikel veröffentlicht am 11.12.2020 um 12:00 Uhr

Mein Heimatverein: Pascal Kolb: "Und dann kam die frohe Botschaft!"

Seit seiner frühesten Kindheit kickt Pascal Kolb bereits für den VfR Katschenreuth. Schon mit vier Jahren stand er auf dem Fußballplatz. Aufgestiegen ist er als junger Kicker anschließend oft. Besonders in Erinnerung ist ihm natürlich ein ganz anderes Ereignis in jüngerer Vergangenheit geblieben.

Von Thomas Nietner

Für immer grün und weiß: Spielst du schon immer für Katschenreuth? Wann hast du mit Fußball angefangen? Welche Erinnerungen hast Du an deine Anfangsjahre und wer ist bis heute noch dabei?

Pascal Kolb: Eigentlich sind die Vereinsfarben schwarz und weiß, aber viele verbinden uns nur mit den Farben grün und weiß. Ich spiele in Katschenreuth seit ich vier Jahre alt bin. Damals trainierte mein Vater zusammen mit Christine Heller die G-Jugend. Zuerst wollte er mich nicht spielen lassen, weil er meinte, ich laufe in die falsche Richtung. Doch Christine überredete ihn und zog mir das Trikot über! So erzählte es mir mein Vater. Er trainierte mich von der G- bis in die B-Jugend. Mit der JFG feierten wir viele Erfolge und stiegen fast jedes Jahr auf. Seit der G-Jugend sind noch Moritz Amon, Julian Angermann und Nick Dippold dabei. Ab der JFG kamen außerdem noch Pascal und Marcel Stöcker, Philipp Knoll, Jim Knopf und Timo Lanzendörfer dazu, die dem VfR ebenfalls bis heute treu bleiben.

Wie waren deine ersten Jahre in der ersten Mannschaft? Wie sah die Mannschaft damals aus? Wie war das damals als Youngster?

Pascal Kolb: Die ersten Jahre im Herrenbereich waren nicht immer einfach. Denn wer in der Jugend immer Erfolg hatte, denkt er täte sich einfacher, in die erste Mannschaft zu kommen. Kein Körper, eine neue Position und die neue Mannschaft, das waren meine Probleme. Dazu kam auch noch die fehlende Spielpraxis in der ersten Mannschaft. So spielte ich einmal in der zweiten Mannschaft, beim nächsten Mal saß ich wieder bei der ersten Mannschaft auf der Bank und das oft im Wechsel. Damals waren noch einige VfR-Urgesteine dabei, wie z.B. die Meisels-Brüder, Christoph Scholz und Benjamin Fichtner. Auch mein Nachbar und Bolzplatzkumpel Florian Stübinger sowie Moritz Amon, welcher ja bereits seit der G-Jugend mit mir Fußball spielt.

Du warst 2017 beim Aufstieg dabei. Sicherlich das Highlight in deiner Karriere? Wie hast Du die Saison damals erlebt? Hattest Du dir zuvor wirklich vorstellen können, dass Du mit Katschenreuth mal Bezirksliga spielst?

Pascal Kolb: Der Aufstieg war das größte Highlight von vielen in meiner Karriere. Vor allem die komplette Woche danach, die wir damals durchfeierten. Anfangs dachte damals niemand, dass wir am Ende der Saison um den Aufstieg spielen würden. Als wir am Ende unter den ersten drei Mannschaften waren und es um jeden Punkt ging, das war hart. Wir mussten gewinnen und die Kanzer und die Uni ärgern. Als wir dann alle Drei punktgleich waren, realisierte ich das erste Mal, was möglich ist. Nachdem die Uni patzte und wir nur noch mit den Kanzern punktgleich waren, fuhren wir mit gestärktem Selbstbewusstsein nach Mistelgau. Zur Halbzeit stand es 0:0 und als wir erfuhren, dass St. Johannis hinten liegt, zitterten mir schon ein wenig die Knie. Dann schoss Moritz Amon das 1:0 und die Anspannung war noch größer. Als wir unser Spiel mit 2:0 gewannen, war das Spiel in Gesees noch nicht zu Ende. Also saßen wir alle im Mittelkreis und warteten auf das noch ausstehende Ergebnis. Nach etwa 10 Minuten scheinbar endlosen Wartens verkündete unser Spielleiter Christoph Kühn endlich die frohe Botschaft – wir sind Meister! Mannschaft und Fans rasteten völlig aus. Ein besonderes Highlight war natürlich, als unsere zweite Mannschaft nach ihrem Spiel in Altenplos plötzlich das Spielfeld in Mistelgau stürmten – noch ungeduscht in ihren Trikots! Natürlich träumte ich schon lange davon, einmal in die Bezirksliga aufzusteigen, aber ich dachte damals, dass das bestimmt noch ein paar Jahre dauern würde, da ich einfach noch nicht genug Erfahrung dafür hatte. Und trotzdem spielen wir nun schon seit drei Saisons in der Bezirksliga!

Kickt seit seiner frühesten Kindheit beim VfR: Pascal Kolb (schwarz)

anpfiff.info

Was schätzst Du am meisten an deinem Heimatverein? Gab es schon einmal die Überlegung, woanders hin zu wechseln? Könntest Du dir das überhaupt vorstellen? Als Katschenreuther wechselt man eigentlich nicht den Verein;-)

Pascal Kolb: Am meisten schätze ich den Zusammenhalt von allen drei Mannschaften, den Platzwarten und allen Freiwilligen die ausschenken, Bratwürste braten und Kuchen backen – und natürlich die zahlreichen Fans, für die wir ja mitunter bekannt sind. Die Überlegung zu wechseln war tatsächlich in meinem ersten Jahr im Herrenbereich da. Aber nach einem Sportheim-Einsatz und ein paar guten Worten von Christoph Kühn blieb ich dann doch in Katschenreuth und werde auch immer hier bleiben, denn die Kameradschaft ist einfach nur geil!

Wie schauen deine weiteren fußballerischen Planungen aus? Welche Rolle im Verein könntest Du dir in der Zukunft vorstellen?

Pascal Kolb: Ich würde liebend gerne noch einmal aufsteigen, aber das wird schwer. Deswegen sag ich es wie unser Coach: „Ziel ist immer der Klassenerhalt“. Später würde ich gerne einmal Trainer werden, egal ob Jugend oder Herren. Allerdings könnte das aufgrund meiner Schichtarbeit schwer werden.

Welche Schlagzeile würdest Du am Saisonende über dich und/oder Katschenreuth gerne Saisonende lesen?

Pascal Kolb: Welches Saisonende? ;-) Am Ende der Saison würde ich natürlich gerne lesen, dass wir den Klassenerhalt einigermaßen gut geschafft haben. Für die kommenden Saisons würde ich mir aber natürlich früher oder später schon noch einmal eine Schlagzeile über unseren Aufstieg – diesmal in die Landesliga – wünschen.