Maiachs verpatzter Re-Start: Der Knackpunkt zum Einstieg zeigte Wirkung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 19.11.2020 um 12:30 Uhr
Maiachs verpatzter Re-Start: Der Knackpunkt zum Einstieg zeigte Wirkung
Der Re-Start hätte kaum schlechter laufen können: In sämtlichen Pflichtspielen unterlag der SV Maiach und kehrte mit jener Horrorbilanz in den Abstiegskampf der A-Klasse 7 zurück. Freilich hat das Team von Serkan Gürkan noch ein ordentliches Polster nach unten, aber der Coach will die Winterpause nutzen, um gegen den Trend der vergangenen Wochen zu arbeiten und den SVM wieder auf Kurs bringen.
Von Marco Galuska
Maiachs Trainer Serkan Gürkan hatte seit dem Re-Start wenig zu lachen.
fussballn.de / Strauch
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bekam man beim SV Maiach speziell erst mit einer Verzögerung zu spüren. Zunächst ging es dem Traditionsklub vom Finkenbrunn nicht anders als anderen Vereinen: "Wir konnten den Jungs nur raten individuell oder zu zweit sich fit zu halten. Das hat auch ganz gut geklappt. Unser Problem war dann eher diese lange Zeit vom Trainingsstart bis zum Wiederbeginn in der Runde", blickt Trainer Serkan Gürkan zurück.

Denn es zeigte sich, dass der einstige Plan für den Re-Start aufgrund der politischen Vorgaben weiter verschoben werden musste. "Die Vorbereitung lief eigentlich recht gut, aber irgendwann zieht sich das dann über diese vielen Wochen einfach zu lange. Und überhaupt ist es ja auch eine ewig lange Saison, das ist nicht so leicht, da alle bei Laune zu halten", so Gürkan.

Knackpunkt Zirndorf-Spiel

Maiachs Trainer Serkan Gürkan
fussballn.de / Schlirf

Der Spielplan meinte es eigentlich gut mit den Maiachern. Zum Einstieg ging es zum Schlusslicht nach Zirndorf. Aber der Auftritt in der Bibertstadt war stattdessen "ein Knackpunkt" im negativen Sinne. "Wir waren am Anfang gut im Spiel, treffen aber vorne das Tor nicht und dann bekommen wir eine Rote Karte, zudem noch nach einem krassen Fehler das Gegentor. Am Ende haben wir drei Rote Karten kassiert - vor allem auch unser Torwart. Ich musste in dem Spiel am Ende dann ja sogar selbst ins Tor", erinnert sich der (Spieler-)Trainer ungern an einen rabenschwarzen Auftritt und eine 0:2-Niederlage, die nachwirken sollte. "Hätten wir das Zirndorf-Spiel so nicht gehabt, wäre sicher einiges anders gelaufen!

Beim KSD Hajduk II kamen die Maiacher nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte noch heftig unter die Räder.
fussballn.de

Denn der eigentliche Stammkeeper wurde bis in den Mai 2021 gesperrt. In den folgenden Spielen wurde der Kader durch Verletzungen zusätzlich ausgedünnt, so dass Gürkan nicht nur selbst wieder auflaufen musste, sondern auch noch seine Brüder reaktivierte. Gegen den klar favorisierten Türk FK Gostenhof verlor Maiach am Ende - trotz erneuter Unterzahl - nur knapp mit 1:2. "Das war ärgerlich, weil wir eh schon knapp besetzt waren und der Ausgleich trotzdem am Ende in der Luft lag. Zumindest ein Punkt wäre gut für die Stimmung gewesen."

Hohe Niederlagen nach torloser Halbzeit

Stattdessen kam zur Personalnot durch die Niederlagen auch noch ein fehlendes Selbstvertrauen hinzu. Im Ligapokal gegen den SC Worzeldorf II (1:4) und beim KSD Hajduk II (0:6) setzte es deutliche Pleiten - dem Ergebnis nach zumindest. "Das liest sich dann so klar, aber in beiden Spielen stand es zur Pause 0:0. Wir haben es aber nicht geschafft, über 90 Minuten eine konstante Leistung abzuliefern", sagt Gürkan. 

Mangels Personal musste auch der Trainer selbst wieder ran.
Yasin Mülayim

Obwohl es für die Maiacher beim Re-Start weder sportlich noch disziplinarisch lief ("Wenn man in der Fairness-Tabelle ganz unten steht, hat man einen schlechten Ruf und wird dann auch anders behandelt."), wollte Gürkan zumindest mit dem Ligapokal-Spiel gegen den Nachbarn ESV Flügelrad II noch einen versöhnlichen Abschluss unter ein komplett verkorkstes Jahr setzen. Zuversichtlich wäre der Trainer nicht etwa gewesen weil der letzte Sieg eben aus dem Derby bei den Rädern vom 3. November 2019 (5:3) datiert, sondern bis auf den gesperrten Keeper alle Mann an Bord gewesen wären. Doch Corona machte letztlich einen Strich auch durch diese Rechnung.

Pause für Kaderplanung nutzen

Nun ist erst einmal wieder Geduld angesagt. "Andererseits tut die Pause auch gut", gesteht Gürkan, der die Zeit nutzen will, um weiter am Kader zu feilen. Mit Melih Gümüs und Muhammed Önder sind schon zwei Spieler vom TSV 1846 Nürnberg zurückgekehrt. "Wir haben zwar einen breiten Kader, aber auf speziellen Positionen - im Tor und im Sturm - sind wir dünn besetzt", hofft der Coach auf Verstärkungen im Winter, auch wenn das "generell schwierig" sei. Der 38-Jährige geht dennoch davon aus, dass es Zu- und Abgänge geben wird, die im Moment noch nicht spruchreif erscheinen.

Wie es für Gürkan persönlich beim SV Maiach nach der Saison weitergeht, ist noch nicht geklärt. "Ich bin den Verantwortlichen im Verein sehr dankbar, dass sie mir trotz der schlechten Ergebnisse weiter das Vertrauen schenken und in dem Übergangsjahr Geduld haben. Es ist meine erste Trainerstation, ich lerne da auch ständig dazu - und sie lassen mich machen. Auch wenn es zuletzt nicht wirklich gut lief und wir wieder mitten im Abstiegskampf sind, macht die Aufgabe dennoch weiterhin Spaß. Besonders muss ich da Murat Bilen hervorheben, der mich extrem unterstützt und sich um so viele Dinge kümmert."

Das Allerwichtigste ist aber derzeit nicht der geliebte Fußball, wie Gürkan abschließend festhalten möchte: "Ich wünsche da wirklich allen, dass sie gut und gesund aus der schwierigen Situation rauskommen. Die Gesundheit geht vor, wir alle müssen da aufpassen!"

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Personendaten


Tabelle A-Klasse 7

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
64:22
40
5
16
42:25
29
7
14
42:31
25
10
17
31:55
15
12
15
38:61
15
14
17
25:66
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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