Harmonie in Raitersaich: „Es macht wahnsinnig viel Spaß“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.11.2020 um 09:15 Uhr
Harmonie in Raitersaich: „Es macht wahnsinnig viel Spaß“
Der SV Raitersaich ll hatte seit dem Re-Start unterschiedliche Ergebnisse vorzuweisen, ist aber nicht böse über die vorzeitige Winterpause – gerade aufgrund des größer gewordenen Lazaretts. Trainer Marcus Möller sieht viel Potenzial in seiner Mannschaft und hat vor allem Spaß mit dem Umfeld, welches er in Raitersaich vorfindet.
Von Christian Kühnel
Trainer Marcus Möller freut sich beim SV Raitersaich ll über die anhaltende gute Laune und den Nachschub aus der eigenen Jugend, wodurch in der Tiefe und in der Breite der Kader verbessert wird.
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Der SV Raitersaich ll hatte sich in der Hinrunde schwergetan und war lange Zeit im unteren Drittel zu finden. Doch der Re-Start brachte vier Punkte aus den drei gespielten Spielen ein, wodurch der Abstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz ausgebaut werden konnte.

„Nach einer doch sehr guten Vorbereitung sind wir schon mit gestärktem Selbstbewusstsein nach Wilhelmsdorf gefahren, aber unter dem Strich betrachtet war der Sieg für Wilhelmsdorf gerechtfertigt, wenn auch um zwei Tore zu hoch. Wilhelmsdorf hat mit Riedl und Dünisch zwei Unterschiedsspieler in ihren Reihen, die man über die gesamte Spieldauer nicht ausschalten kann und in der Situation sind wir aktuell noch nicht“, analysiert Trainer Marcus Möller die erste Partie nach dem Re-Start, welche mit 0:3 gegen die SG Wilhelmsdorf/Brunn verloren ging.

Florian Müller (3. v. l.) hat sich bei seiner Aushilfe in der 2. Mannschaft gleich wohl gefühlt und dreimal geknipst - was am Ende jedoch nur zum 3:3 gegen Großgründlach reichte.
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Im darauffolgenden Spiel war einer dieser „Unterschiedsspieler“ diesmal auf Seiten der Raitersaicher, denn Florian Müller hatte in der 2. Mannschaft ausgeholfen und gleich mit drei Treffern einen erheblichen Anteil an den Führungen, welche aufgrund der Defizite in der Defensive wieder verspielt wurden. Gegen Ende wollte das Raitersaicher Team sogar noch auf den Siegtreffer gehen, hatte jedoch Pech im Abschluss, dennoch hätte Marcus Möller „vor dem Spiel diesen Punkt sofort unterschrieben.“

Im letzten Spiel vor der Winterpause konnte Möller zum ersten Mal auch seine Wunschelf auf das Feld schicken können und die Jungs waren direkt über die gesamte Spieldauer diszipliniert bei der vorher besprochenen Ausrichtung und haben das im Training Erarbeitete umgesetzt, so dass der 2:0-Sieg gegen den TSV Langenzenn II letztendlich das Ergebnis der investierten Arbeit in den letzten Monaten war. „Langenzenn ist auf keinen Fall wie eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel aufgetreten“, stellt der SVR-Trainer dabei fest.

Ligapokal gern gesehen, doch lieber die Liga gespielt

Die anstehende Winterpause kommt für den SV Raitersaich recht gelegen. Denn das eigene Lazarett innerhalb des gesamten Vereins wurde immer größer, aber auch der ursprüngliche Grund für die vorzeitige Winterpause ist für den Trainer absolut nachvollziehbar: „Grundlegend finde ich es gut, dass eine klare Entscheidung darüber getroffen wurde, den Spielbetrieb für alle einzustellen. In den letzten Wochen waren doch immer wieder Verdachtsfälle bei Mannschaften oder im schlimmsten Fall positiv getestete Spieler, was den Spielbetrieb doch erheblich belastet hat.“

Gerade die Raitersaicher haben am eigenen Leib erfahren, wie es den Spielplan auseinander werfen kann. Denn im Ligapokal haben beide Gegner aufgrund von Verdachtsfällen die Spiele abgesagt, wodurch beide Partien zugunsten des SV Raitersaich ll gewertet wurde.

Und trotz der nun zwei „gewonnenen“ Spiele fehlt dem Trainer etwas das Verständnis, wieso statt des Ligapokals nicht die Liga bevorzugt gespielt wurde. „Gerne hätten wir die beiden Begegnungen gespielt, weil so möchten wir nicht durch diesen Wettbewerb gehen. Prinzipiell sollte man diesem Modell eine Chance geben. Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum man nicht die Ligaspiele bevorzugt hat und stattdessen fünf Ligapokalspiele zwischen Oktober und November eingeplant hat.“ Zwar sind die Raitersaicher in die Abstiegs-Gruppe eingruppiert worden, sehen dies aber nicht als weitere Chance auf den Klassenerhalt, eher auf die Möglichkeit den Spielfluss und Spielrhythmus beizubehalten.

Marcus Möller hat nichts gegen die vorzeitige Winterpause - gerade weil das Lazarett in der eigenen Mannschaft gewachsen ist und auch die aktuelle Situation zu unsicher erscheint.
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Viel Spaß mit der Mannschaft

Wie es nun nach der Pause weitergeht lässt der Trainer noch offen. Er will noch auf weitere Meldungen seitens des BFV warten und geht davon aus, dass Mitte März wieder Fußball gespielt werden kann, wodurch eine Vorbereitung ein paar Wochen vorher notwendig wäre. Unabhängig davon wurde die Zusammenarbeit von Möller und dem SV Raitersaich bereits im April bis ins kommende Jahr verlängert. „Wir werden uns mit Sicherheit wieder in der Winterpause zusammensetzen oder telefonieren und dann die weitere Zukunft besprechen“, meint der Trainer auf die Frage, wie es mit ihm über das Spieljahr hinaus weitergeht. Er ist jedoch sichtlich glücklich in Raitersaich und hat mit Christian Schmidt als Betreuer jemanden an seiner Seite, welcher sich am Spieltag um alles Organisatorische kümmert, so dass sich der Trainer rein auf das Sportliche konzentrieren kann.

„Ich fühle mich sehr wohl hier und es macht wahnsinnig viel Spaß mit den Jungs zu arbeiten. Auf und neben dem Platz wächst hier etwas zusammen“, meint der Trainer und spricht vor allem die in Eigenleistung renovierte Kabine an, welche die Spieler schon lange ändern wollten. Der Großteil der Spieler kommt weiterhin aus der Umgebung Raitersaich und hat dementsprechend eine Bindung zum Verein. Sportlich gesehen hat auch die Rückkehr des Langzeitverletzten Markus Wendel gut getan, dazu kommen nun auch die jungen Wilden mit Lukas Kurz, Max Heubeck, Felix Reisch und Timo Schloßer, welche aus der eigenen Jugend kommen und menschlich wie auch sportlich perfekt zum SV Raitersaich ll passen.  

Die Zukunft beim SV Raitersaich ll sieht einigermaßen rosig aus. Denn mit vielen jungen Spielern und Nachwuchs aus der U19 kann der Kader in die Breite und in die Tiefe verstärkt werden.
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Somit ist das Korsett nach dem Re-Start in Breite und Tiefe gewachsen, was jeden Trainer freut. Und die nächsten Nachrücker aus der U19 stehen schon in den Startlöchern“, ergänzt der Coach und freut sich auf die kommenden Monate mit den „jungen Wilden“ am Zuckermandelweg.

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