Jürgen Schneider zieht Bilanz: "Der Klassenerhalt wäre ein Riesenerfolg für uns!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.11.2020 um 12:00 Uhr
Jürgen Schneider zieht Bilanz: "Der Klassenerhalt wäre ein Riesenerfolg für uns!"
Nach nur wenigen Wochen im regulären Spielbetrieb, ruht auch nun der Ball bei der U14/U15 der JFG Grün-Weiß Frankenwald wieder. Die Bayernliga-Elf von Jürgen Schneider belegt nach sechs Spielen einen siebten Tabellenplatz, auf dem man noch nicht aller Sorgen entledigt ist. Die wichtigen Spiele kommen nun noch gegen Coburg, Sand und Hof, wie Trainer Jürgen Schneider im Interview bestätigt.
Von Alexander Grober
JFG GW Frankenwalds Trainer Jürgen Schneider ist "eigentlich schon zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden".
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Herr Schneider, nach sechs absolvierten Spielen steht Ihr  C-Jugend-Bayernliga-Jahrgang auf Platz sieben der Tabelle. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden Ihrer Jungs?
Jürgen Schneider: Wenn man mir vor der Saison den Tabellenplatz gesagt hätte, mit der Bilanz nach Siegen, Unentschieden und Niederlagen, dann hätte ich das so unterschrieben. Eigentlich bin ich schon zufrieden, da wir ja mit einem überwiegend jüngeren Jahrgang spielen. In unserem 17er-Kader haben wir sechs Spieler aus dem älteren Jahrgang und elf Spieler aus dem jüngeren Jahrgang. Außerdem hatten die jüngeren Spieler noch nicht auf dem Großfeld gespielt, was schon ein entscheidender Nachteil zu den anderen Bayernliga-Mannschaften war. Wir sind außerdem Quotienten-Aufsteiger. Das heißt wir sind nicht als Tabellenerster aufgestiegen und das mit einem jüngeren Jahrgang. Das war schon schwierig. Deswegen war unsere Vorbereitung ganz wichtig und es war vor allem ganz ganz wichtig, dass alle Jungs mitgezogen haben. Auch bei vielen Trainingsspielen auf dem Großfeld, bei vielen gruppentaktischen Geschichten wie Viererkette beispielsweise oder bei den Bewegungsabläufen auf dem Großfeld. Das haben die Jungs in den acht Wochen Vorbereitung ohne Sommerpause schon richtig gut gemacht und deswegen bin ich eigentlich schon zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden.

Tim Wachter (re.) ist bisher der beste Torschütze der JFG Grün-Weiß Frankenwald mit drei erzielten Treffern.
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Welches Spiel stimmte Sie besonders zufrieden bisher und bei welchem Spiel sind Sie aus dem Kopfschütteln nicht herausgekommen? Wie fällt Ihre Bilanz zur bisherigen Spielzeit aus?

Jürgen Schneider: Der erste Spieltag gegen den FC Coburg musste wegen dem aufgeschobenen Re-Start nach der Corona-Pause abgesagt werden. Nach Absprache mit Coburg haben wir daraus ein Freundschaftsspiel gemacht. Zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum vom FC Coburg und der JFG mit Stockheim und Friesen besteht ja immer etwas Konkurrenzkampf. Das Spiel konnten wir mit 2:1 gewinnen, allerdings eben ohne Wertung, da es ein Freundschaftsspiel war.  Rein von den Erkenntnissen vom Spiel war es gut. Zudem steigerte es etwas die Euphorie der Jungs. Am zweiten Spieltag waren wir bei Don Bosco Bamberg zu Gast, die aus meiner Sicht um die vorderen drei Plätze mitspielen müssen. Dort haben wir in Sachen Mentalität und auf dem großen Kunstrasenplatz wirklich gut Fußball gespielt, muss man sagen. Ein bisschen Spielglück hatten wir in der ersten Halbzeit, waren 0:1 in Rückstand, haben aber in der zweiten Halbzeit dann richtig guten Fußball zeigen können. Durch das Kämpferische und mit der Mentalität konnten wir gegen einen älteren NLZ-Jahrgang gut dagegenhalten und haben das 1:1 erzielen können. Hintenraus hätten wir noch das 2:1 machen können, aber es war ein verdienter Punkt am Ende. Danach hatten wir in Friesen im Stadion das erste Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth. Für mich war Bayreuth auch eine gute Mannschaft, obwohl wir sie letztes Jahr in der U13 schon geschlagen haben in Bayreuth. Da besteht auch so ein bisschen eine kleinere Rivalität, da die Bayreuther speziell im Landkreis Kronach Spieler abfischen, auch gerne von unserer JFG. Das Spiel war unser Bestes von allen, also das war mannschaftstaktisch von der Vorgabe der Trainer, bis zur Umsetzung der Spieler richtig gut. Das Spiel haben wir bekanntlich mit 3:1 gewonnen und das war für uns eigentlich das Highlight der Saison. Dann waren wir in Großbardorf zu Gast. Dort war für uns nichts zu holen, Sie waren uns körperlich und kämpferisch überlegen. Sie haben uns mit unseren Mitteln geschlagen. Das war ein typischer Tag, wo einfach nichts drin war. Das muss man den Jungs einmal zugestehen. Da herrschte etwas Enttäuschung nach der Euphorie, aber da war einfach mal nichts drin. Dann hatten wir am Freitag darauf ein Vorbereitungsspiel beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg, wo wir gut zurückgekommen sind und eine gute Leistung gezeigt haben, trotz der 1:5-Niederlage. Am Sonntag sind wir dann zum FC Eintracht Bamberg gefahren, wo uns das nötige Spielglück gefehlt hat, wie wir es noch bei Don Bosco hatten. Das ist eben das, was ein bisschen den Fußball ausmacht. Gegen eine solche Mannschaft wie die Eintracht brauchst du einfach Spielglück in unserer Situation, damit du überhaupt einen Punkt holst. So haben wir das Spiel verloren, was in unserer Situation nicht dramatisch war. Danach hatten wir das Heimspiel gegen den FC 05 Schweinfurt auf dem neuen Kunstrasen in Stockheim, wo aus meiner Sicht die letzten sieben Minuten des Spiels unser kleines "Tief" waren. Es ist jetzt kein Beinbruch, aber wenn du die letzten sechs Minuten noch vier Tore bekommst, die Köpfe hängen lässt, war das eigentlich für uns so etwas der Tiefpunkt. Das haben wir in der Trainingswoche aufgearbeitet. Besonders mental haben wir die Jungs aufgebaut und haben eine Tabelle gemacht, wo wir punkten müssen und wo wir punkten können, um die Klasse zu halten. Das war ganz Okay und dann sind wir nach Eltersdorf gefahren, wo wir einen Riesenplatz vorgefunden haben. Wir hatten eigentlich einen guten Matchplan, als es zur Halbzeit noch 0:0 stand und hinten raus ist uns so etwas der große Platz zum Verhängnis geworden mit meinen noch jungen Spielern. Da war dann ein bisschen die Luft raus und dann haben wir nach 1:0-Führung kurz vor Schluss noch das 1:1 bekommen. Das war auswärts ein Punkt und das war auch in Ordnung. Unsere Spiele kommen jetzt noch, in denen wir punkten müssen mit dem Heimspiel gegen Bayern Hof, dem Auswärtsspiel in Sand und zu Hause das Derby gegen Coburg. Da müssten wir vier bis sechs Punkte holen und dann, denke ich, haben wir die Klasse gehalten. Das wäre für uns ein Riesen-Erfolg.

Was haben Sie Ihren Jungs für die fußballfreie Zeit mit auf dem Weg gegeben?
Jürgen Schneider: Wir fahren die ersten Tage ein bisschen herunter, weil wir seit Juni komplett durchtrainiert haben und mit Vorbereitungs- und Punktspielen in der Woche zwischen vier und fünf Einheiten hatten. Teilweise waren Spieler mit Regionalauswahl-Maßnahmen schon ein bisschen überspielt auch und da machen wir zunächst ein bisschen einen "Break". Dann folgt jede Woche eine "Zoom-Einheit". Wir haben geplant. einmal die Athletikgeschichte und einmal eine Yoga-Einheit mit reinzunehmen. Da haben wir einmal was Neues. Anonsten bekommen die Jungs einen freiwilligen Plan von uns, wo dreimal 60 Minuten für die Woche einfach etwas auf dem Plan steht. Mal eine Laufeinheit, mal eine Kraftgeschichte und ein paar Techniksachen. Ich hoffe natürlich, dass es nur ein vierwöchiger Trainings-Lockdown bleibt und dass wir ab Dezember zumindest wieder auf den Trainingsplatz können. Der Spielbetrieb ist ja ausgesetzt. Aber wir geben den Jungs die Hoffnung mit, so schnell wie möglich wieder trainieren zu können.

Die körperliche Unterlegenheit - wie hier Nils Volk (re.) gegen den Schweinfurter Luke Barget - macht die Mannschaft von Jürgen Schneider mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft wieder wett.
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Wie beurteilen Sie die aktuellen Entwicklungen rund um den Covid-19 Virus für den lokalen Fußball?
Jürgen Schneider: Ich denke, dass schon Handlungsbedarf da ist. Man sieht es ja an den Zahlen, dass diese stetig steigen und dass der Virus gefährlich ist, das denke ich schon. Dass wir den Hallenfußball in diesem Jahr aus Vorsicht aussetzen sollten, ist aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar. Dass der Hallenfußball von den Zuschauern geprägt ist, wie auch immer in der Kronacher Halle, wo immer richtig geile Stimmung ist. Wenn das alles ohne Zuschauer stattfinden würde, ich weiß nicht. Ich stehe dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber. Was mich im Jugendfußball etwas stört ist, dass viele Vereine - da kann ich auch für unsere JFG sprechen - mit einem sehr guten Hygienekonzept in die Freiluftsaison gegangen sind und das sehr gut umgesetzt wurde. Leibchen sind personalisiert worden, Bälle wurden personalisiert, das Desinfizieren von Materialien wurde eingehalten. Da hätte man einen Trainingsbetrieb im Freien noch erlauben können, um es vorsichtig auszudrücken. Wir sind in der U14/U15 mindestens drei Trainer und zu jedem Trainer kommen acht Spieler. Ich hätte das aus meiner Sicht verantworten können, aber das ist nur meine persönliche Meinung und das trifft nur auf unseren Verein zu. Wenn nur ein Trainer für 25 Kinder da wäre, würde ich die Verantwortung nicht tragen wollen. Das ist aus meiner Sicht etwas schade, dass wir nicht trainieren können. Spielbetrieb finde ich in Ordnung, dass er ausgesetzt ist, weil trotzdem der Gegner bei weiterer Anreise duschen möchte. Außerdem kommt man aus verschiedenen Landkreisen zusammen und das ist für mich dann schon risikoreich. Aber beim Trainingsbetrieb in einer geschlossenen Gruppe, wo die Nachverfolgung recht einfach ist, hätte ich mir schon gewünscht, dass wir weiter trainieren können. Es fehlt unseren Kids ein halbes Jahr im Frühjahr, jetzt wieder einen Monat, vielleicht noch länger. Außerdem freuen sich die Kinder auf das Training, was auch ein psychischer Aspekt ist. Die Jungs wollen raus und nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen. Wir müssen schauen, wie es weitergeht. Ich hoffe, dass es Ende November, Anfang Dezember weitergeht. Wir als U14/U15 der JFG haben ausgemacht, dass wir im Winter durchgehend trainieren, soweit möglich. Jetzt haben wir in Stockheim den Kunstrasen, auf dem wir trainieren können.

Ihre Schlussworte!
Jürgen Schneider: Das Wichtigste ist, dass wir alle gesund bleiben und dass wir die Pandemie so gut wie möglich überstehen. Außerdem, dass wir bald wieder einem geordneten Spielbetrieb und einem geordneten Trainingsbetrieb nachgehen können, ohne in Gefahr leben zu müssen, sich beim Duschen zum Beispiel anzustecken. Was mir die letzten Jahr im Jugendfußball aufgefallen ist, dass auf und neben dem Platz sehr respektlos miteinander umgegangen wird. Dass die Hemmschwelle, egal ob es jetzt außerhalb vom Platz ist, von Zuschauern gegenüber Verantwortlichen, Spielern oder auch den Schiedsrichter ziemlich gesunken ist. Da würde ich mir wünschen, dass es sich wieder etwas ändert und dass da einige wieder etwas herunterfahren. Das wäre mir wichtig, dass vielleicht der Respekt anderen gegenüber wieder etwas mehr gezollt wird.

anpfiff.info bedankt sich bei Jürgen Schneider für die ausführlichen Worte!

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Steckbrief J. Schneider

Jürgen Schneider
Spitzname
Vettela
Alter
48
Geburtsort
Kronach
Wohnort
Reitsch
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
180 cm
Gewicht
79 kg
Beruf
Elektrotechniker
Hobbies
Außer Fußball noch Radfahren, Joggen und der Hund
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")


Tabelle Bayernliga Nordost

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
9
4
5:19
3
10
4
2:7
3
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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Hintergründe & Fakten

Personendaten

Bilanz JFG GW Franken. 2020/21

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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.


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