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Artikel veröffentlicht am 31.10.2020 um 12:30 Uhr

"Otto" hat aufgehört: Münchberger Frauen auf Trainersuche

Nach dem letzten Punktspiel des Jahres am vergangenen Wochenende in Würgau war Schluss. Ab sofort gehen Ottavio Saponaro und die Frauen des FC Eintracht Münchberg getrennte Wege. Für Spielleiterin Kerstin Friedrich kommt das nicht ganz überraschend. Insofern ist man nicht unvorbereitet.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der scheidende Coach redete nicht lange um den heißen Brei. "Es hat in letzter Zeit nicht mehr gepasst. Ich habe die Mannschaft nicht mehr erreichen können", meinte Ottavio Saponaro, der die Frauenmannschaft im Januar 2017 übernommen hatte und sich mit seinem Team zwei Jahre erfolgreich gegen den Abstieg aus der Bezirksoberliga stemmte. Auch in diesem Jahr kämpfen die Münchbergerinnen um den Klassenerhalt und überwintern auf einem Platz, der direkt in die Bezirksliga führt. Insofern spekuliert der gebürtige Konstanzer nach seinem Abschied auch auf einen zusätzlichen Motivationsschub. "Ich hoffe, dass die Mädels nach dem Trainerwechsel noch einmal Gas geben und die Klasse halten." Der 43-Jährige selbst wird im Sommer bekanntlich die Herren des FC Stammbach übernehmen.

Nicht mehr Eintracht-Coach: Ottavio Saponaro hat am Freitag seinen Abschied genommen.

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Knappe Geschichte

"Es war ja bereits geplant, dass sich Otto im Sommer verabschiedet. Durch Corona hat er jetzt zunächst weitergemacht. Auch wenn er jetzt geht, ist alles gut. Wir scheiden sicher nicht im Bösen", nimmt es Eintracht-Spielleiterin Kerstin Friedrich den Abgang des Förbauers gelassen und betont, dass der Abschied sicher nichts mit der klaren 2:8-Niederlage im letzten Punktspiel in Würgau zu tun hat. Mehr mit der schwierigen Trainingsarbeit. "Unsere Spielerinnen sind als Polizistinnen oder Ärztinnen inzwischen in ganz Deutschland tätig, so dass oft nur ein Freitagstraining möglich ist." Obwohl der Kader nach der Auflösung der Mädchenmannschaft an sich gut bestückt ist, müssen die Münchbergerinnen bei den Spielen immer wieder in einer veränderten Formation antreten. Da fehlt es oft an der Abstimmung und Automatismen. "Das merkt man natürlich besonders im spielerischen Bereich." Trotzdem ist der Klassenerhalt bei einem Zähler Rückstand auf das rettende Ufer greifbar und auch das große Ziel: "Wir haben eine gute Truppe und auch der Zusammenhalt passt. Deshalb wollen wir es schaffen. Aber auch der Abstieg wäre keine Katastrophe und die Mannschaft würde sicherlich nicht auseinanderbrechen."

Möchte schnell einen neuen Übungsleiter präsentieren: Spielleiterin Kerstin Friedrich.

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Verhandlungen laufen

Nachdem sich die Eintracht-Verantwortlichen bereits für den Sommer Gedanken über die Saponaro-Nachfolge machen mussten, trifft sie der Rücktritt nicht unvorbereitet. "Es gab ja schon mehrere Kontakte, die wir wieder aufgenommen und intensiviert haben", berichtet Kerstin Friedrich. Derweil kümmert sich Martin Langer um das Team, der die Truppe als Torwart- und Co-Trainer seit vielen Jahren begleitet, aber selbst noch kickt, so dass er für die Nachfolge nicht in Frage kommt. "Wenn es die Pandemielage erlaubt und die Wetterverhältnisse passen, werden wir wieder auf den Platz gehen. Wir haben nämlich vor, den Winter über zu trainieren", verrät die Spielleiterin. Und das mit einem neuen Coach, der schon bald gefunden werden soll. "Wir trainieren auch auf Schnee, nachdem ja in diesem Jahr Halle nicht möglich sein dürfte", fügt die Münchbergerin augenzwinkernd hinzu.