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Artikel veröffentlicht am 03.11.2020 um 12:00 Uhr

Keeper´s Choice - Jörg Helmecke: Unüberwindbar in der Relegation gegen Kersbach

Torhüter und Linksaußen - wohl ein jeder, der sich für Fußball interessiert, kennt die Fortsetzung dieser Weisheit. Doch stimmt sie wirklich? Nun, Linksaußen gibt es kaum mehr, aber Torhüter. anpfiff.info möchte Ihnen die Spezies mit der Nummer eins auf dem Rücken - meistens zumindest - ein wenig näher bringen.

Von Uwe Kellner

In der Kategorie "Keeper´s Choice" beantwortet heute Jörg Helmecke mehrere Fragen für anpfiff.info:

Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Die Rituale waren auf alle Fälle gegeben, zumindest habe ich linke Socken und Schienbeinschoner zuerst angezogen, danach erst die rechten. Außerdem bin ich schon immer ca. 10-15 Minuten vor den anderen in die Kabine zum Umziehen, um eine Ruhe zu haben und schon Konzentration aufzubauen.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Mein Vorbild war immer Andreas Köpke, weil er auf der Linie so stark agiert hat. Natürlich musste ich mich dann auch bei der Strafraumbeherrschung bei Flanken weiterentwickeln. Dies konnte ich meines Erachtens im Rückblick auch erreichen.

Warum sind Sie Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Weil ich mich schon ganz früh nach den Bällen geworfen habe (das müsste ich schon mit vier Jahren gemacht haben) und auch die Jugendtrainer nach dem ersten Test das für passend angesehen haben.

Wer ist aktuell der beste Torwart für Sie im Spielkreis?
Das ist meines Erachtens schwer zu entscheiden und es fließen zu viele subjektive Eindrücke ein. Ich sehe es eher als wichtig an, ob ein Torwart für sich das Beste in der jeweiligen Phase herausholen kann und er damit zufrieden ist, also wie oft ist Training, gibt es torwartspezifisches Training, kommt man aus einer Verletzungsphase und wie füllt man sich persönlich. Meiner Meinung nach verbessert sich ein Torwart durch torwartspezifisches Training schon sehr und vor allem erhält er auch eine Anerkennung/ Aufmerksamkeit.

In welchem Spiel waren Sie unüberwindbar?
Es gibt mehrere Momente in Entscheidungs- und Aufstiegsspielen. Nicht unüberwindbar, aber sehr positiv war mit Winkelhaid der Gewinn der Hallenbezirksmeisterschaft der Herren. Aber stimmt ein Spiel gibt es doch, was ich für mich als unüberwindbar bezeichnen kann. Es war das Relegationsspiel um den Aufstieg mit Leinburg. Denn ein tatsächliches Ergebnis 2:0 nach Elfmeterschießen gibt es nicht so häufig. Das war der erfolgreiche Abschluss einer überragenden Halbserie, in der wir durch super Defensivarbeit der ganzen Mannschaft nur 3 Gegentore mit Relegantionsspiel bekommen haben.

Welche Torwartregel würden Sie gerne abschaffen bzw. einführen?
Auch wenn einige Torwartregeln anfangs bei mir Missfallen geweckt haben, gewöhnt man sich doch schnell daran. Darum fällt mir aktuell keine ein. Generell: Ich kann verstehen, dass z.B. Kritik aufkommt, wenn wenig Tore fallen, aber das zeigt auch meines Erachtens, dass das Defensivverhalten und die Torhüter besser agieren. Darum wäre es für mich schlimmer, wenn man z.B. die Torgröße verändern würde, um wieder mehr Tore zu erzielen. Attraktivität durch mehr Tore schön, aber da kommt der Torwart raus. Andere sagen lieber ein 6:5 als ein 1:0. Ich hatte auch eine gewisse Zeit schlechte Laune bei einem Sieg, aber 5 Gegentoren.