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Artikel veröffentlicht am 22.09.2020 um 18:00 Uhr

Auf zu neuen Ufern: A-Jugend des TSV Ebermannstadt in der Landesliga

Eine Landesliga-A-Jugend aus der Fränksichen Schweiz hat es schon lange nicht mehr gegeben. Der TSV Ebermannstadt ist in diese Spielklasse quasi durchmarschiert. Mit einem neuen Trainer soll die neue Liga nun gehalten werden. Die ersten drei Punkte haben die Ebser bereits in der Tasche.

Von Uwe Kellner

Es war zwar "nur" über den Koeffizienten, da die Saison 2019/20 der Junioren aufgrund der Corona-Krise abgebrochen wurde, aber dennoch ist es eine unbeschreiblich gute Leistung der Ebser A-Jugend gewesen, von der Kreisliga über die Bezirksoberliga in die nun Landesliga durchzumarschieren. Allerdings beendete der doppelte Aufstiegstrainer Yusuf Öntürk sein Engagement bei der U19 des TSV im Sommer und wollte wieder in den Herrenbereich wechseln, auch wenn ihm ebenfalls die Pandemie dazwischen kam. Der langjährige Jugendleiter Franz Bezold, der im Hintergrund die Fäden zieht, war deswegen auf der Suche nach einem Nachfolger auf der Trainerbank.

Roland Hau übernimmt in Ebs

Neuer Trainer der A-Jugend in Ebermannstadt ist Roland Hau. Er ist Sportlehrer am Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt. Außerdem ist er ein ehemaliger Amateurfußballer in der Bayernliga-Jugend des TSV Großbardorf, spielte später im Herrenbereich beim FC Sand als Schützling des Ebermannstädter Trainers Norbert Hofmann, und war Spieler des FC Haßfurt in der Landesliga. Der 39-Jährige bringt eigene Erfahrung mit und kennt viele seiner jetzigen Spieler bereits aus der Schule, wo er das Additum Sport betreut, bei dem nachmittags im Gymnasium Fußball-Unterricht stattfindet. Das Gymnasium Fränkische Schweiz ist eine anerkannte Fußball-Stützpunktschule. Da Sportverein und Gymnasium, mittlerweile auch Real- und Mittelschule, sowieso bereits kooperieren, war der Kontakt schnell hergestellt.

Roland Hau ist neuer Trainer der A-Jugend des TSV Ebermannstadt.

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Landesliga-Vorbereitungen

Die Landesliga der Junioren ist eine ganz andere Hausnummer. Deswegen wollte der TSV Ebermannschaft für diese Spielklasse einen entsprechenden Spielerkader haben. "Vor allem jedoch wollen wir mit unseren eigenen Jugendspielern arbeiten, genauso wie die letzten Jahre auch. Wenn Spieler aus den Nachbarvereinen kamen, dann weil sie wollten und weil sich herumgesprochen hat, was wir hier in Ebs leisten", erklärt Jugendleiter Franz Bezold. Wenn die Jugenspieler dann in den Herrenbereich zu ihrem Heimatverein zurückkehren, sei das okay, auch wenn man sich freue, wenn sie in Ebermannstadt verweilen. Eine Ausnahme bildete die Suche nach einem Torhüter. Franz Bezolds Sohn Tom, der zuletzt zwischen den Pfosten stand, kam altersbedingt in den Herrenbereich. "Leider hatten wir keinen Erfolg, einen zweiten Torwart zu verpflichten. Entweder es war den Jungs zu viel Aufwand, oder sie sind zu einem der anderen Landesliga-Teams." Deswegen zog der TSV einen B-Jugend-Keeper hoch. Außerdem gab es für´s Feld einen Rückkehrer und zwei neue Fußballer.

Auftaktsieg gegen Großbardorf

Am vergangenen Wochenende stand das erste Punktspiel in der Landesliga an. Der TSV Ebermannstadt hatte den Ex-Verein seines neuen Trainers Roland Hau zu Gast, den TSV Großbardorf. "Nach dem ersten Eckball in der ersten Minute lagen wir bereits mit 0:1 hinten", erinnert sich Franz Bezold. Die Ebser steigerten sich jedoch und kämpften sich zurück. In der zweiten Halbzeit stach vor allem Goalgetter Felix Hutzler heraus, der jungste Spross des ehemaligen Jahn Trainers Michael Hutzler.

Felix Hutzler schnürte binnen weniger Minuten einen Hattrick (56., 60., 63.). "Letztlich muss ich sagen, dass der Sieg völlig verdient war", so der Jugendleiter. Am kommenden Wochenende befürchtet Franzu Bezold jedoch, dass es gegen die SpVgg Bayern Hof ganz anders aussehen könnte. "Wir haben leider einige verletzte Spieler. Bayern Hof spielt außerdem seit Jahren entweder Bayern- oder Landesliga. Da geht es dann für uns wahrscheinlich nur um Schadensbegrenzung", vermutet er.

Felix Hutzler, jüngster Sohn von Ex-Jahn-Coach Michael Hutzler, erzielte einen Hattrick zum Auftaktsieg gegen den TSV Großbardorf.

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Ziel Klassenerhalt

Der TSV Ebermannstadt wurde als einzige U19 des Spielkreises Erlangen-Pegnitzgrund in die Landesliga Nord eingeteilt und spielt nun gegen völlig unbekannte Gegner. Der SK Lauf, ATSV Erlangen, TV 48 Erlangen, FSV Erlangen-Bruck und der Baiersdorfer SV spielen in der Landesliga Mitte. "Wir hätten lieber gegen die gespielt, die wir schon kennen, mussten uns aber dem Schicksal beugen und spielen nun gegen neue Gegner", bedauert Franz Bezold. Das Ziel wäre so oder so nur der Klassenerhalt gewesen.

"Wir wollen aus jedem Spiel herausgehen und sagen können, dass wir unser Bestes gegeben haben." Zwei Mannschaften muss der TSV Ebermannstadt in der Landesliga bis zum Winter hinter sich lassen, um nicht direkt wieder in die Bezirksoberliga abzusteigen. Dabei wird gegen jeden Gegner nur ein Mal gespielt. "Vielleicht reichen dafür bereits sieben Punkte", ist Franz Bezold optimistisch. Drei Zähler haben die Ebser nach dem Auftaktsieg bereits in der Tasche.