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Artikel veröffentlicht am 03.09.2020 um 12:00 Uhr

Frauencoach gesucht: Thomas Kühn und Eintracht gehen getrennte Wege

Überraschung an der Oberen Röth. Obwohl die Frauen des FC Eintracht Bayreuth gute Chancen haben, die Rückkehr in die Bezirksoberliga zu schaffen, sind sie jetzt auf Trainersuche. Anfang der Woche setzen sich Coach Thomas Kühn und die Verantwortlichen zusammen und beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wenn Thomas Kühn vor zwei Jahren nicht übernommen hätte, gäbe es bei uns wohl keine Frauenmannschaft mehr. Wir sind ihm deshalb zu großem Dank verpflichtet", lobt Eintracht-Frauenspielleiter Sebastian Heyer die Verdienste und das Engagement des bisherigen Übungsleiters. Damals befand sich das Team nach einem personellen Aderlass in einer schwierigen Situation und dass die Bezirksoberliga am Ende seiner ersten Saison nicht gehalten werden konnte, war wenig überraschend. Allerdings nutzte Thomas Kühn die Zeit zum Neuaufbau und konnte die Früchte in der aktuellen Vorrunde ernten. Mit 20 Zählern steht der Bezirksligist derzeit auf Platz zwei und hat, mit einem Nachholspiel im Rücken, alle Chancen, das Meisterschaftsrennen für sich zu entscheiden. Allerdings jetzt ohne den 56-Jährigen, der vorher in Oberpreuschwitz Nachwuchsarbeit geleistet und anschließend auf der Jakobshöhe die zweite Frauen-Mannschaft gecoacht hatte.

Seit Beginn der Woche nicht mehr Eintracht-Frauencoach: Thomas Kühn.

anpfiff.info

Atmosphärische Störungen

"Es war nicht so, dass etwas Besonderes oder Gravierendes vorgefallen wäre. Aber es gab ein paar kleinere Konflikte und Meinungsverschiedenheiten zwischen Trainer und Mannschaft, die die Stimmung beeinflusst haben", berichtet Heyer. Die waren dann wohl nicht auflösbar, so dass Kühn das Gespräch mit der Vereinsführung suchte. Anfang der Woche setzte man sich dann zusammen und beschloss gemeinsam, die Zusammenarbeit zu beenden. "Ich denke, dass Thomas wohl von sich aus zurückgetreten wäre, wenn wir das nicht gemeinsam beschlossen hätten", verrät der Spielleiter. Allerdings fand die Unterredung in freundschaftlicher Atmosphäre statt. Dafür spricht auch, dass der langjährige Nürnberger seine Zelte nahe der Autobahn nicht vollständig abgebrochen hat, sondern das Mädchenprojekt "Ballbina" weiter betreut.

Muss sich auf Trainersuche begeben: Sebastian Heyer (re.).

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Nachfolge völlig offen

Die Trainersuche gehen die Eintracht-Verantwortlichen gelassen und mit der nötigen Geduld an. "Es wird sicher keinen Schnellschuss geben", heißt es aus dem Bayreuther Osten. Wichtig sei, dass der neue Mann oder auch die neue Frau zum Verein und zur Mannschaft passen. Im Grunde sei nicht nur das Geschlecht, sondern auch das Alter unwichtig. Und Druck, den Aufstieg zu schaffen, gibt es ohnehin nicht. "Natürlich ist die Bezirksoberliga eine schöne Spielklasse. Aber wir müssen nicht unbedingt aufsteigen. Weder in dieser noch in der nächsten Saison." Seit vier Wochen sind die Kickerinnen im Training und nach zwei ausgefallenen Tests und der absolvierten Partie in Leerstetten stehen jetzt noch Vergleiche mit Frensdorf 2 und Seybothenreuth an. Während der Trainersuche behilft man sich indessen mit einer internen Lösung und auch Chefcoach Arthur Kolb, der vormals selbst die Frauen trainiert hatte, nimmt die Mädels für die eine oder andere Einheit unter seine Fittiche. Eine Besonderheit muss der neue Übungsleiter dann aber doch beachten. "Wir sind ein sehr geselliger Verein", schmunzelt Sebastian Heyer.