Erlangen-Pegnitzgrund | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 11.08.2020 um 06:15 Uhr

Landesliga-Kapitän verpflichtet: Königstransfer für den TSV Sack

Angeführt vom bisherigen Kapitän des Landesligisten ASV Vach, Daniel Uttinger, kann der TSV Sack gleich eine Reihe von Neuzugängen präsentieren, die den Kader noch einmal deutlich aufwerten und beitragen sollen, dass der Sprung aus dem Unterhaus - zumindest über einen Umweg - doch noch gelingt.

Von Marco Galuska

Der TSV Sack präsentiert seine Neuzugänge, stehend von links: 1. Vorstand Jochen Emmerich, Tim Scheuerer, Kevin Kosuchowski, Marco Scheuerer, Trainer Klaus Scheuerer. Unten von links: Daniel Uttinger, Michael Uttinger, Marshal Jangazya.

TSV Sack

Kosuchowski kehrt ins Tor zurück

Der Blick auf das Bild der Neuzugänge beim TSV Sack wirft für den aufmerksamen Beobachter der Szene gleich eine erste Frage auf. Schließlich spielte Kevin Kosuchowski schon vor Corona-Zeiten im Sacker Trikot. Trainer Klaus Scheuerer klärt auf: "Es handelt sich um einen Positionswechsel. Nachdem wir einige Verstärkungen hinzubekommen haben, kam Kevin auf mich zu und hat von sich aus angeboten, dass er auch wieder ins Tor gehen würde. Dass er bei uns bleibt, ist ein super Zeichen für uns, denn er hatte auch wieder zwei Anfragen aus der Landesliga, die ihn als Keeper verpflichten wollten."

Rollentausch: Kevin Kosuchowski wird vom Feldspieler wieder zum Torwart beim TSV Sack.

fussballn.de

Der Zulauf, welchen die Sacker in den letzten Wochen und Monaten erfahren haben, ist mehr als nur beachtlich für einen B-Klassisten. Gleich eine ganze Reihe an Spielern, die in weitaus höheren Ligen unterwegs waren, haben den Weg zurück zum TSV Sack gefunden. "Ich glaube, dass es uns geholfen hat, dass wir schon seit 12. Mai - wenn auch unter den Hygiene-Auflagen - wieder Training angeboten haben. Da haben dann einige mittrainiert, denen es gut gefallen hat", so Klaus Scheuerer, der die Neuzugänge früher schon in der Sacker Jugend unter seinen Fittichen hatte.

Extremer Wohlfühlfaktor vs saurer Apfel - ein definitiver Königstransfer

Dass man mit der B-Klasse kaum Spieler locken kann, ist dem Sacker Coach klar: "Das geht entweder mit Geld oder eben - so wie bei uns - über eine spezielle Beziehung zum Verein und die Kameradschaft. Denn das sind ja fast ausschließlich Jungs, die schon früher hier gespielt haben und sich schon seit der Schulzeit kennen. Klar können wir auch ein schönes Gelände bieten und die Spieler werden umsorgt, aber die B-Klasse ist da schon ein saurer Apfel, in den man aktuell zu beißen hat. Letztlich geht das dann nur übers Persönliche und einem extremen Wohlfühlfaktor!"

Daniel Uttinger (rechts) war zuletzt Kapitän beim Landesligisten ASV Vach, kehrt nun aber zum TSV Sack zurück, wo er bereits in der Jugend unter Trainer Klaus Scheuerer gespielt hatte.

fussballn.de / Strauch

Als "definitiven Königstransfer" kann Scheuerer die Verpflichtung von Daniel Uttinger bezeichnen. Der Linksfuß spielte schon in der Bayernliga bei Jahn Forchheim und zählte auch beim TSV Buch und ASV Vach, wo er zuletzt die Kapitänsbinde trug, zu den absoluten Leistungsträgern. "So einen Spieler würde man ganz sicher nicht in die B-Klasse holen können, wenn es die privaten Kontakte untereinander im Team nicht gäbe. Er möchte auch in Zukunft ein wenig in die Richtung Spielertrainer reinschnuppern, auch wenn das für ihn noch aktuell kein konkretes Thema ist. Ich werde ihn aber gerne schon ein wenig in die Richtung heranführen", verrät Klaus Scheuerer.

Mit Daniel Uttinger kommt auch dessen älterer Bruder Michael, der früher für den SV Poppenreuth gespielt hat, nach Pause von der SpVgg Nürnberg.

Klaus Scheuerer hat zwar die Meisterschaft, nicht aber den Aufstieg abgeschrieben.

fussballn.de

Zur Rückkehr nach Sack hat sich zudem auch Tim Scheuerer, der jüngere Bruder vom anderen Trainersohn Patrick (spielt schon seit Saisonbeginn wieder in Sack), entschlossen. Der 21-Jährige spielte in der Jugend des FSV Erlangen-Bruck und kommt nun über die Station FC Herzogenaurach zum TSV.

Und auch ein Dritterer aus dem Familienbund, nämlich Marco Scheuerer, der Neffe des Trainers, schließt sich dem Team an. Aus privaten Gründen hatte es den 27-Jährigen für fünf Jahre nach Dortmund verschlagen. Zuvor spielte er beim SV Raitersaich und ASV Vach. "Klar, war die B-Klasse nicht sein allererster Wunsch, als er zurückgekommen ist. Aber wie er dann mal mittrainiert hat, hat es ihm gleich gefallen", freut sich der Übungsleiter über eine weitere Verstärkung. Obendrein hat sich auch der aus Sambia stammende Marshal Jangazya den Sackern angeschlossen. "Der Kontakt kam über André Leykauf zustande, allerdings müssen wir hier noch auf den Pass warten", erklärt Klaus Scheuerer.

Aufstiegsziel: Ligapokal und Relegation im Fokus

Was die Zielsetzung mit der Truppe anbelangt, möchte Klaus Scheuerer nicht um den heißen Brei herumreden: "Wir müssen uns nichts vormachen, dass die Meisterschaft im Prinzip an den FSV Stadeln III vergeben ist. Allerdings haben wir mit den Nachholspielen den zweiten Platz und die Relegation in der eigenen Hand. Außerdem könnte uns auch der neue Ligapokal in die Karten spielen und eine richtig gute Option für unser klares Ziel, den Aufstieg, werden."

Der Trainer sieht das Projekt beim TSV Sack ohnehin noch im Anfangsstadium. Der aktuelle Weg führte zunächst zu ersten Testspielen, die gegen den Bezirksligisten TV 48 Erlangen mit einem achtbaren 0:2, einem 3:0-Sieg gegen den A-Klassisten FC Burk und einem 6:1 gegen den SV Poppenreuth II endeten. "Die Grundqualität ist da, wir müssen die Mannschaft nun weiter formen. So in drei, vier Jahren peilen wir die Kreisklasse an, aber dahin ist es schon noch ein Weg."