Beschluss von IFAB und FIFA: Regeländerungen 2020/2021 - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.07.2020 um 12:00 Uhr
Beschluss von IFAB und FIFA: Regeländerungen 2020/2021
Bei ihrer Sitzung im März haben das International Football Association Board (IFAB) und der Weltfußballverband FIFA die Regeländerungen für die nächste Saison beschlossen. Sie gelten ab dem 1. Juli 2020.
Von Ralf Riemke
Hier die für die Praxis wichtigsten Änderungen. Außerdem wurden Kleinigkeiten im Regelwerk angepasst, die hier aber nicht erwähnt werden sollen, weil sie keine praktische Bedeutung haben bzw. keine wirklichen Neuerungen darstellen.

Regel 10 – Bestimmung des Spielausgangs

Ein Spieler, der während des Spieles des Feldes verwiesen wurde, darf nicht am Elfmeterschießen teilnehmen. Während des Spieles ausgesprochene Verwarnungen werden nicht auf das Elfmeterschießen übertragen.

Während Satz 1 selbsterklärend sein dürfte, beinhaltet Satz 2 durchaus Neuwert. Denn es heißt nun, dass ein Spieler, der während des Spieles verwarnt wurde auch während des Elfmeterschießens verwarnt werden kann, ohne Gelb/Rot zu sehen. Die Disziplinarmaßnahmen starten also mit dem Beginn des Elfmeterschießens neu.

Begeht der Torwart ein Vergehen und wird der Elfmeter infolgedessen wiederholt, wird er für das erste Vergehen ermahnt und für jedes weitere Vergehen verwarnt.

Der Torwart begeht zumeist ein Vergehen (zu frühes Lösen nach vorn von der Torlinie), weil er den Schuss zu früh erwartet. Er soll deshalb bei einem ersten solchen Vergehen nur ermahnt und erst bei einem weiteren Vergehen verwarnt werden. Im seltenen Fall, dass Torwart und Schütze beide ein Vergehen begehen, ist nur der Elfmeterschütze zu verwarnen, weil sein unzulässiges Antäuschen erst zum Vergehen des Torwarts geführt hat.

Regel 12 – Handspiel

Ein Handspielvergehen kann nur vorliegen, wenn der Ball mit dem gemäß Grafik roten Bereich des Armes berührt wird.

Ob diese Regelung eine Verbesserung darstellt? Sicherlich werden die Diskussionen bzgl. Hand oder nicht Hand bleiben. 
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Ein Vergehen liegt vor, wenn ein Spieler oder ein Mitspieler den Ball mit der Hand/dem Arm berührt (ob absichtlich oder nicht) und unmittelbar danach ins gegnerische Tor trifft oder zu einer Torchance kommt.

Es wird noch einmal klargestellt, dass beim Wort „unmittelbar“ ein Spieler nicht nur sich selbst den Ball mit der Hand vorlegen kann, sondern das auch durch einen Mitspieler geschehen kann. „Unmittelbar“ bedeutet weiterhin – und das ist wichtig – dass ein Dribbling oder ein langer Pass nicht unter diese Regelung fallen. Bekommt ein angreifender Spieler also beispielsweise den Ball unbeabsichtigt an die Hand, dribbelt sich danach noch durch den Strafraum und erzielt ein Tor, dann zählt dieses.

Regel 12 – Foul

Entscheidet sich der SR einen Spieler zu verwarnen und des Feldes zu verweisen, wird das Spiel erst nach Abschluss des Verfahrens für diese Disziplinarmaßnahme fortgesetzt. Es sei denn, das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, führt den fälligen Freistoß schnell aus und kommt so zu einer klaren Torchance ehe der SR mit dem Verfahren für die Disziplinarmaßnahme begonnen hat. In diesem Fall wird die fällige Verwarnung/der fällige Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen. Handelt es sich bei dem Vergehen um das Vereiteln einer offensichtlichen Torchance, wird der fehlbare Spieler verwarnt. Wurde mit dem Vergehen ein aussichtsreicher Angriff verhindert oder unterbunden, wird der fehlbare Spieler nicht verwarnt.

Lässt der SR nach dem Vereiteln einer offensichtlichen Torchance einen schnell ausgeführten Freistoß zu, wird aus dem verzögerten Feldverweis also nur eine Verwarnung. Lässt der SR analog dazu nach dem Verhindern oder Unterbinden eines aussichtsreichen Angriffs einen schnell ausgeführten Freistoß zu, wird die verzögerte Verwarnung nicht ausgesprochen. Man muss also zwischen einer offensichtlichen Torchance und einem aussichtsreichen Angriff unterscheiden. In jedem Fall wird die verteidigende Mannschaft rein disziplinartechnisch durch die Ausführung eines schnellen Freistoßes durch die angreifende Mannschaft besser gestellt. Diese hat natürlich auf der anderen Seite dadurch die Möglichkeit einer schnellen Torerzielung.

Regel 12 – Unsportliches Betragen

Ein Spieler wird bei folgenden Vergehen verwarnt: Missachtung des vorgeschriebenen Abstands bei Schiedsrichterball, Eckstoß, Einwurf und Freistoß.

Neu hinzugekommen ist die Verwarnung bei Missachtung des vorgeschriebenen Abstands bei einem SRB.

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